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fredag, november 9

Der Schonische Krieg (Skånska kriget) unter Karl XI.

Der Schonische Krieg (Skånska kriget), der oft auch als der Nordische Krieg bezeichnet wird, war ein Krieg, der sich zwischen 1675 und 1679 zwischen Dänemark und Schweden abspielte, aber die Folge einer internationalen Auseinandersetzung war und als die Folgeerscheinung von Schwierigkeiten zwischen Frankreich und Holland bezeichnet werden kann.

Dass es zu diesem Krieg zwischen Schweden und Dänemark kommen konnte, lag daran, dass Karl X. Gustav im Jahre 1660 plötzlich in Göteborg starb und der fünfjährige Thronfolger Karl XI. die Macht über das Land noch nicht ergreifen konnte, sondern eine Vormundschaftsregierung eingesetzt wurde, der Magnus Gabriel de la Gardie vorstand.

Während Karl X. Gustav eine extensive Kriegspolitik ohne Verbündete führte, stand Magnus Gabriel de la Gardie Frankreich sehr nahe und dachte durch diese Verbindung nicht nur wirtschaftliche Vorteile zu erwerben, sondern auch einen starken Verbündeten an seiner Seite zu haben falls an einer der vorherigen Kriegsfronten erneut ein Problem auftauchen sollte. Der Vertrag, den de la Gardie mit Frankreich unterzeichnet hatte, sollte Schweden in die kriegerischen Verhandlungen hineinziehen und den unerfahrenen Karl XI. zum Krieg gegen Dänemark zwingen.

Die politische Entwicklung erfolgte nicht so wie Magnus Gabriel de la Gardie gedacht hatte, denn bereits 1672 erklärte Frankreich den Holländern den Krieg, was automatisch dazu führte, dass auch Spanien, Deutschland und Brandenburg mit in den Krieg gezogen wurden. Die Folge davon war wiederum, dass Schweden nun auf Forderung Frankreichs ein Heer gegen Deutschland aufbauen musste. Als es zum Kampf kam, zeigte sich, dass das schwedische Heer besiegt werden konnte und nicht mehr die gleiche Stärke hatte als zur Zeit von Karl X. Gustav.

Die Feinde Schwedens und insbesondere Dänemark, das noch die Eroberungen des schwedischen Königs im Kopf hatten, sah daher nun die Chance die von Schweden eroberten Gebiete zurückzuerobern. Nachdem Holland bereits im Juni Schweden den Krieg erklärt hatte, schloss sich im September 1675 auch Dänemark der holländischen Idee an und erklärte Schweden ebenfalls den Krieg, was dann dar Auftakt zum Schonischen Krieg war.

Der Skånska Kriget sollte sich dann vier Jahre lang vor allem in Skåne und bei mehreren Seeschlachten in der Ostsee austragen und auf beiden Seiten zu schweren Verlusten führen. Obwohl dieser Krieg offiziell am 26. September 1679 mit dem Frieden in Lund beendet wurde, bekam Schweden erst mit dem Frieden in Fontainbleau am 23. August 1679 alle von Dänemark eroberten Gebiete zurück.

Copyright: Herbert Kårlin

tisdag, november 6

Karl XI. und der Krieg um Schonen

Als der 18-jährige Karl XI. am 29. Dezember 1674 zum sogenannten Krieg um Schonen (Skånska Kriget), der auch als nordischer Krieg bekannt ist, gezwungen wurde, waren die Chancen eines Gewinnes nahezu ausgeschlossen, denn die Vormundschaftsregierung hatte zwar einen Bund mit Frankreich geschlossen, jedoch sämtliche Gelder verschleudert, so dass Karl XI. weder Kriegsschiffe bauen konnte noch über die modernsten Waffen verfügte. Die einzigen größeren Summe, die dem König zur Verfügung standen waren Unterstützungen aus Frankreich.

Aber auch der Bund mit Frankreich zeigte sich eher als Handikap, denn auf Grund dieses Bundes wurde Schweden auch in die Kriege einbezogen, die Frankreich angezettelt hatte. Es war daher nicht verwunderlich, dass im Juni 1875 die Holländern Schweden den Krieg erklärten und im folgenden Monat auch der deutsche Kaiser Leopold I., gefolgt von einigen deutschen Fürstentümern, dem König Karl II. aus Spanien und schließlich noch dem dänischen König Kristian V., der zu jener Zeit der gefährlichste Feind des schwedischen Reiches war.

