lördag, mars 31

Die Eketorp Vorburg (Eketorps fornborg) auf Öland

Die Vorburg Eketorp (Eketorps fornborg) auf Öland ist die heute vermutlich interessantes Vorburg Schwedens, und nicht nur, weil man ihre Entstehung und Verwandlung auf Grund zahlreicher Funde relativ gut verfolgen kann, sondern auch, weil sie an der Originalstelle rekonstruiert wurde und heute als Museum dient.

Die rund 40.000 jährlichen Besucher der Eketorps Fornborg können im Museum die gesamte Entstehung der Burg entdecken und können in der neu geschaffenen Vorburg Gebäude aus der Zeit der Völkerwanderung ebenso erkunden wie jene aus dem Mittelalter und am historischen Leben schnuppern.

Die Eketorps Fornborg ist die südlichste der 21 Fornborgar, die man auf Öland entdecken konnte und war in ihrer ersten Form sicherlich zur Verteidigung bestimmt. Diese erste Anlage wurde gegen 300 nach Christus gebaut und diente nur etwa 100 Jahre lang bevor sie abgerissen wurde, jedoch nur um einer neuen Platz zu machen.

Die erste Eketorp Vorburg hatte einen Durchmesser von 57 Meter, wobei etwa 20 Wohnhäuser innerhalb der Befestigungsmauer gebaut wurden, die sich alle zum Zentrum der Vorburg richteten. Da man aus dieser Epoche kaum Gegenstände gefunden hat, weiß man nicht wozu die Häuser dienten, aber es ist möglich, dass sich hier die Bewohner auch längere Zeit niederlassen konnten oder die Häuser auch permanent bewohnt waren.

Das Besondere an dieser ersten Fornborg war jedoch die Größe der Steine und die Form der Anlage, denn alles weist darauf hin, dass bereits diese Vorburg nach römischen Vorlagen und Maßeinheiten errichtet wurde. Leider fehlen schriftliche Dokumente, die diese Verbindung erklären können, auch wenn zu vermuten ist, dass um diese Zeit bereits Handelsbeziehungen zwischen Öland und dem römischen Reich bestanden.

Die zweite Fornborg wurde dann an der gleichen Stelle gebaut, war jedoch etwa doppelt so groß wie die erste Anlage und geradezu als Dorf angelegt, denn es gab Vorratsgebäude Ställe und Wohnhäuser. Auf Grund der Funde nimmt man an, dass etwa 160 Personen permanent in dieser Eketorps Fornborg lebten, ohne Tiere wie Schweine, Schafe, Kühe und andere landwirtschaftliche Tier oder Haustiere zu rechnen.

In dieser Vorburg entstanden 53 Häuser, wobei alle Funde darauf hinweisen, dass sich die Bewohner der Burg autonom ernähren konnten, denn man fand landwirtschaftliche Geräte und kann nachweisen, dass sich dort eine Schmiede befand, Bier gebraut wurde und Kleidung gewoben wurde. Der römische Einfluss kommt hier noch deutlicher zu Tage als beim früheren Bauwerk, denn die umgebende Mauer hatte Zinnen und die Tore hatten Fallgitter nach römischem Vorbild.

Auch diese zweite Eketorps Fornborg verlor gegen das Jahr 600 seine Bedeutung und die nächsten Jahrhunderte verfiel das Bauwerk mehr und mehr. Durch verschiedene kleinere Funde weiß man jedoch, dass einzelne der Gebäude auch in dieser Epoche immer wieder bewohnt wurden, und man konnte feststellen, dass dort drei Personen ermordet wurden, zumal bei einem der Skelette selbst das Messer noch in der Brust des Toten steckte.

Andere Funde mehrerer Ausgrabungen lassen auch darauf schließen, dass das Zentrum der Eketorps Fornborg in dieser Zwischenphase als Thingplatz und als Opferstelle diente, aber auch hier kann man nur Rückschlüsse ziehen ohne genauere Daten und Vorkommnisse schildern zu können.

Erst Ende des 12. und im 13. Jahrhundert erlebte die Eketorps Fornborg wieder einen Aufschwung. Die zahlreichen Waffen, die man aus dieser Epoche gefunden wurden, lassen vermuten, dass sich im Mittelalter, außer Kaufleuten und Handwerkern, vor allem Militär in der Vorburg befand. Allerdings glich diese letzte Vorburg Eketorp mehr einer Kleinstadt als einer Verteidigungsanlage, denn die Straßen waren mit Steinen gepflastert, es gab einen Marktplatz und außerhalb der eigentlichen Stadtmauer wurde eine zweite Ringmauer errichtet an der mehrere Schmiedeöfen entdeckt wurden.

Eine der erstaunlichsten Entdeckungen dieser letzten Anlage war jedoch, dass nur eines der zahlreichen Häuser eine Feuerstelle enthielt, dort also für alle Bewohner der Kleinstadt gekocht wurde. Neben dieser Großküche fand man den einzigen Brunnen der Fornborg und vom Gebäude selbst aus führte eine gemauerte Abwasserrinne aus der Anlage.

Copyright: Herbert Kårlin

fredag, mars 30

Die Hamburg-Kultur während der schwedischen Steinzeit

Die Hamburg-Kultur (Hamburgkulturen) bezeichnet die älteste Epoche der schwedischen Steinzeit (Paläolithikum) zwischen 15.000 und 11.500 vor Christus, also jene Zeit, als sich das Eis langsam aus dem südlichsten Schweden zurückzog und dadurch die ersten Menschen das heutige Schweden betraten.

Da die Landschaft und das Klima jener Zeit noch bedeutend von der vorhergehenden Eiszeit geprägt waren, ist es auszuschließen, dass während der Hamburg-Kultur eine Gruppe Menschen permanent in Schweden wohnte. Dies bestätigen auch die wenigen Funde aus dem schwedischem Raum, die alle auf ein Nomadenleben schließen lassen.

