söndag, november 11

Katarina Karlsdotter (Gumsehuvud), Königin Schwedens

Katarina Karlsdotter (Gumsehuvud), die Tochter des Reichsrats Karl Gumsehuvud und Märta Aspenäsättens wurde im Jahre 1418 geboren und gehört zu den Königinnen Schwedens, die politisch keinerlei Einfluss ausübten, was bei Katarina Karlsdotter auch glaubhaft klingt, da sie, nach dem Tod von Birgitta Turesdotter (Bielke), die zweite Ehefrau des Reichsrats Karl Knutsson (Bonde) wurde und nur kurze Zeit Königin war.

Katarina heiratete Karl Knutsson am 5. Oktober 1438 in Stockholm, und wurde erst am 20. Juni 1448 zur Königin des Landes, als aus ihrem Mann, dem Reichsvorstand, der neue König Schwedens geworden war. Am 2. Juli 1448, drei Tage nach der Krönung ihres Ehemannes, wurde auch Katarina Karlsdotter in der Domkirche in Uppsala vom Erzbischof Jöns Bengtsson zur Königin gekrönt.

Allerdings sollte Katarina Karlsdotter nicht lange Königin bleiben, denn bereits zwei Jahre nach der Krönung, am 7. September 1450, starb sie an der Pest. Der König ließ sie am 17. Januar 1451 in der Klosterkirche Vadstena im sogenannten Vårfrukoret begraben, dem Teil der Kirche, den er selbst erbauen ließ.

Die Ehe zwischen Katarina Karlsdotter und Karl Knutsson wird in der Geschichte als sehr glücklich beschrieben und die Königin als sehr offen, die immer freundlich und gut gelaunt war und versuchte es jedem Gast gerecht zu machen und Notleidenden zu helfen.

Aus der Ehe gingen insgesamt acht oder neun Kinder hervor, wobei jedoch vier oder fünf unter ihnen bereits als Kinder starben. Margarete, die nie heiratete, spielt in der Geschichte keinerlei Rolle mehr, Rikissa trat in das Kloster Vadstena ein, Magdalena heiratete den Reichsrat Ivar Axelsson (Tott) und Birgitta wurde zwangsweise Nonne in Vadstena, da ihr Vater damit Schwierigkeiten, die er mit dem Kloster hatte, aus dem Wege räumen konnte.

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lördag, november 10

Henrik, der Bischof von Lund

Henrik war nach den Aufzeichnungen von Adam von Bremen von 1060 bis zu seinem Tod im Jahre 1066 Bischof in Lund, der damaligen Hauptstadt Skånes und wurde vom dänischen König Sven Estridsson dort eingesetzt, einem König, der den christlichen Glauben in Dänemark durchsetzte und dies auch in Skåne und Blekinge erreichen wollte.

Über den Bischof Henrik ist relativ wenig bekannt, da er nur in den Schriften von Adam von Bremen etwas tiefer behandelt wurde und auch diese Erkenntnisse dem Theologen aus Bremen nur bei Gesprächen mit Sven Estridsson mitgeteilt wurden und der Idee Bremens von der Christianisierung des Nordens angepasst wurden.

Die Lebensgeschichte von Bischof Henrik ist kaum bekannt. Bevor er jedoch von Sven Estridsson mit der Christianisierung Skånes beauftragt wurde, war er vermutlich Bischof auf den Orkney Inseln vor Schottland und kam dann über Island, wo gegen das Jahr 1050 ein Bischof Henrik wirkte, nach Dänemark. Nach geschichtlich unbestätigten Aussagen soll Henrik auch eine Zeitlang Schatzmeister Knut des Großen gewesen sein und die Gelder dieses Königs nach Dänemark geschafft haben.

Auf welche Weise Henrik Bischof wurde und von wem er ursprünglich eingesetzt wurde, konnte bisher nicht geklärt werden. Die Geschichte wird erst ab 1060 deutlicher, als Sven Estridsson zwei Bistümer in Südschweden einrichtete und Henrik das bedeutendere davon bekam und der aus Bremen kommende Bischof Egino sich deshalb mit dem Bistum in Dalby zufrieden geben musste.

Etwas zweifelhaft wird dann die Erzählung Adam von Bremens, wenn er berichtet, dass Henrik ein verabscheuenswerter Mensch und ein schlechter Katholik war, der das Geld der Kirche vertrank und mehrmals so viel Alkohol zu sich nahm, dass er letztendlich sogar an seinem Erbrochenen erstickte.