Die Probleme des Königs Karl XI. begannen mit der Seeschlacht bei Öland am 1. Juni 1676, als sein neu gebautes Admiralschiff Kronan in kürzester Zeit zerstört wurde und er am 31. Mai 1677 auch noch die Seeschlacht bei Lolland verlor, denn nach diesen Verlusten beherrschte Dänemark  die Ostsee. Gleichzeitig hatten die Dänen an der Landfront auch Skåne zurückerobert.

An Land war das Heer Karl XI. lange Zeit nicht erfolgreicher als zu See, denn erst mit der Schlacht bei Lund, die als eine der grausamsten der schwedischen Geschichte bezeichnet wird und bei der die Hälfte aller Soldaten der dänischen und der schwedischen Seite den Tod fanden, kam die Wende für den schwedischen König. Innerhalb von drei Jahren konnte Karl XI. die Dänen dann wieder aus Skåne verdrängen, auch wenn dies nur unter sehr großen Verlusten möglich war.

Aber so wenig wie Karl XI. über den Beginn des Krieges entscheiden konnte, so wenig konnte er bei den Friedensverhandlungen erreichen, denn erst als Ludwig XIV., der französische Sonnenkönig, in die Verhandlungen eingriff und an Stelle des schwedischen Königs entschied, erhielt Karl XI. beim Frieden von Fontainebleau am 23. August 1679 alle Ländereien zurück, die Dänemark während des Krieges um Schonen (Skåne) erobert hatte.


Copyright: Herbert Kårlin

onsdag, april 25

Hedvig Eleonora an der Spitze des schwedischen Reiches

Hedvig Eleonoar von Holstein-Gottorp, geboren am 23. Oktober 1636 und gestorben am 24. November 1715, gehört offiziell nicht zu drei bisherigen weiblichen regierenden Königinnen Schwedens, steuerte jedoch das Land als Witwenkönigin von Karl X. Gustav und als Vormund der Könige Karl XI. und Karl XII.  Ihr Einfluss auf die Politik Schwedens begann 1660 mit dem Tode ihres Ehemannes und dauerte dann bis zu ihrem Tod, also 55 Jahre lang, an.

Über ihre tatsächlichen Motive ihres Machtstrebens ist wenig bekannt, so dass die Meinung der Geschichtswissenschaftler etwas auseinandergeht. Ein Teil unter ihnen behauptet, dass ihr die politische Macht in Schweden wichtig war, die anderen berufen sich darauf, dass sie, nach dem Tode von Karl X. Gustav, einen Heiratsantrag des englischen Königs Karl II. mit dem Argument ablehnte, dass sie wünsche ihrem Gatten bis zu ihrem eigenen Tod treu bleiben zu wollen.

Hedvig Eleonora wird einerseits als sehr temperamentvoll beschrieben, aber auf der anderen Seite als relativ verschwiegen während der offiziellen Regierungssitzungen. Sie steuerte den schwedischen Hof und ihren Sohn daher mehr indirekt durch Vorschläge als ein brüskes Auftreten, was ihr jedoch weitaus mehr Einfluss brachte als eine Position einzunehmen, die ihr nicht wirklich zustand.

Hedvig Eleonoras Rolle als Politikerin ist bis heute sehr umstritten, denn auch wenn sie formell die Präsidentin der Sitzungen war, so sprach sie nur relativ wenig, studierte jedoch jede Angelegenheit auf das Ausführlichste bevor sie dem Reichstag dann einen Vorschlag vorlegte. Sicher ist jedoch, dass sie die anti-dänische Politik, die in jener Epoche dominant war, stark unterstützte. Ihr Hauptziel galt dabei mit Sicherheit ihrem Sohn, und später auch ihrem Enkel, die Macht zu erhalten.

Karl XI., ihr Sohn, war zudem geradezu abhängig von Hedvig Eleonora, was sogar so weit ging, dass er bei Ratsversammlungen nie laut seine Meinung äußerte, sondern diese seiner Mutter zuflüsterte, die dann die Frage oder den Vorschlag Karl. XI. dann laut vortrug.