Der Name Hamburg-Kultur wurde vom deutschen Geschichtsforscher Gustav Schwantes geschaffen, da man 1931 und 1933 die ersten Funde, die man dieser Epoche der Altsteinzeit zuschreiben konnte, bei Hamburg gefunden wurde. Später konnte man dann auch im dänischen Jels auf Jylland und am Finjasjön bei Mölleröd im schwedischen Skåne ähnliche Funde entdecken, die belegen, dass eine Verbindung zwischen den drei Fundstellen zu sehen ist.

Nach den Funden in allen Gebieten in denen die Hamburg-Kultur nachzuweisen ist, handelte es sich dort um vorübergehende Ansiedlungen von Jägern, die hauptsächlich Rentiere jagten, auch wenn einige Reste von Wildpferden, Hasen, Füchsen und Vögeln gefunden wurden. Diese Jäger bewohnten Rundzelte, die vermutlich jenen ähnelten, die Eskimos noch vor 200 Jahren auf Grönland benutzten.

Woher diese Jagdgruppen, die sich vor allem durch die Anwendung von Kerbspitzen aus Silex (Hamburgpilspetsar) und Harpunen oder Speere aus Knochen und Geweih auszeichnen, ist bis heute ungewiss, denn die Spuren führen sowohl zur Magdalénien-Kultur aus dem südwestlichen Frankreich wie auch zu den russischen Jägerkulturen. Sicher ist lediglich, dass die Jäger der Hamburg-Kultur (Hamburgkulturen) aus dem europäischen Raum kamen, auch wenn unbekannt ist, warum sie sich während ihrer Jagdzüge so weit von ihrer Heimat entfernten.
Copyright: Herbert Kårlin

torsdag, mars 29

Die schwedischen Landskapslagarna im Mittelalter

Die Landskapslagar (Landschaftsgesetze, Regionalgesetze) waren im Mittelalter in ganz Skandinavien verbreitet und galten jeweils für größere Regionen oder Landschaften, die zu dieser Zeit eine gewisse Selbständigkeit hatten. Außer dem Forsaringen sind die Landskapslagarna die ältesten umfassenderen Rechtssammlungen des Mittelalters, die dann gegen 1350, gemeinsam mit den verschiedenen Stadslagarna (Städtegesetzen) zum reichsdeckenden Magnus Erikssons Landslag führten und 1734 von den allgemeinen schwedischen Gesetzen ersetzt wurden. Die einzigen heute noch existierenden Landsskapslagen im nordischen Raum findet man auf Åland.

Der Vorläufer der Landskapslagarna ist das von Olaus Petri zitierte Hednalagen (heþnalagh) aus Västergötland, das nur fragmentarisch erhalten ist und vermutlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts verfasst wurde. Das erhaltene Fragment behandelt nur die Regeln für Duelle, so dass man wenig über die gesamte Tragweite dieser Gesetzessammlung weiß.

Die ältesten erhaltenen Landskapslagen (Landschaftsgesetz) sind die Västgötalagen, die Mitte des 13. Jahrhunderts entstanden sind, wobei auch hier nur die jüngere Gesetzessammlung vollständig erhalten ist, die jedoch einen guten Einblick in das Rechtssystem des Västergötland gibt.

Man kennt heute dreizehn verschiedene Landskapslagar, die das heutige Schweden betreffen, wobei die Dalalagen, eine Gesetzessammlung, die vermutlich erst zu Beginn des 14. Jahrhunderts auftauchte, von zahlreichen Geschichtsforschern angezweifelt werden, die der Meinung sind, dass es sich dabei entweder um eine Umarbeitung der Västmannalagen oder der Värmlandslagen handelt.

Auch die Gutalagen, die Regionalgesetz Gotlands nehmen eine Sonderstellung ein, da sie zum einen von den Gutasagen, einer Geschichte Gotlands, begleitet sind und zum anderen die Insel Gotland zu dieser Epoche noch nicht zum Sveareich gehörte und über eine eigene Sprache und Kultur verfügte.

Die Skånelagen werden historisch gesehen nicht als schwedische, sondern als dänische Landskapslag betrachtet, wobei diese Gesetzessammlung auch nur in Altdänisch, Latein und einer Handschrift in Runen erhalten ist. Betroffen von den Skånelagen war auch das Skåneland, also das heutige Blekinge, Halland und Bornholm.

Die Västmannalagen werden heute sehr häufig als von den Upplandslagen beeinflusst betrachtet und galten mit Sicherheit für das Västmanland und, je nach Geschichtsrichtung, auch für Dalarna. Es zeigt jedoch wenige sehr eigene Charakterzüge.

Die Upplandslagen, die im Uppland, im Gästriksland und einem Großteil des heutigen Finnland galten, waren die ersten Landskapslagen im Sveareich und gelten als Vorlage für alle anderen Landskapslagar im Svealand, auch wenn die anderen Regionen Teile der entsprechende Gesetzessammlung in mehreren Punkten ihren Bedürfnissen anpassten.

Die Hälsingelagen, die gegen 1320 verfasst wurden, galten für das Hälsingland, Medelpad, Ångermanland, Västerbotten, Norrbotten und den nördlichen Teil Finnlands. Auch wenn die Hälsingelagen relativ spät entstanden, so sieht die Geschichtswissenschaft hier einen gewissen Zusammenhang mit dem ältesten Gesetz Schwedens auf dem Forsaringen.

Die Jämtlandslagen wurden leider nicht erhalten, aber dessen Existenz wird durch zahlreiche Urteile bestätigt, wobei man mittelalterlichen Schriften entnehmen kann, dass sich diese Gesetzessammlung mehr an die norwegischen Landskapslagarna anlehnt als an die schwedischen mittelalterlichen Gesetze.

Auch die Värmlandslagen, die sowohl für das Värmland als auch das Dalsland galten, sind nicht erhalten. Allerdings verfolgen einige Geschichtswissenschaftler die Theorie, dass es sich bei den Dalalagen in Wirklichkeit um die Värmlandslagen handelt, ohne dass dies allerdings wirklich zu beweisen ist.

Die Östgötalagen, die für Östergötland und Öland galten, sind nicht als Original überliefert, aber der Inhalt lässt sich auf Grund zahlreicher Aufzeichnungen aus dem Ende des 13. Jahrhunderts relativ genau wiedergeben.