In diesem Zusammenhang muss man bedenken, dass auch die Christianisierung nicht immer friedlich verlief, denn die englischen und die deutschen Missionare waren, trotz des gemeinsamen Zieles, Feinde. Jede Gruppe versuchte als erster ein Gebiet zu missionieren, da dies Macht, Einfluss und wirtschaftliche Dominanz bedeutete. Egino, der nur ein kleines und damit nahezu unbedeutendes Bistum erhalten hatte, sollte nach der Meinung des Bistums in Bremen in Lund sitzen, was nur möglich wurde durch den Tod Henriks im Jahre 1066. Es ist daher nicht auszuschließen, dass Henrik von seinen Gegnern beseitigt wurde ohne dass dies der dänische König Sven Estridsson je erfahren hätte. Für Estridsson wiederum war es völlig unwichtig wer den katholischen Glauben in seinem Reich vertrat und verbreitete, da er und seine Vorgänger wechselweise englische und deutsche Missionare getroffen hatten, die alle für den Monarchen als die Vertreter des neuen Glaubens auftraten und ihm einen stärkeren Einfluss bei seinem Volk versprachen.

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fredag, november 9

Der Schonische Krieg (Skånska kriget) unter Karl XI.

Der Schonische Krieg (Skånska kriget), der oft auch als der Nordische Krieg bezeichnet wird, war ein Krieg, der sich zwischen 1675 und 1679 zwischen Dänemark und Schweden abspielte, aber die Folge einer internationalen Auseinandersetzung war und als die Folgeerscheinung von Schwierigkeiten zwischen Frankreich und Holland bezeichnet werden kann.

Dass es zu diesem Krieg zwischen Schweden und Dänemark kommen konnte, lag daran, dass Karl X. Gustav im Jahre 1660 plötzlich in Göteborg starb und der fünfjährige Thronfolger Karl XI. die Macht über das Land noch nicht ergreifen konnte, sondern eine Vormundschaftsregierung eingesetzt wurde, der Magnus Gabriel de la Gardie vorstand.

Während Karl X. Gustav eine extensive Kriegspolitik ohne Verbündete führte, stand Magnus Gabriel de la Gardie Frankreich sehr nahe und dachte durch diese Verbindung nicht nur wirtschaftliche Vorteile zu erwerben, sondern auch einen starken Verbündeten an seiner Seite zu haben falls an einer der vorherigen Kriegsfronten erneut ein Problem auftauchen sollte. Der Vertrag, den de la Gardie mit Frankreich unterzeichnet hatte, sollte Schweden in die kriegerischen Verhandlungen hineinziehen und den unerfahrenen Karl XI. zum Krieg gegen Dänemark zwingen.

Die politische Entwicklung erfolgte nicht so wie Magnus Gabriel de la Gardie gedacht hatte, denn bereits 1672 erklärte Frankreich den Holländern den Krieg, was automatisch dazu führte, dass auch Spanien, Deutschland und Brandenburg mit in den Krieg gezogen wurden. Die Folge davon war wiederum, dass Schweden nun auf Forderung Frankreichs ein Heer gegen Deutschland aufbauen musste. Als es zum Kampf kam, zeigte sich, dass das schwedische Heer besiegt werden konnte und nicht mehr die gleiche Stärke hatte als zur Zeit von Karl X. Gustav.

Die Feinde Schwedens und insbesondere Dänemark, das noch die Eroberungen des schwedischen Königs im Kopf hatten, sah daher nun die Chance die von Schweden eroberten Gebiete zurückzuerobern. Nachdem Holland bereits im Juni Schweden den Krieg erklärt hatte, schloss sich im September 1675 auch Dänemark der holländischen Idee an und erklärte Schweden ebenfalls den Krieg, was dann dar Auftakt zum Schonischen Krieg war.

Der Skånska Kriget sollte sich dann vier Jahre lang vor allem in Skåne und bei mehreren Seeschlachten in der Ostsee austragen und auf beiden Seiten zu schweren Verlusten führen. Obwohl dieser Krieg offiziell am 26. September 1679 mit dem Frieden in Lund beendet wurde, bekam Schweden erst mit dem Frieden in Fontainbleau am 23. August 1679 alle von Dänemark eroberten Gebiete zurück.

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torsdag, november 8

Helvig von Holstein und die Krönung der ersten Königin Schwedens

Helvig von Holstein, die bisweilen auch als Hedvig oder Hedwig von Holstein bezeichnet wird, war die Tochter des Grafen Gerhard I. von Holstein-Itzehoe und Elisabeth von Mecklenburg und wurde vermutlich zwischen 1255 und 1260 in Itzehoe geboren.