Auch wenn nicht bekannt ist wie weit sich Hedvig Eleonoara tatsächlich für das politische Geschehen interessierte, oder ob ihre Meinungen nur die Könige an der Macht halten sollte, so weiß man, dass sie sich privat für Theater und Architektur interessierte. In diesem Rahmen gründete sie im Stora Bollhuset und der Lejonkulan die ersten Theater Schwedens. Ihre architektonische Ader kann man am Drottingsholms Schloss und dem Strömholms Schloss am deutlichsten sehen, denn beide Schlösser entstanden in ihrem Auftrag, wobei sie dabei einen großen Wert auf die Parkanlagen legte.

Am Ende ihres Lebens, genau genommen zwischen 1700 und 1713, unter dem Großen Nordischen Krieg, vertrat sie den König Karl XII. vor den Abgesandten der verschiedenen Länder, kümmerte sich jedoch wenig um ihre Reden, sondern konnte mitten in einem Gespräch das Thema ändern oder in Lachen ausbrechen.

Copyright: Herbert Kårlin

torsdag, april 19

Das große Unwesen unter Karl XI. - Det stora oväsendet

Unter den rund 400 Personen, die in Schweden als Hexen oder Hexenmeister hingerichtet wurden, wurden etwa 300 in der kurzen Phase zwischen 1668 und 1676 zum Tode verurteilt, einer Epoche, die in Schweden „det stora oväsendet“ (das große Unwesen) oder „det stora blåkullabullret“ (das Gepolter um den Blåkullan) genannt wird.

Offiziell fand diese Massenhysterie unter dem schwedischen König Karl XI. statt, wobei dies allerdings in gewisser Weise an der Wahrheit vorbeigeht, denn zwischen 1668 und 1672 wurde der damalige minderjährige König offiziell von seiner Mutter, der Königin Hedvig Eleonora, vertreten und selbst während seiner offiziellen Regierungszeit danach behielt Hedvig Eleonora das Ruderin der Hand, da der König zurückgezogen lebte und Schwierigkeiten mit Lesen und Schreiben hatte. Hedvig Eleonora war dagegen katholisch erzogen und auch mehr von Deutschland und Frankreich beeinflusst als von Schweden.

Im Gegensatz zu anderen Ländern wurde in Schweden die Tortur nicht regelmäßig eingesetzt, wobei die Methoden der Tortur jedoch vor allem aus Deutschland übernommen wurden. Ein Hauptziel der Prozesse dieser Zeit war alle Hexen und Hexenmeister des Landes zu finden. Da man davon ausging, dass sich die Gruppe immer auf dem legendären Blåkulla traf, so war es logisch, dass jede Hexe früher oder später dazu gezwungen wurde weitere Hexen zu nennen, die dort verkehrten. Niemand konnte sich daher während dieser acht Jahre sicher fühlen.

Dass man während des „stora oväsendet“ nur 300 Hexen hinrichtete, liegt allerdings daran, dass eine sehr große Anzahl an ihnen der Todesstrafe entging und mit Auspeitschen, Spießrutenlauf oder einer anderen Strafe davonkam, unter der Voraussetzung natürlich, dass sie auch versicherten sich von der Hexerei abzuwenden. Kinder wurden grundsätzlich nicht zum Tode verurteilt, sondern mussten sich meist in die Obhut der Kirche begeben. Wie viele Hexen in diesen acht Jahren tatsächlich vor Gericht gestellt wurden, ist völlig unbekannt, da sehr viele Aufzeichnungen heute verschwunden sind.

Die Hexenprozesse während „det stora oväsenet“ nahmen 1668 in Härjedalen ihren Anfang. Der Vorteil dabei war, dass dadurch noch relativ wenige Hexen vor Gericht gestellt wurden und die Urteile relativ mild ausfielen. Vermutlich wurden nach den Hexenprozessen in Härjedalen gerade einmal acht Hexen hingerichtet.