Da daie Södermannalagen im Auftrag erstellt wurde, sind es die einzigen der schwedischen Landskapslagarna von denen auch der Verfasser bekannt ist. Lars Ulfsson hat sich bei der Verfassung der Texte allerdings sehr eng an din  Upplandslagen angelehnt.

Das Tiohärad war das Landskapslagen eines Teils des heutigen Småland, wobei dieses Gebiet im Mittelalter allerdings relativ wenig mit dem heutigen Småland zu tun hat. Von dieser Gesetzessammlung ist heute nur noch das Kirchengesetz (Kyrkobalken) vorhanden, obwohl diese Gesetzessammlung weitaus länger gültig blieb als die meisten anderen Gesetzessammlungen des Mittelalters.

Von den Närkelagen ist leider nichts erhalten außer einigen Anmerkungen in mehreren Dokumenten des Mittelalters, so dass man über den Inhalt absolut nichts weiß. Ihre Existenz ist jedoch auch deswegen wahrscheinlich, weil Närke im Mittelalter eine bedeutende wirtschaftliche Rolle spielte.

Dass man relativ wenig über die Landschaftsgesetze Schwedens weiß, liegt allerdings auch daran, dass in der Regel ein Lagmann, also ein Rechtskundiger, bei Verhandlungen die Gesetze vortrug und es nicht unbedingt eine schriftliche Quelle gab. Gesetze wurden nur von Lagmann zu Lagmann weitergegeben, denen es frei stand die Bestimmungen aufzuzeichnen oder nur mündlich weiterzugeben.

Copyright: Herbert Kårlin

onsdag, mars 28

Die Erikskrönikan (Eriks-Chronik) in der schwedischen Geschichte

Die Erikskrönikan (Eriks-Chronik, Erichschronik) stellt die älteste schwedische politische Geschichte des Mittelalters in Reimform dar und gilt als die älteste berichtende Quelle des Landes, das 69 Jahre Geschehnisse in chronologischer Weise „erzählt“. Die Erikskrönikan wurde in Knittel, einer freien nordgermanischen Versform, verfasst und umfasst insgesamt 4543 Zeilen, die ursprünglich nicht zur Lektüre gedacht waren, sondern von Herolden und Schriftgelehrten vorgetragen wurden.

Die Eriks-Chronik (Erikskrönikan) umfasst die Epoche zwischen 1250 und dem Tod von König Erik Eriksson und endet im Jahre 1319, als der damals dreijährige Magnus Eriksson zum schwedischen König erwählt wurde. Vom Originalwerk, das nicht erhalten ist, sind sechs kopierte handschriftliche Ausgaben bekannt, die alle erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts geschrieben wurden, wobei jene, die als Codex Holmensis B2 bekannt ist, als die älteste Version gilt und zwischen 1450 und 1470 geschrieben wurde.

Über den Verfasser der Erikskrönikan wird bis heute spekuliert, wobei die wahrscheinlichsten Theorien sind, dass es sich dabei entweder um einen Vertrauten von Mats Kettilmundsson handelte, oder aber um Birger Persson, der Vater der Heiligen Birgitta, der zwischen 1285-91 Reichsrat in Schweden war. Sicher ist auch, dass der Autor  sehr vertraut mit der europäischen Literatur seiner Zeit war und insbesondere auch das Chanson de Geste, eine französische Heldendichtung des Mittelalters, sehr gut kannte.

Auch dem Zeitpunkt an dem die Erikskrönikan geschrieben wurde kann man sich nur durch Analyse der beschriebenen Handlungen nähern. Diese Analysen besagen, dass die Chronik frühestens 1322 geschrieben wurde und spätestens 1334 vorlag.

Auf welche Quellen die Eriks-Chronik aufbaut, ist zum Teil ebenfalls ein Rätsel, wobei man jedoch davon ausgehen muss, dass ein Teil der Erzählung reine Dichtung ist und der andere Teil aus den verschiedenen Annalen der Epoche stammt. Zu beachten ist dabei auch, dass der Autor der Erikskrönikan Erik Magnusson als den Helden der gesamten beschriebenen Epoche aufbauen wollte und dabei in mehreren Punkten auf eine reale Schilderung verzichtete.

Unerklärt ist das Loch, das man bei der Erzählung zwischen 1314 und 1317 findet, da der Text hier in den uns vorliegenden Werken, eindeutig unterbrochen ist. Ob diese Jahre bereits verloren gegangen waren als die Kopien im 15. Jahrhundert erstellt wurden oder ob ein Korrektor den Teil bereits in der ursprünglichen Ausgabe zensierte und entfernen ließ, bleibt bis heute offen.

Inwieweit die Erikskrönikan als historisches und politisches Dokument betrachtet werden kann, darüber sind sich die Geschichtswissenschaftler Schwedens bis heute nicht einig, zumindest nicht was die Zeit bis zum Tode von Magnus Ladulås im Jahre 1290 betrifft. Eines der größten Probleme dabei ist, dass mehrere Ereignisse über die die Erikskrönikan berichtet ausschließlich in diesem Werk zu finden sind und daher von keiner anderen Quelle bestätigt werden können. Dies betrifft sowohl das Nyköpings Gästabud als auch die Wahl von Valdemar Birgersson zum schwedischen König. Einige moderner Geschichtswissenschaftler gehen, mangels Quellmaterial, sogar so weit zu behaupten, dass die gesamte Erikskrönikan nichts anderes als Phantasie sei. Das Wahrscheinlichste ist jedoch, dass sie eine Mischung aus Geschichte und Sagenwelt ist.

Copyright: Herbert Kårlin

tisdag, mars 27

Die drei Kronen in der schwedischen Geschichte

Die drei goldenen Kronen auf blauem Grund sind heute allgemein als das Symbol Schwedens zu betrachten, wobei die Abbildung seit 1982 auch geschützt ist und nicht mehr ohne Genehmigung verwendet werden darf, auch nicht von schwedischen oder ausländischen Firmen.