Durch ihre Hochzeit mit Magnus Ladulås am 11. November 1276 in Kalmar wurde Helvig von Holstein zur Königin Schwedens, ein Ereignis, das den Bewohnern der Stadt vermutlich lange in Erinnerung blieb, da nach Swea rikes historia von Sven Lagerbring bei einem Unglück während des Fackelumzugs nahezu ganz Kalmar abbrannte.

Der Zeitpunkt der Ehe war ohnehin nicht ideal, denn erst ein Jahr zuvor war Magnus Ladulås dadurch an die Macht gekommen, indem er seinen Bruder Valdemar Birgersson zwangsweise abgesetzt hatte und daher nicht mit der Gunst des gesamten Volkes rechnen konnte. Bereits 1278 kam es zum Aufstand gegen Magnus Ladulås bei dem Helvigs Vater in Skara gefangen genommen wurde und die junge Königin Zuflucht im Kloster suchen musste.

Als Magnus Ladulås die Revolte niedergeschlagen hatte, wurde Helvig von Holstein in Söderköping zur Königin gekrönt. Sie ist damit die erste Ehefrau eines schwedischen Monarchen, die gekrönt wurde. Als Morgengabe erhielt die Königin das Gut Dåvö und die drei Gemeinden Snevringe, Fellingsbro und Åkerbro im Västmanland.

Als Magnus Ladulås bereits 1290 auf Visingsö starb, zog sich Helvig von Holstein auf ihr Gut Dåvö zurück wo sie bis zu ihrem Tod zwischen März 1324 und Februar 1326 lebte. Man nimmt an, dass die Königin und die gemeinsame Tochter Rikissa mit Magnus Ladulås in der Riddarholmskyrkan in Stockholm begraben wurden, auch wenn dies bisher wissenschaftlich nicht bestätigt werden konnte.

Aus der Ehe zwischen Helvig von Holstein und Magnus Ladulås gingen sechs Kinder hervor, wobei der Erstgeborene Erik bereits im Alter von zwei Jahren starb. Der Sohn Birger Magnusson wurde nach seinem Vater König von Schweden, Erik der Herzog von Södermanland und Valdemar der Herzog von Finnland. Ingeborg wurde durch die Ehe mit Erik Menved zur Königin Dänemarks und Rikissa wurde die Äbtissin des Sankt Klara Klosters in Stockholm.

Nach geschichtlichen Überlieferungen scheint sich Helvig von Holstein auf ihre Aufgaben als Ehefrau und vor allem um die Erziehung ihrer Kincder konzentriert zu haben, die sie, außer Rikissa, alle überlebte. Politisch gesehen hatte die Königin keinerlei Einfluss auf das schwedische Reich.

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onsdag, november 7

Das Wikingerboot Äskekärrskeppet

Das Wikingerboot Äskekärrskeppet, das 1933 im Schlamm am Ufer des Göta Älv gefunden wurde und heute im Stadtmuseum in Göteborg zu betrachten ist, gehört mit zu den bedeutendsten Funden aus der Wikingerzeit, da dieses Schiff einst voll seetauglich war und daher aller Wahrscheinlichkeit nach für die Expeditionen in andere Länder angewendet wurde. Dafür spricht auch, dass Teile des Schiffes noch 70 Jahre nach dem Bau ausgetauscht wurden. Diese Tatsache lässt vermuten, dass die Wikinger mit dieser Art von Schiffen jeweils über 100 Jahre lang die See befahren haben.

Als man den Fund genauer untersuchte, so konnte man nicht nur das Alter des Äskekärrskeppet, das man in der Geschichte nach seinem Bau als Knarr (Handelschiff) bezeichnet, auf das 9. Jahrhundert bestimmen, sondern man fand auch an zwei Stellen Futhark-Runen fand. Eine der Runen bedeutet soviel wie Handelsware. Die Runen an der Stelle, an der sich einst der Mast für das Segel befand, konnte man Runen entdecken, die seit Beginn des 8. Jahrhunderts nicht mehr benutzt wurden und damit so alt sind wie die ältesten Inschriften auf Runensteinen. Warum diese Runen angebracht wurden und was sie bedeuten, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.

Der Name Äskekärrskeppet hat allerdings nichts mit der Epoche der Wikinger zu tun, sondern bezieht sich auf den Ort Äskekärr bei Ale, wo die Reste des Schiffes gefunden wurden als ein Landwirt Entwässungskanäle graben wollte. Da man in der Umgebung des gefundenen Schiffes auch Reste von Bauten aus der Eisenzeit fand, kann man annehmen, dass die Umgebung Äskeskärrs eine Siedlung oder auch ein Handelsplatz der Wikinger war, die über den Göta Älv Zugang zu den Meeren hatte. Leider standen bis heute keine Gelder zur Verfügung um das Gebiet tiefer zu untersuchen, zumal die Forschung über Wikinger sich vor allem auf Birka beschränkt und teilweise zu einer Verfälschung der Geschichte der schwedischen Wikinger führt.