Noch im gleich Jahr kamen die Prozesse dann auch nach Dalarna. Hier änderte sich das Prinzip, denn zum einen mischten sich die Priester mehr in die Geschehnisse ein, zum anderen kamen die Fachkräfte für Hexenprozesse aus Stockholm angereist, was zu den bekannten Hexenprozessen in Mora führte. In Dalarna wurde auch nachweislich Tortur bei Verhören angewandt. In diesem Gebiet wurden innerhalb von nur drei Jahren etwa 50 Personen hingerichtet.

Im Bohuslän setzten die Hexenverfolgungen im Jahre 1669 ein, aber da dieser Teil Schwedens damals zu Dänemark gehörte, sind die Prozesse nicht mit jenen in Schweden zu vergleichen, da es sich um eine andere Art von Beweisführung handelte und Tortur allgemein angewandt wurde. Nach den Hexenprozessen im Bohuslän wurden mindestens 24 Hexen und Hexenmeister hingerichtet und mehrere starben noch während der Gefangenschaft.

Im Jahre 1671 kamen die Hexenprozesse dann ins Hälsingland. Da hier jedoch einer der bedeutendste Kritiker der Hexenverfolgungen der Kommission vorstand, wurden dort nur jene Hexen hingerichtet, die ohne Tortur freiwillig zugaben Hexen zu sein. Gustav Rosenhane hatte auch starke Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Kinderaussagen. Dennoch wurden bei den Hexenprozessen im Hälsingland noch 34 Personen hingerichtet, weitaus mehr als in Härjedalen.

Im Jahre 1674 erreichten die Hexenprozesse dann das Ångermanland und das Gästrikland. Da in diesem Jahr eine Missernte verzeichnet wurde und eine große Hungernot einsetzte, entstand eine wahre Hysterie der Hexenverfolgung. Hier mussten sich gleich zwei Kommissionen nur mit Hexenprozessen beschäftigen. Bei den Hexenprozessen im Ångermanland und dem Gästrikland wurden etwa 200 Hexen und Hexenmeister zum Tode verurteilt. In diesen beiden Gegenden waren die Priester eine treibende Kraft, wobei hier Tortur für Bekenntnisse sogar gesetzlich vorgeschrieben wurde.

Über bettelnde Kinder, die verstanden hatten Nahrung gegen Denunziation zu tauschen, kam die Hexenverfolgung dann im Jahre 1675 nach Västerbotten. Obwohl die Priester der Region eine Kommission und Prozesse forderten, verlief hier „das große Unwesen“ relativ harmlos, denn die Priester konnten die Hexen nur vom Gottesdienst ausschließen, da die Richter den Kindern keinen Glauben schenkten und deshalb auch niemanden zum Tode verurteilten.

Auch nach Uppland kam die Hexenverfolgung im Jahre 1675 durch bettelnde Kinder, die von der Kirche mit offenen Armen aufgenommen wurden. Die Priester verfolgten das Thema von der Kanzel aus und schafften damit eine gewisse Hysterie unter der Bevölkerung. Aber auch hier wurden nur wenige Hexen hingerichtet, da man zum einen den Kindern nicht sehr viel Glauben schenkte, zum anderen bekannt geworden war, dass von den Stockholmer Kommissionen fadenscheinige Urteile gegen Hexen gefällt worden waren und Beweismittel großenteils fehlten.

Als „det stora oväsendet“ dann 1675 Stockholm erreicht, waren Richter bereits unwillig geworden und setzten lediglich auf Grund des Druckes der Priester eine Kommission ein, was dazu führte, dass hunderte von Frauen von Kindern als Hexen denunziert wurden. Nachdem jedoch die Kinder die abscheulichsten Geschichten über ihre Reisen nach Blåkullen erzählten und die Richter extrem misstrauisch waren, bekannten die Kinder bei Verhören, dass sie gelogen hatten. In Stockholm wurden dann sämtliche falsche Zeugen bestraft, was dazu führte, dass die Massenverfolgung von Hexen zu Ende ging. 