Während das Symbol der drei Kronen mit Sicherheit von Beginn an die Königswürde ausdrückte, so ist jedoch ihre geschichtliche Anwendung im Reichswappen nicht ganz eindeutig geklärt. Es ist jedoch anzunehmen, dass sie das erste Mal in der schwedischen Geschichte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts von Magnus Ladulås verwendet wurden, da man in seinem Sigel, außer dem Löwen des Folkungaätten, erstmals auch die drei Kronen finden kann. Da es sich hierbei jedoch um ein königliches Sigel und kein Wappen handelt, sind sich die Geschichtswissenschaftler nicht einig darüber, ob diese drei Kronen auch symbolisch der Ursprung der heutigen drei Kronen sind.

Eindeutig wird die Anwendung der drei Kronen als Symbol Schwedens dann jedoch gegen 1330 unter Magnus Eriksson, da man in einem Fries im Papstpalast in Avignon das schwedische Drei-Kronen-Wappen unter den Teilnehmern eines Kreuzzuges finden kann. In der gleichen Epoche wurden auch schwedische Münzen mit den drei Kronen geprägt, was wiederum auf Magnus Ladulås zurückzuführen sein kann.

Unter Magnus Ladulås führt die Bedeutung der drei Kronen noch auf eine Legende zurück, die zwar plausibel klingt, aber von vielen Geschichtswissenschaftler als unwahrscheinlich betrachtet wird. Unter Magnus Eriksson findet man dann eine andere Deutung, auch wenn diese ebenfalls nur Spekulation ist. Magnus Eriksson war gegen 1330 König von Schweden, Norwegen und dem damals dänischen Skåne, also von drei Königsreichen, die dann durch drei Kronen repräsentiert wurden.

Da die drei goldenen Kronen in der Hochzeit des Katholizismus erstmals verwendet wurden, gibt es natürlich noch zahlreiche andere Erklärungen, die insbesondere mit dem Großmachtdenken Schwedens in Einklang gebracht werden kann, denn die drei goldenen Kronen wurden auch sehr häufig mit der Dreifaltigkeit oder auch den heiligen drei Königen in Verbindung gebracht, was Schweden zu einem ausgewählten Lande emporhob.

Als nach Magnus Erikssson dann Albrecht von Mecklenburg in Schweden an die Macht kam, so übernahm dieser die drei Kronen erneut in sein Sigel, wobei er sie dieses Mal auf ein Schild setzte und damit eine Vorlage für das kleine schwedische Reichswappen bot. Man kann daher sagen, dass Albrecht von Mecklenburg der erste König war, das die drei goldenen Kronen dann offen zum Symbol der schwedischen Königsmacht machte.

Als die dänischen Könige nach Auflösung der Kalmarer Union unter Gustav Vasa die drei Kronen in ihrem Wappen behielten, so wurde dies zu einer der bedeutendsten Zwiste zwischen Dänemark und Schweden und führte letztendlich selbst zum zum nordischen Siebenjahreskrieg im Jahre 1563. Noch heute führt Dänemark in seinem Reichswappen die drei Kronen, was von der schwedischen und der dänischen Geschichtsschreibung sehr unterschiedlich bewertet wird.

Copyright: Herbert Kårlin

måndag, mars 26

Die Domarregler von Olaus Petri, ein Leitfaden für Richter

Mit den Domarregler, einem Leitfaden für Richter, hat Olaus Petri die ersten Durchführungsverordnungen Schwedens geschrieben, ein Werk, das traditionsgemäß noch heute in der Gesetzessammlung „Sveriges Rikes Lag“ zu finden ist, da die Domarregler noch immer die Basis der aktuellen Entscheidungen sind, auch wenn die ursprünglichen Regeln heute nur noch in sehr wenigen Ausnahmefällen so übernommen werden wie Olaus Petri sie verfasste.

Die Idee zu seinen Domarregler kamen aus der Zeit, als Olaus Petri in Deutschland die protestantische Religion studierte. In diesem Rahmen war er besonders vom wachsenden Humanismus, der sich auch im juristischen Bereich ausdrückte, beeindruckt. Als er dann, zurück in Schweden, von Gustav Vasa nicht nur als Verwalter der ganzen Stadt eingesetzt wurde, sondern auch dreimal die Woche Gericht abhalten musste, wuchs in ihm die Idee auch in Schweden eine Durchführungsverordnung zu verfassen, die allen Richtern des Landes als Leitfaden dienen sollte. Zu Hilfe bei dieser Arbeit kam ihm seine Eigenschaft über alles Buch zu führen und jedes Urteil zwischen 1524 und 1531 zu dokumentieren.

Allerdings verließ sich Olaus Petri bei der Verfassung seiner Domarregler nicht nur auf seine eigene Erfahrung und seine Erinnerungen aus Deutschland, sondern er studierte auch die Gesetzessammlungen des Mittelalters, römisches Recht und Kirchenrecht, aber suchte auch in der Bibel und den Predigten Luthers nach Hinweisen. Das Ergebnis war natürlich sehr stark von seiner eigenen Meinung geprägt, da er sich an keinerlei schwedische Verordnungen aus der Vergangenheit halten konnte, aber er vertrat dabei die Position des Volkes, das bis zur Zeit Gustav Vasas grundsätzlich der Willkür der Richter ausgeliefert waren.

Wenn man heute die Domarregler von Olaus Petri liest, so haben diese natürlich sehr wenig mit den gegenwärtigen juristisch formulierten Durchführungsverordnungen zu tun, da Petri Prosa mit Leitsätzen durchsetzte und das Werk kaum nach der heute gültigen logischen Ordnung unterteilte.

Beachtenswert ist bei den Domarregler, dass Olaus Petri sie auf unterschiedliche Landslagar (Regionalgestze) und Stadslager (Stadtgesetze) aufbaute und anschließend die Basis für die erste gesamtschwedische Gesetzgebung im Jahre 1734 wurden. Der Humanismus, den man in den Domarregler findet, baut indes vor allem auf den protestantischen Glauben auf, den Olaus Petri durch die Reformation in Schweden verbreitete, so dass die Achtung von Gott und den göttlichen Regeln dominant sind, denn auch für Olaus Petri kamen die Gesetze von Gott und mussten der Bevölkerung, in diesem Falle vor allem den Richtern, nur zeitnah erklärt werden.