In den Folgejahren fand man noch drei weitere, wenn auch etwas kleinere Wikingerschiffe in der nächsten Umgebung des Äskekärrschiffes, die allerdings, aus verschiedenen Gründen, bisher nicht vollständig ausgegraben wurden. Eines der Probleme dabei ist, dass man erst eine Technik finden muss, die garantiert, dass die Teile auch erhalten bleiben und nicht bald zerfallen.

Da es ungewöhnlich ist an einer einzigen Stelle so viele Schiffe aus der Zeit der Wikinger zu finden, so besteht auch die Theorie, dass die Wikinger bei Äskekärr eine Werft errichtet hatten, sich dort also eine sehr bedeutende Niederlassung der Wikinger befand. Diese Theorie wird wiederum interessant, wenn man bedenkt, das Ale soviel wie Tempel bedeutet und das Västergötaland sehr früh christianisiert wurde. Die Mönche jeder Zeit wiederum begannen ihre Missionsarbeit in der Regel an Stellen, von denen aus ein regionaler Herrscher eine gewisse Macht ausüben konnte. Um jedoch diesen Spuren näher zu kommen, wären bedeutende Ausgrabungen nötig, die in absehbarer Zeit mit Sicherheit nicht stattfinden werden.

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tisdag, november 6

Karl XI. und der Krieg um Schonen

Als der 18-jährige Karl XI. am 29. Dezember 1674 zum sogenannten Krieg um Schonen (Skånska Kriget), der auch als nordischer Krieg bekannt ist, gezwungen wurde, waren die Chancen eines Gewinnes nahezu ausgeschlossen, denn die Vormundschaftsregierung hatte zwar einen Bund mit Frankreich geschlossen, jedoch sämtliche Gelder verschleudert, so dass Karl XI. weder Kriegsschiffe bauen konnte noch über die modernsten Waffen verfügte. Die einzigen größeren Summe, die dem König zur Verfügung standen waren Unterstützungen aus Frankreich.

Aber auch der Bund mit Frankreich zeigte sich eher als Handikap, denn auf Grund dieses Bundes wurde Schweden auch in die Kriege einbezogen, die Frankreich angezettelt hatte. Es war daher nicht verwunderlich, dass im Juni 1875 die Holländern Schweden den Krieg erklärten und im folgenden Monat auch der deutsche Kaiser Leopold I., gefolgt von einigen deutschen Fürstentümern, dem König Karl II. aus Spanien und schließlich noch dem dänischen König Kristian V., der zu jener Zeit der gefährlichste Feind des schwedischen Reiches war.

Die Probleme des Königs Karl XI. begannen mit der Seeschlacht bei Öland am 1. Juni 1676, als sein neu gebautes Admiralschiff Kronan in kürzester Zeit zerstört wurde und er am 31. Mai 1677 auch noch die Seeschlacht bei Lolland verlor, denn nach diesen Verlusten beherrschte Dänemark  die Ostsee. Gleichzeitig hatten die Dänen an der Landfront auch Skåne zurückerobert.

An Land war das Heer Karl XI. lange Zeit nicht erfolgreicher als zu See, denn erst mit der Schlacht bei Lund, die als eine der grausamsten der schwedischen Geschichte bezeichnet wird und bei der die Hälfte aller Soldaten der dänischen und der schwedischen Seite den Tod fanden, kam die Wende für den schwedischen König. Innerhalb von drei Jahren konnte Karl XI. die Dänen dann wieder aus Skåne verdrängen, auch wenn dies nur unter sehr großen Verlusten möglich war.

Aber so wenig wie Karl XI. über den Beginn des Krieges entscheiden konnte, so wenig konnte er bei den Friedensverhandlungen erreichen, denn erst als Ludwig XIV., der französische Sonnenkönig, in die Verhandlungen eingriff und an Stelle des schwedischen Königs entschied, erhielt Karl XI. beim Frieden von Fontainebleau am 23. August 1679 alle Ländereien zurück, die Dänemark während des Krieges um Schonen (Skåne) erobert hatte.