Copyright: Herbert Kårlin

söndag, januari 1

Hexenverfolgungen in Schweden

Verglichen mit den anderen europäischen Ländern gab es in Schweden nur relativ wenige Hexenprozesse, wobei nahezu alle Hexenprozesse des Landes zwischen 1492 und 1704 stattfanden. In dieser Epoche wurden, nach schriftlichen Quellen, insgesamt etwa 400 Personen hingerichtet. Rund 300 unter ihnen wurden im Zeitraum von nur acht Jahren zum Tode verurteilt, da von 1668 bis 1676, unter dem schwedischen König Karl XI. (1655 - 1697), eine wahre Hexenjagd einsetzte, die als „det stora oväsendet“ in die schwedische Geschichte einging. Während dieser Zeit wurde das ganze Land nahezu systematisch nach Hexen durchforstet, wobei jeder und jede Beschuldigte, teilweise auch unter Folter, weitere Hexen nennen sollte, damit man dem Unwesen ein Ende bereiten konnte.

Die ersten Hexenverfolgungen Schwedens fanden im Götaland und im Småland statt, wobei im Mittelalter und bis zur Regierung von Karl XI. Hexerei (Trolldom) jedoch kaum als kriminelle Tat angesehen wurde, zumindest so lange dadurch niemand getötet wurde. Einer der wenigen geschichtlichen Hexenprozesse dieser Zeit, die Verurteilung von Eric Clauesson (? - 1492) zum Tode im Jahre 1492, wird daher auch weniger als Hexenprozess gesehen, sondern als Verfolgung der Ketzerei durch die Kirchenherren, da Eric Clauesson das Christentum ablehnte und als wahren Gott den altnordischen Oden (Odin) verherrlichte. Über die anderen Todesurteile zwischen 1492 und 1668 liegen leider nur unvollständige Dokumente vor und geben daher ein ungenaues Bild über die Hexenverfolgungen in Schweden. Die erste Frau, die als Hexe hingerichtet wurde, war Lasses Birgitta (? - 1550) auf Öland, die dann 1550 unter dem Beil starb.

Die Hexenprozesse zwischen den Jahren 1668 und 1676 verliefen in ganz Schweden, ausgenommen das Bohuslän, nach dem gleichen Muster. Fast grundsätzlich hatten die Angeschuldigten Kinder entführt und sie entweder dem Teufel übergeben oder sie zum legendären Blåkulla gebracht. Die Anklagen kamen fast immer von Kindern, meist elternlosen Bettlern, die mit Essen belohnt wurden, wenn sie jemanden der Hexerei beschuldigten. In den Augen der Kirche sagten Kinder grundsätzlich die Wahrheit, so dass eine weitere Beweisführung nicht nötig war. Bei den meisten Angeklagten handelt es sich dabei um Personen, die sich nicht den Regeln einer Dorfgemeinschaft unterstellt hatten, geistig zurückgeblieben waren, oder ganz einfach der führenden Schicht eines Dorfes, also der Meinung des Priesters, nicht unterwarfen.

Wie viele Personen in Schweden tatsächlich wegen Hexerei angeklagt wurden ist unbekannt, da nur wenige Dokumente über die Verfolgungen als solches vorhanden sind und bei weitem nicht jede Hexe und nicht jeder Hexenmeister zum Tode verurteilt wurden. Kinder kamen in der Regel mit einer Prügelstrafe davon, andere mussten Spießrutenlaufen oder wurden ins Gefängnis gesteckt. Wie viele im Kerker noch vor der Verhandlung Selbstmord begingen, an Hunger oder auch der Tortur starben, ist ebenfalls unbekannt. Innerhalb der rund 200 Jahre an Hexenverfolgungen wurden jedoch offiziell nur etwa 400 Personen tatsächlich hingerichtet. Zu beachten ist dabei, das in Schweden, im Gegensatz zu Deutschland, nur wenige Hexen oder Hexenmeister lebend auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden, sondern meist vorher geköpft wurden.


Als letzte Hinrichtung betrachtet man in der schwedischen Geschichte das Köpfen von Anna Eriksdotter (1624 - 1704) am 15. Juni 1704. Im Jahre 1734, unter dem König Fredrik I., (1676 - 1751) wurde dann die Todesstrafe für Zauberei abgeschafft, 1757 kam der letzte Hexenprozess vor ein Gericht und 1797, unter Gustav IV. Adolf (1778 - 1837), wurde auch ein Pakt mit dem Satan nicht mehr rechtlich verfolgt, was den legalen Hexenprozessen ein endgültiges Ende bereitete.

Copyright: Herbert Kårlin