Copyright: Herbert Kårlin

söndag, mars 25

Die Guldrupe kyrka auf Gotland

Wie schon bei den anderen Stabkirchen Schwedens, so findet man auch von der ersten Guldrupe kyrka auf Gotland nur noch einige wenige Reste, die deren Existenz beweisen, insbesondere einige Eichenplanken mit Drachenmotiven, die man heute im Gotlands Fornsal (Regionalmuseum Gotlands) finden kann. Auch wenn diese Funde nicht mit Sicherheit beweisen, dass es sich bei dieser ersten Kirche um eine Stabkirche und keine andere Holzkirche handelte, so ist die Wahrscheinlichkeit auf jeden Fall sehr hoch.

Aber auch die heute sichtbare Guldrupe kyrka aus gehauenem Kalkstein ist von historischem Interesse, da die ältesten Teile noch aus dem 12. Jahrhundert stammen und der Turm sowie die anderen Teile der Kirche im Laufe des 13. Jahrhunderts entstanden sind. Das steinerne Taufbecken, das heute in der Turmkammer steht, stammt ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert und das Gemälde von Sankt Olav (Olav Haraldsson)über einem der Seitenaltäre im Südosten wurde im 13. Jahrhundert gemalt. Die maßgeblichen Teile der Kirche stammen daher noch aus der katholischen Epoche Schwedens.

Einer der interessantesten Teile der gegenwärtigen Guldrupe Kirche ist der indes pyramidenförmige Turm, der weitgehend noch im Originalzustand ist und in dessen Balken Bauanweisungen mit Runen eingeschlagen wurden, die leider noch nicht vollständig gedeutet werden konnten. Die anderen Teile der Kirche wie Decke und Fenster wurden im Laufe der Jahrhunderte mehrmals restauriert und vor allem während der Arbeiten in den Jahren 1964/65 in einigen wichtigen Teilen verändert.

Die Kanzel der Guldrupe kyrkan stammt zwar aus dem 17. Jahrhundert, ist also eine protestantische Kanzel, wurde jedoch im Jahre 1776 von der Vänge kyrka gekauft und gehört daher historisch gesehen nicht in die Guldrupe Kirche.
Copyright: Herbert Kårlin

lördag, mars 24

Der Opfersee Skedemosse auf Öland

Der einzige bedeutende schwedische Opferplatz der Eisenzeit ist der Skedemosse Opfersee auf Öland, in dem bedeutende Opfergaben aus der Zeit zwischen 200 und 500 nach Christus gefunden wurden. Es handelt sich daher nicht wie bei Steinhügelgräbern oder anderen Bestattungen um Gaben, die den Toten mit auf den Weg gegeben wurden, sondern um regelmäßige Opfer, die an Götter gerichtet waren.

Auch wenn in der Umgebung von Skedemosse, dem alten Handelsort Köpingsvik, bereits mehrmals im letzten Jahrhundert nach Fundstücken ausgegraben wurde und somit bewiesen werden konnte, dass die Gegend bereits während der Steinzeit bewohnt war, so brachte erst die Ausgrabung zu Beginn der 60er Jahre eine Sensation, nämlich den Nachweis eines Opfersees.

Die bedeutendsten Funde im Skedemosse waren, außer Menschenopfer, Tiere, Waffen, Schmuck, Goldringe und zahlreiche andere Gegenstände, die zu Opferriten, deren Bedeutung uns heute unbekannt ist, ins Wasser geworfen wurden. Als der See sich in ein Moorgebiet verwandelt hatte, wurde das Land genutzt, so dass eventuelle Stoff- und Lederreste leider verloren gingen.

In der Zeit zwischen 300 vor Christus und 1000 nach Christus wurden im Skedemosse insgesamt 38 Menschen nachweislich geopfert. Diese Epoche erstreckt sich daher weit über die Zeit hinaus aus der Waffen oder Schmuck im See geopfert wurden. Dass es sich dabei um menschliche Opfer handelte, schließt man daraus, dass alle gefundenen Skelette oder Teile der Skelette beweisen, dass die betroffene Personen an einem gewaltsamen Tod starb. 

Unter den geopferten Tieren fand man insbesondere zahlreiche Pferde, wobei wir heute natürlich nicht mehr wissen, ob es sich um die Pferde der besiegten Feinde oder eigene Pferde der damaligen Bewohner Ölands handelt. Obwohl Pferdefleisch zu jener Zeit normalerweise nicht gegessen wurde, lassen die Ausgrabungen darauf schließen, dass die Tiere, auch die Schafe und Schweine, rituell getötet und verzehrt wurden.

Die zahlreichen Waffen, die man in den See warf, waren, ohne Ausnahme, unbrauchbar gemacht worden, wobei zahlreiche Geschichtsforscher annehmen, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass die Waffen für Menschen unbrauchbar sein sollten und nur noch Götter sie verwenden konnten. Nach der häufigsten Theorie stammen die Waffen von besiegten Feinden und sind eine Danksagung an die Hilfe der Götter. Nichts widerspricht jedoch der Meinung, dass es sich um die Waffen der Sieger handelt, die damit den höchsten ihrer Werte den Göttern opferten und das nächste Mal mit neuen Waffen in den Kampf zogen.

Erstaunlich bei den Funden in Skedemosse ist allerdings, dass auch goldene Armbänder und Ringe unbrauchbar gemacht wurden. Genauere Untersuchungen dieses Schmuckes, insbesondere eines Armbandes mit Schlangenkopf, lassen belegen, dass die rund 1,3 Kilogramm an Goldschmuck, die als Opfergaben gefunden wurde, in der nächsten Umgebung hergestellt worden waren.

Heute kann man die Geschichte des Opfersees und das Leben auf Öland während der Eisenzeit im Skedmosse Museum entdecken, wobei ein Wanderpfad auch zu den Ausgrabungsstätten führt.