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måndag, november 5

Die Festung Vaxholm in den Stockholmer Schären

Die Festung Vaxholm ist im strengen Sinne des Wortes keine einzelstehende Verteidigungsanlage, sondern eine Ansammlung mehrerer Verteidigungsanlagen, die sich teilweise auch um Vaxholm verteilen und ab dem 16. Jahrhundert die Aufgabe hatten Stockholm gegen Feinde zu schützen, die die Stadt von der Seeseite aus angreifen wollten.

Die Verteidigungsanlage Vaxholm und insbesondere die Festung auf der Schäreninsel Vaxholm zeigt aus diesem Grund auch als eine der wenigen Anlagen Schwedens die Entwicklung der Verteidigungsgeschichte Schwedens, da die Festung im Laufe der Jahrhunderte immer wieder ergänzt und erweitert wurde um der technischen Entwicklung des Feindes Stand halten zu können.

Bereits 1510 errichtete der Reichsvorstand Svante Nilsson auf der Insel Vaxholm einen erstes Wall und es wurden dort einige Soldaten stationiert, die einen eventuellen Feind gebührend empfangen sollten. Da dies natürlich keinen sicheren Schutz bot, beschloss Gustav Vasa während des Reichstags in Västerås im Jahre 1544 die Insel mit einer dauerhaften Festung zu versehen und die Zufahrt Oxdjupet mit einem Steinwall unpassierbar zu machen. Den entsprechenden Auftrag erteilte er dem Stadthalter des Stockholmer Schlosses.

Die Festung Vaxholm sollte, nach Gustav Vasa, natürlich nicht nur der Verteidigung dienen, sondern auch dazu, dass dem Staat keine Zölle vorenthalten wurden. Auf diese Weise konnte der König auch den wachsenden Handel mit Stockholm kontrollieren und beträchtliche Einnahmen verzeichnen.

1548 entstand ein erstes Blockhaus auf Vaxholmen, das jedoch bereits unter Johan III. mit einem Steinturm ergänzt und 1604 weiter ausgebaut wurde. Erst 1612 waren die Arbeiten auf Vaxholmen so weit gediehen, dass man von einer ersten Festung reden konnte. Diese Verteidigungsanlage wurde gerade noch fertig, bevor eine Flotte des dänischen Königs Kristian IV. Stockholm angreifen wollte. Dass der Platz der Festung Vaxholm sehr gut gewählt war, wurde dadurch bewiesen, dass die dänische Flotte mit 30 Schiffen unverrichteter Dinge umkehren musste.

Während des folgenden Jahrhunderts wurde die Festung Vaxholm immer mehr ausgebaut, auch wenn bis 1719 kein weiterer bedeutender Angriff erfolgte und die Anlage mehr von Zöllnern benutzt wurde als von Soldaten. Als 1719 russische Schiffe nach Stockholm durchbrechen wollten um die Stadt einzunehmen, erging es ihnen wie bereits der dänischen Flotte, denn sie mussten mit ihren Fahrzeugen wenden und versuchten wegen der schwedischen Übermacht und der guten Verteidigung auch keinen zweiten Angriff.

Als die russische Armee im Februar 1808 mit der der Eroberung Finnlands begannen, wurde der schwedischen Verteidigung klar, dass die Festung Vaxholm einer neuen Bedrohung von russischer Seite nicht gewachsen war und man plante erneut die Festung auszubauen. Ab 1833 wurden dann große Teile der ursprünglichen Verteidigungsanlage abgerissen und es entstand jene Festung, die man großenteils heute heute auf Vaxholmen vorfindet. Als die Anlage jedoch 1863 abgeschlossen war, stellte man fest, dass auch diese Befestigung den neuen Waffen nicht gewachsen war. Als man daher 1872 versuchsweise eine Kugel von einem Kriegsschiff aus auf die Festung abfeuerte, durchschlug diese eine der Mauern ohne jedes Problem. Als dann auch noch die Schiffe größer wurden, musste zudem eine andere Zufahrt nach Stockholm gewählt werden und die Festung Vaxholm war überflüssig geworden. Bis weit ins 19. Jahrhundert wurde Vaxholm dann noch als Gefängnis benutzt, da die Anlage militärisch keine Rolle mehr spielte und von der Oscar-Fredriksborg ersetzt worden war. Bis zum Zweiten Weltkrieg diente die Festung dann der Militärverwaltung und war ein militärisches Ausbildungszentrum. Seit 2003 findet man hier das bedeutendste Festungsmuseum Schwedens, das die schwedische Seeverteidigung bis zum Zweiten Weltkrieg dokumentiert.

