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Der Kulverstein auf Gotland

Als man 1903 bei Ausgrabungen auf Gotland einen Kalkstein mit zahlreichen Runenzeichen fand, war niemandem klar welche Bedeutung dieser Runenstein für die schwedische Geschichte haben sollte, denn erst als Fachkräfte für Runen nach Gotland kamen, wurde entdeckt, dass der Kulversten (Kulverstein) die bis heute ältesten je gefunden Runenzeichen in Schweden aufwies.

Der Kulverstein erhielt seinen Namen nach dem Hof Kulvert im gotländischen Stånga, wo er einst vermutlich als eine Art Grabplatte diente. Auf dem Stein findet man ein vollständiges Alphabet der ältesten Runenzeichen, der Futhark, weswegen man auch annimmt, dass die Runenschrift über Gotland nach Schweden kam. Die Futhark wurden etwa gegen 400 nach Christus in den Stein geschlagen. Außer dem Alphabet findet man auch noch das Palidrom „sueus“, dessen Bedeutung jedoch unbekannt ist, und mehrere T-Runen, die einem verzweigten Baum ähneln.

Sprachwissenschaftler und Geschichtswissenschaftler versuchen seit der Entdeckung des Steines die Bedeutung der Inschriften zu deuten, allerdings ohne jedes Ergebnis. Ein Teil der Geschichtswissenschaftler ist der Meinung, dass das Alphabet nur zu Übungszwecken „geschrieben“ wurde und der Stein erst später mit weiteren Zeichen versehen wurde und dann als Grababdeckung diente, während andere der Meinung sind, dass die gesamt Inschrift eine Art Magie sein sollte, deren Bedeutung uns lediglich unbekannt ist. Selbst über die Magie findet man dann noch die verschiedensten Theorien von denen jedoch keine je zu beweisen sein wird.

Der Kulversten, den man heute auf Gotland sehen kann, ist nicht der Originalstein, da man einen Stein dieser Bedeutung auf keinen Fall eventuellem Vandalismus aussetzen kann. Das Original kann heute nur noch im Historischen Museum in Stockholm betrachtet werden. Dass die Runenschrift von Gotland aus in Schweden verbreitet worden sein kann, stützt auch die Tatsache, dass der Kulverstein zu Beginn der nordischen Völkerwanderung geschaffen wurde, also einer Epoche in der mehrere Völker in den nordischen Raum vordrangen.
Copyright: Herbert Kårlin

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