Copyright: Herbert Kårlin

fredag, mars 23

Schwedische Könige werden neu erfunden

Als Johannes Magnus während der Reformation seinen Einfluss als letzter katholischer Erzbischofs Schwedens verloren hatte, entwickelte er sich zu einem Erforscher der schwedischen Geschichte und wollte als erstes eine Gesamtdarstellung aller Könige bieten, die vom ursprünglichen schwedischen Reich bis zu Gustav Vasa reichten.

Niemand weiß woher Johannes Magnus seine Kenntnisse nahm als er sein Meisterwerk „Historia de omnibus Gothorum Sveonomque regibus“ schrieb, wobei man noch weniger nachvollziehen kann, warum er Schweden bis weit in die Eisenzeit hinein als einheitliches Land der Svear und der Göter sah, ein Begriff, der erstmals mit Karl Sverkersson im 12. Jahrhundert auftauchte.

Das Geschichtswerk „Historia de omnibus Gothorum Sveonomque regibus“ wurde, da es Schweden in einem ungemein positiven Licht zeigte und bewies, wie weit die Kultur des Landes zurückreicht, selbst von Gustav Vasa mit dem größten Lob an den Autor aufgenommen und entwickelte sich in den folgenden Jahrhunderten zu einem Standardwerk, das selbst in andere Sprachen übersetzt wurde und in Deutschland noch unter Hitler diskutiert wurde.

Historia de omnibus Gothorum Sveonomque regibus“ behandelt in den ersten 15 Teilen die Zeit vor der tatsächlichen Geschichtsschreibung Schwedens um das Jahr 1000 und reicht bis zu Noah und die große Flut zurück, wobei sich der Autor dabei nicht nur auf die „Saxo Grammticus“ berief, sondern auch seinen schriftstellerischen Erfindungsgeist völlig unkritisch schweifen ließ, denn nach Johannes Magnus war Magog, der Enkel  Noahs, bereits der erste König des schwedischen Reiches und er erfand noch vor der Herrschaft von Erik Segersäll fünf weitere Könige, die den Namen Erik trugen und teilweise bedeutende Helden des alten Schweden waren.

Johannes Magnus wollte mit seiner „Historia de omnibus Gothorum Sveonomque regibus“ die schwedische Königsfolge in seiner Entwicklung jener der Päpste angleichen, was dazu führte, dass sich die folgenden schwedische Könige einen Glanz geben konnten, der ebensoweit zurückreichte wie die katholische Kirche und Schweden zu einer Geburtsstelle höchster Kultur machte.

Inwieweit die „Historia de omnibus Gothorum Sveonomque regibus“ die Zeit ab der Hochzeit der Wikinger korrekt beschreibt, ist ebenfalls stark angezweifelt, denn das Werk drückt einen extremen schwedischen Patriotismus aus, der heute vermutlich als extrem rechts betrachtet würde und strahlt einen extremen Hass auf das dänische Reich aus, so dass man bei der Lektüre kaum das Gefühl einer neutralen Betrachtung sehen kann.

Copyright: Herbert Kårlin

torsdag, mars 22

Sigrid Botholfsdotter, die letzte Äbtissin des Vreta Klosters

Sigrid Botholfsdotter, deren Geburtsjahr und Herkunft unbekannt ist, war von 1513 bis zu ihrem Tod im Jahre 1538 die Äbtissin des Vreta Klosters bei Linköping, des vermutlich ältesten Klosters Schwedens. Als Ernennungsjahr bezeichnen die Akten der Domkirche in Linköping den 5. Februar 1514, also ein Jahr später als sie das Amt bereits übernommen hatte.

Im Zuge der Reformation wurde das Kloster im Jahre 1527 von Gustav Vasa zwar enteignet, was jedoch mehr nominell als tatsächlich der Fall war, denn Sigrid Botholfsdotter durfte das Kloster wie bisher weiterführen und auch über die Einkünfte verfügen. Sie musste lediglich 300 Örtog, die Währung jener Zeit, an das Askaby Kloster zu dessen Unterhalt abführen. Allerdings durfte Sigrid Botholfsdotter auch keine Novizinnen mehr aufnehmen, sondern musste sich auf die Ordensschwestern, allgemein oft als Nonnen bezeichnet, beschränken, die es zu dieser Zeit bereits in Schweden gab.

Ab 1529 wurde Sigrid Botholfsdotter auch die Äbtissin über die Ordensschwestern des Askeby Klosters, die gezwungen wurden in das Vreta Kloster zu ziehen, da das gesamte Kloster im Zuge der Reformation geplündert worden war und kein Klosterleben mehr erlaubte.

Da die Klosteraktivität mangels Nachwuchses auch im Vreta Kloster immer eingeschränkter wurde, eröffnete Sigrid Botholfsdotter dann eine Mädchenschule, die sie jedoch ebenfalls nach wenigen Jahren einstellen musste, da ihre katholische Lehre einen negativen Einfluss auf die Kinder ausüben konnte. Als Gustav Vasa dann im Jahre 1533 die Klosterkirche Vreta beschlagnahmte und in eine protestantische Kirche verwandelte, wurden die Klosteraktivitäten auf ein Minimum reduziert. Allerdings wurde das Kloster erst dann aufgelöst, als auch die letzte Nonne verstorben war.

Dass Gustav Vasa sich so nachsichtig mit dem Kloster und der Äbtissin Sigrid Botholfsdotter zeigte, lag vor allem an der Stellung, die Klöster bis zur Reformation eingenommen hatten, denn sehr viele Nonnen kamen aus einflussreichen Familien, da der Aufenthalt von Frauen aus adeligen Familien den sozialen Status des gesamten Geschlechts erhöhte. Nicht zuletzt spielte aber auch die Tatsache eine Rolle, dass die Schwiegermutter von Gustav Vasa, Ebba Eriksdotter, sich bis zu ihrem Tod im Jahre 1549 in das Vreta Kloster zurückgezogen hatte.   

Copyright: Herbert Kårlin

onsdag, mars 21

Die Insel Visingsö in der schwedischen Geschichte

Der Legende nach entstand Visingsö, die größte Insel im Vättern, als der Sagen-Riese Vist einen Grasbüschel in den See warf mit dessen Hilfe seine Frau trockenen Fußes über den See kommen sollte. Er selbst konnte so große Schritte machen, dass er in einem Schritt über den Vättern setzte.