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söndag, november 4

Die Västmannalagen in der Geschichte Schwedens

Die Västmannalagen gehören zu den mittelalterlichen Landskapslagar und sind gewissermassen die umstrittensten dieser Gesetzessammlungen, da man bis heute nicht sicher ist, welchen Zusammenhang die äldre Västmannalagen mit den yngre Västmannalagen haben und ob das ältere Västmannalagen für das Västmanland oder für Dalarna galt.

Die Västmannalagen sind sehr stark von den Upplandslagen beeinflusst und wurden im 14. Jahrhundert niedergeschrieben, wobei vom älteren Västmannalagen, das spätestens Mitte des 13. Jahrhunderts in Kraft trat, nur eine einzige Abschrift existiert und von der jüngeren Gesetzessammlung zwei Exemplare.

Auch wenn sich die Geschichtswissenschaftler bis heute nicht darüber einigen konnten für welche Region die Västmannalagen tatsächlich galten, so sind die Texte dennoch von bedeutendem geschichtlichen Interesse.

Zum einen kann man in diesem Text lesen, dass ein Dieb "a þing oc a ring" geführt werden muss, also zum Thingplatz, der sich in einem Ring befand, was ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass das Thing um diese Zeit innerhalb eines Domarringes abgehalten wurde.

An einer anderen Stelle des Textes findet man eine Aufzählung der wichtigsten Saatarten jener Epoche, woraus man entnehmen kann, dass für die Landwirtschaft jener Zeit Weizen, Roggen, Bohnen, Erbsen, Leinen und Cannabis die größte Bedeutung hatten. Während die ersten vier Getreide- und Gemüsearten der Ernährung dienten, waren die letzten beiden für die Herstellung jeder Art von Textilien, Seilen und Netzen gedacht waren.

In den Västmannalagen findet man auch klare Hinweise zur Abtreibung, denn wenn eine Frau dieser Tat angeklagt war so musste die Angeklagte durch Zeugen beweisen, dass sie unschuldig war und man sich auf ihr Wort verlassen konnte. Hatte sie keine Zeugen, so wurde sie zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, was beweist, dass die Abtreibung im katholischen Mittelalter weitaus toleranter betrachtet wurde als nach dem Gesetz von 1734, wo auf Abtreibung die Todesstrafe stand.

Vor allem was die Abtreibung betrifft, so sieht man zwischen den verschiedenen Regionalgesetzen des Mittelalters deutliche Unterschiede, denn während im Västmannalagen die Beschuldigte Zeugen finden musste um ihre Unschuld zu beweisen, kann man im Västgötalagen lesen, dass derjenige, der eine Frau der Abtreibung beschuldigte, dies durch Zeugen belegen musste. Waren keine Zeugen zu finden, so wurde der oder die Klagende wegen Ehrenkränkung verurteilt.

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lördag, november 3

Sofia Eriksdotter von Dänemark wird Königin von Schweden

Sofia Eriksdotter von Dänemark wurde 1241 als Tochter des dänischen Königs Erik Plogpenning geboren und war durch ihre Ehe mit Valdemar Birgersson von 1260 bis 1275 Königin von Schweden.

Als Erik Plogpenning im Jahre 1250 ermordet wurde, wurde der damals Neunjährigen Sofia mitgeteilt, dass sie Valdemar Birgersson heiraten würde, der 1950 als Zehnjähriger zum König Schwedens ernannt worden war. Nach einer Legende soll Sofia Eriksdotter nach dieser Mitteilung in ihr Zimmer gegangen sein um Maria zu bitten ihr und ihrem zukünftigen Mann Glück miteinander zu bringen.

Die Ehe zwischen Sofia Eriksdotter und Valdemar Birgersson wurde 1960 vermutlich in Jönköping abgehalten, auch wenn die Erikskrönikan Öninge in Ödeshög nennt. Es bestehen daher einige Zweifel über den tatsächlichen Ort, auch wenn Öninge wegen seiner geringen geschichtlichen Bedeutung kaum in Frage kommt.

Sofia Eriksdotter wird grundsätzlich als sehr temperamentvoll, schlagfertig und mit einer scharfen Zunge beschrieben, der die Macht sehr wichtig war. Nach mehreren Aufzeichnungen scheute die Schönheit auch nicht davor zurück andere offen zu beleidigen.

Ihr frommer Wunsch als Neunjährige ging allerdings nicht in Erfüllung, denn der König war ein Frauenheld, der von einer Affäre zur nächsten sprang. Als daher Jytta, die Schwester Sofias, 1272 zu Besuch nach Schweden kam, so wurde auch sie unmittelbar von Valdemar verführt und ein Jahr später kam ein Kind zur Welt, was den König zu einer Pilgerreise nach Rom zwang um Busse zu tun.

Als Valdemar Birgersson nach der Schlacht bei Hova im Jahre 1275 als König abgesetzt wurde, blieb Sofia, die sich zu dieser Zeit im Ramundeboda Kloster in Närke aufhielt, noch zwei Jahre bei ihrem Ehemann, der sich jedoch nun ganz offen mit allen seinen Liebhaberinnen zeigte. 1277 entschied sich Sofia daher nach Dänemark zurückzukehren. 1283 schenkte die ehemalige Königin ihre Fischerei dem Sankt Martins Kloster in Skänninge, was insbesondere dadurch eine geschichtliche Bedeutung bekam, weil in ihrem Donationsbrief erstmals der Ort Norrköping (Norkøponge) genannt wird.

Sofia Eriksdotter bekam mit Valdemar Birgersson sieben Kinder, wobei keines unter ihnen ein Rolle für die schwedische Geschichte spielte. Der erstgeborene Erik starb bereits 1261, Ingeborg wurde Gräfin von Holstein, Marina heiratete Grafen Rudolf von Diepholz, Rikissa wurde Königin von Polen und Margareta trat ins Kloster ein. Erik, der zehn Jahre nach dem Tod seines Bruders geboren wurde, und Katarina tauchen später nicht mehr in der Geschichte auf.

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fredag, november 2

Die Bedeutung der Festung in Boden in der schwedischen Geschichte

Wenn man von der Festung in Boden (Bodens Fästning) redet, so meint man nicht eine geschlossene Anlage, sonder fünf zusammengehörige Festungsanlagen, die die größte Verteidigungsanlage Schwedens ausmachen. Einige Teile der Anlage gehören noch heute zu den militärischen Geheimnissen, obwohl die Festungsanlage mittlerweile ihre Bedeutung verlor und ein Teil der Festung nur noch der Ausbildung von Soldaten dient.

Die Idee für eine Festung im hohen Norden Schwedens wuchst nach dem Jahre 1809, also dem verlorenen Finnischen Krieg, als die Regierung Schwedens Russland als bedeutende Gefahr sah und eine Invasion nördlich der Ostsee als eine der größten Bedrohungen Schwedens betrachtet wurde, zumal sich dort, in Form von Eisen und anderen Mineralen, der Reichtum des Landes befand an dem der östliche Nachbar sehr interessiert war.

Der Bau der Bodens Fästning, der allerdings erst 1901 in Gang gesetzt wurde und 15 Jahre andauerte, war auch ein vollkommenes Umdenken der schwedischen Verteidigungspolitik, denn man ging erstmals von der Idee einer zentralen Verteidigung des Landes ab und begann die Grenzgebiete zu befestigen von wo aus den möglichen Feinden unmittelbar die Schlagkraft Schwedens vor Augen geführt werden sollte.

Die Festung in Boden ist hier eines der typischen Beispiele Schwedens, die auch während des Kalten Krieges mit Russland noch von großer Bedeutung waren. Die Anlage wurde, wie an zahlreichen anderen Stellen des Landes in den Berg gesprengt und der Ausbau erfolgte unter strengster Geheimhaltung. Dies führte dazu, dass man zwar von Außen entdecken konnte, dass es sich in Boden auf fünf Anhöhen um eine Verteidigungsanlage handelte, aber selbst den dort stationierten Soldaten war nicht bekannt wie weitläufig der unterirdische Ausbau ging und zu welchem Zweck die einzelnen Teile dienten. Nur der schwedische Führungsstab war in alle Geheimnisse der Bodens Fästning eingeweiht. Besucher der Festung, die seit 1989 stufenweise für die Allgemeinheit geöffnet wird, bleiben noch heute strategische Teile der Festung verborgen.

Neben den fünf Festungen ging in die Verteidigungsanlage noch zahlreiche andere Gebäude um Boden mit ein, denn die Kasernen, Lagerhallen, Hallen für die Exerziere und anderes wurde nicht in den Berganlagen untergebracht, da dies das Risiko der Spionage erhöht hätte und die Sicherheit der Verteidigungsanlage in Frage gestellt hätte.

Dass die Festung in Boden nicht bereits 1809 in Angriff genommen wurde oder 1824, als der Oberst G. A. Peyron eine entsprechende Befestigung in Luleå vorschlug, lag vor allem an der Unzugänglichkeit der Gegend, denn erst als die Stambanan (Eisenbahnlinie) 1894 Boden erreichte und dort der größte Verladeplatz für schwedisches Eisenerz entstand, war es möglich das notwendige Material für eine so bedeutende Festung nach Boden zu schaffen. Bereits 1897 genehmigte dann der schwedische Reichstag den Bau der militärischen Anlage.