Die Insel Visingsö war, wie Steinäxte, alte Gräber und andere Fundstücke beweisen, bereits während der Steinzeit bewohnt. Eines der sehr gut erhaltenen und über 3500 Jahre alten Gräber kann man heute bei Rökinge besichtigen. Steinhügelgräber und Grabfelder aus der Bronzezeit belegen dann, dass die Insel bereits sehr früh permanent bewohnt wurde.

Bei Ausgrabungen in den Jahren 1995 und 1996 entdeckte man dann eine Vielzahl an Fundstücken aus allen Epochen der Eisenzeit, darunter ein Langhaus, das vermutlich gegen Christi Geburt erbaut worden war. In drei Grabfeldern entdeckte man dann noch etwa 850 Fundstücke der jüngeren Eisenzeit, also der Epoche der Wikinger. Diese Funde sind umso erstaunlicher, weil die Insel landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzt war und dabei die größte Menge der Zeichen der Vergangenheit von Visingsö im Laufe der Jahrhunderte vollkommen zerstört wurden.

Die beiden Runensteine, die man auf Visingsö fand, sind heute im Museum eingemauert und können dort betrachtet werden. Die Menge der Funde und ihre Art lassen darauf schließen, dass Visingsö während des frühen Mittelalters ein wichtiges Handelszentrum war und seine Bedeutung etwa mit Birka verglichen werden kann. Im Gegensatz zu anderen Ansiedlungen dieser Epoche hatte sich auf Visingsö jedoch keine Stadt gebildet, sondern die Gebäude waren über die gesamte Insel verteilt. Die meisten dichter bewohnen Orte Visingös entwickelten sich erst im Laufe des 16. Jahrhunderts.

Ab der Jahr 1000 entwickelte sich Visingsö dann zu einem Zentrum der frühen königlichen Macht Schwedens, wovon insbesondere auch die Ruinen des Näs Schlosses, beziehungsweise die Näs Borg beweisen, das als das erste königliche Schloss Schwedens bezeichnet werden kann und vermutlich von Sverker dem Älteren (Sverker den äldre) und seinem Sohn Karl Sverkersson (1130 - 1167) erbaut wurde. Auf diesem Schloss starben anschließend mehrere Könige Schwedens, unter anderem auch Magnus Ladulås (1240 - 1290).

Auch als sich die Königsmacht nach der Zerstörung des Näs Schlosses (Näs Slott) immer mehr nach Stockholm verlagerte, so behielt die Krone ausgedehnte Besitzungen auf Visingsö. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts erhielt dann der Graf Per Brahe die Insel als Grafschaft und begann unmittelbar mit dem Bau eines Schlosses (Visingsborgs Slott), das allerdings nur bis 1680 im Besitz der Familie blieb und dann von Karl XI. beansprucht wurde. Parallel dazu baute Brahe auch eine Schlosskirche, die heute zur Svenska Kyrkan gehört und die Gemeindekirche ist. Ab 1716 wurde das Schloss, dessen Ruine heute noch besichtigt werden kann, dann von Karl XII. als Gefängnis für Kriegsgefangene benutzt, die es jedoch, nach einer Legende, nach dem Tod von Karl XII. im Jahre 1718 in Brand setzten.  

Auch im 18. und 19. Jahrhundert blieb Visingsö ein beliebtes Ziel der schwedischen Königshäuser, die die Insel für die Forstwirtschaft nutzten und dort regelmäßig auf die Jagd gingen. Ab 1830 entschied sich dann Karl XIV. Johan, der erste Bernadotte der schwedischen Monarchie, Eichen auf Visingsö anzubauen, die für den Bau von Kriegsschiffen und dem Ausbau der Handelsflotte gedacht waren. Die Wälder entgingen jedoch ihrem Schicksal, da die Eichen jetzt zwar erwachsen sind, für den Schiffbau jedoch kein Eichenholz mehr benötigt wird.

Als 1832 der von Baltzar von Platen gebaute Göta Kanal eröffnet wurde, begann dann für Visingsö eine neue Geschichte, die die Insel dem Tourismus öffnete, der vor allem ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Visingsö einen neuen Aufschwung brachte und dazu führte, dass nicht nur historische Gebäude und Fundstellen wieder aufgewertet wurden, sondern auch eine moderne touristische Struktur seinen Platz auf der Insel fand.

Copyright: Herbert Kårlin

tisdag, mars 20

Der „Blåkulla“ in der schwedischen Geschichte

Der Begriff Blåkulla kommt vom altnorwegischen Wort Blaakollen und bezeichnete die in der Ferne blau schimmernden Berge in denen die Trolle wohnen und alle Geister, die die Krankheiten zu den Menschen bringen. Eine andere Bedeutung, insbesondere der Zusammenhang mit dem deutschen Blocksberg, tauchte in Schweden erst im 17. Jahrhundert in Zusammenhang mit der Hexenverfolgung auf und wechselte dabei auch die Bedeutung. Während des „stora oväsendet“, dem Höhepunkt der Hexenverfolgungen in Schweden, glaubte man dann an die tatsächliche Existenz des Blåkullan, der selbst eine Notwendigkeit wurde um Hexen verurteilen zu können.

Während der Hexenprozesse in Schweden dienten vor allem Kinder, die von Hexen zum Blåkulla entführt worden waren, als Zeugen, wobei man den Hexen nachsagte, dass sie auf egal welchem Hilfsmittel oder Tier zum Blåkulla fliegen konnten und vom Teufel aufgefordert waren Kinder mitzubringen, die er dann in die satanische Kunst einweihen konnte. Vor allem diese Kinder konnten daher, nach der Meinung der Richter, Hexen erkennen, denn man konnte auf andere Weise nicht einmal nachweisen, dass die Hexen je aus ihrem Heim verschwunden waren, denn jede ihrer Reisen zum Blåkullan geschah ohne dass es Nachbarn entdecken konnten, da eine Hexe sich verdoppeln konnte und sich damit an zwei Stellen gleichzeitig aufhalten konnte.