Auch wenn die Bodens Fästning weitaus teurer wurde als geplant und das Sprengen der Innenräume im Berg sehr aufwendig war, da man nicht mit Dynamit arbeiten konnte, weil dadurch die Stabilität riskiert worden wäre, so hat diese Festung Schweden mehrmals einen großen Nutzen gebracht, denn allein durch diese Anlage waren die Erzvorkommen Lapplands geschützt, denn weder die russischen Armeen haben je versucht diese Barriere zu durchbrechen, noch hatte die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg eine Einsatzstärke, die notwendig gewesen wäre um an die Erzreserven zu kommen. Und selbst während des kalten Krieges waren die unterirdischen Anlagen gegen einen befürchteten atomaren Angriff geschützt.

Die hohen Kosten der Festung in Boden lagen allerdings auch daran, dass jede der Festungen, auch während eines Angriffs, mit den anderen permanent in Verbindung bleiben musste und dass jeder Teil autonom existieren konnte, also separat mit Wasser, Lebensmittel und Strom versorgt sein musste. Die Bergräume mussten zudem rund um die Uhr mit Frischluft versorgt werden und gegen Gasangriffe gewappnet sein, da nur diese Voraussetzung eine sichere Verteidigung garantieren konnte.

Die Bedeutung des Verteidigungssystems in Boden drückt sich auch dadurch aus, dass die gesamte Umgebung bis 1998 als militärisches Sperrgebiet erklärt war und Ausländern der weiträumige Zugang der gesamten Umgebung verboten war. Heute ist nun noch ein kleiner Teil der Anlage als Sperrgebiet für die Allgemeinheit ausgezeichnet.

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torsdag, november 1

Die Bäckeskogskvinnan, die älteste Frau Schwedens

Als der Landwirt Oscar Larsson im Jahre 1939 sein Land bearbeitete und dort ein Skelett fand, konnte er nicht ahnen, dass es sich dabei um eine Sensation handelte, wie das Historische Museum in Stockholm unmittelbar feststellte als es das Skelett untersuchte, obwohl die Wissenschaftler dort das Skelett irrtümlicherweise einem Mann zuordneten.

Auf Grund der Grabfunde, die vor allem aus Gerätschaften zur Jagd und zum Fischfang bestanden, ging man bis 1971 davon aus, das das 151 Zentimeter große Skelett einem Fischer gehörte, der etwa 6730 vor Christus, also während des Mesolithikum, lebte und etwa 40 bis 50 Jahre alt war.

Der Osteologe Nils-Gustaf Gejvall, der das Skelett dann 1971 untersuchte, stelle jedoch fest, dass es sich um eine maximal 45 Jahre alte Frau handelte, die aller Wahrscheinlichkeit nach zehn bis zwölf Kinder zur Welt gebracht hatte. Es handelte sich daher um die älteste Frau, die man je in Schweden fand und gleichzeitig auch eines der wenigen Skelette dieser Zeit ausmachte.

Aus dem Fischer von Barum (Barum war der Fundplatz) wurde in Stockholm die Bäckaskogskvinnan und in Skåne die Barumskvinnan, wobei beide Begriffe abwechseln benutzt werden. Das Skelett, das man im Historischen Museum betrachten kann, wird seit Jahren vom Museum In Kristianstad gefordert, da man dort der Meinung ist, dass der Fund zurück in die Heimat kommen soll. Aber dieser Streit hat natürlich nur kommerzielle Gründe, da beide Museum die Sensation bei sich ausstellen wollen.

Was die sitzende Bäckaskogskvinnan uns allerdings nicht beantworten kann, sind die die Fragen nach ihrer Tätigkeit, ob die Grabbeigaben bedeuten, dass sie selbst bereits eine unabhängige Frau war, die ihre Familie durch Jagd und Fischfang ernährte, ob sie überhaupt alleinstehend war oder einen kranken Mann hatte, den sie mit versorgte oder was sonst hinter den Grabbeigaben steckt. Wie so oft in der Geschichte, so liefert jeder Fund auch gleichzeitig einige Rätsel.

Da die Bäckaskogskvinnan oder Barumskvinannen in der Hockerstellung begraben wurde, so nimmt man an, dass dies den Schlaf ausdrücken soll und sie schlafend in einer andere Welt kommen sollte. Diese Bestattungsart war nicht nur in Schweden während der Steinzeit üblich, sondern fand selbst im alten Ägypten statt.

Copyright: Herbert Kårlin