Die Hexenrichter gingen davon aus, dass die Reisen zum Blåkullan hauptsächlich zu Ostern und der Walpurgisnacht stattfanden, wobei auf dem Berg Kinder und Hexen gemeinsam feierten, aber unterschiedliche Erlebnisse hatten. Am Bestimmungsort fand ein gigantisches Fest statt bei dem sehr viel gegessen und getrunken wurde und die Hexen die ganze Nacht über Sex mit Kerzen und dem Teufel hatten, was man als Beweis dafür nahm, dass sich die Hexe weit von der Religion entfernt hatte und selbst christliche Symbole für ihre Ausschreitungen missbrauchten.

Was bei mehreren Hexenprozessen etwas merkwürdig war, war die Tatsache, dass manche Kinder auch Engel auf dem Blåkullan getroffen haben, da neben dem Saal des Teufels, der ebenfalls als Blåkulla (Blauer Hügel) bezeichnet wurde der Vitkulla (Weiße Hügel) der Engel lag. Diese Engel hatten Krallen als Hände und Füße und schlugen den Kindern das Essen des Teufels aus den Händen und hielten sie an bei ihrer Rückkehr die Hexen den Behörden anzugeben, aber gaben auch andere, teils unsinnige, Ratschläge.

Diese Engel spielten bei den Hexenprozessen dann ebenfalls eine wichtige Rolle, denn die Kinder hatten beim Teufel ja die gleichen Sünden begangen wie die Hexen, waren aber als Zeugen nötig. Indem sie in Kontakt mit Engeln waren, so konnten die Richter sie als reine Opfer der Hexen betrachten, die von einer göttlichen Gewalt in der letzten Sekunde gerettet wurden. Gerade deshalb waren die Aussagen von Kindern bei den Prozessen so bedeutend.

Die Trennung zwischen dem Blåkullen der Trolle und jenem der Hexen wird auch dadurch deutlich, dass die beschriebenen Riten der Hexen nicht aus der nordischen Mythologie stammten, sondern auf Fruchtbarkeitsriten bauten, die nach der katholischen Religion am meisten zu verdammen waren und, zum Beispiel, aus Thrakien stammten.

Über die Lage des Blåkulla war man sich zur Zeit der Hexenverfolgungen allerdings uneinig, wobei die Erhebung auf Marstrand im Bohuslän und eine im Kalmarsund als die wahrscheinlichsten Orte galten.

Copyright: Herbert Kårlin

måndag, mars 19

Johannes Magnus und die Geschichte der schwedischen Könige

Johannes Magnus, der am 19. März 1488 in Linköping geboren wurde und am 22. März 1544 in Rom starb, war der letzte katholische Erzbischof, der noch in Schweden tätig war. Seine Ausbildung gewann Johannes Magnus erst in der Kathedralschule in Skara und dann als Schüler des zukünftigen Papst Handrian IV., als dieser noch im belgischen Leuven Theologie unterrichtete.

1523 wurde Johannes zum Erzbischof Uppsalas ernannt, auch wenn ihn Papst Clemens VII. erst ein Jahr nach der Ernennung, und dann nur unter Vorbehalt, auch tatsächlich als Erzbischof einsetzte, da der Papst sich über die Rolle des Erzbischofs nicht ganz klar war, da dieser ein enger Freund von Gustav Vasa war, der sich des Katholizismus entledigen wollte, von einer nationalen Kirche Schwedens angetan war und nicht mit allen Mitteln gegen das aufkommende Luthertum kämpfte.

Gustav Vasa, der die zweideutige Rolle von Johannes Magnus kannte, wollte den katholischen Erzbischof zu seinem Vorteil ausnutzen und beauftragte ihn daher die Bibel zu übersetzen, was Rom von seinen wahren Ideen ablenken sollte. Da Johannes Magnus jedoch nach Lübeck reisen musste, kam diese Übersetzung nicht zu Stande und wurde dann von Olaus Petri übernommen, der voll hinter der Reformation Gustav Vasas stand.

Den Untergang von Johannes Magnus leiteten dann jedoch zwei bedeutende Ereignisse ein. Als er 1524 die Inquisition in Schweden einleiten sollte, verteidigte er Gustav Vasa und die eigenmächtigen Verhandlungen hinsichtlich einer Ehe zwischen Gustav Vasa und der katholischen Prinzessin Hedvig Jagellonica von Polen endete in einem Fiasko.

Nach diesen Ereignissen blieb Johannes Magnus nur noch das Exil und ihm waren die Türen zum Katholizismus ebenso verschlossen wie zum Protestantismus, was auch sein Status als Erzbischof nicht ändern konnte.

Ab 1533 widmete sich daher Johannes Magnus ganz der historischen Forschung, war jedoch finanziell vollständig von seinem Bruder Olaus abhängig mit dem er zwischen Venedig und Rom pendelte. Zwischen 1533 und seinem Tod im Jahre 1544 verfasste Johannes Magnus dann zwei historische Werke: Historia de omnibus Gothorum Sveonomque regibus, die Geschichte aller schwedischer Könige, und Historia metropolitanae ecclesiae Upsalensis, die Geschichte des Bistums Uppsala.

Vor allem das erstere Werk wurde noch unter Gustav Vasa ein bedeutender Erfolg, da Johannes Magnus, dank seinem Einfallsreichtum, die schwedische Monarchie in einem besonders vorteilhaften Licht erscheinen ließ und selbst Sagenkönige mit in seiner Geschichte aufnahm. Nach der veröffentlichten Aufzählung der Könige, reichte das schwedische Königreich bis ins Alte Testament zurück und war die Wiege des gotischen Reiches.

Allerdings wurde die Historia de omnibus Gothorum Sveonomque regibus erst im Jahre 1554, also zehn Jahre nach dem Tode von Johannes Magnus, von seinem Bruder Olaus veröffentlicht, der es zudem den Söhnen von Gustav Vasa widmete.

Copyright: Herbert Kårlin

söndag, mars 18

Die Einwohner Schwedens von der Steinzeit bis heute

Wenn man das heutige Schweden mit seinen nahezu 9,5 Millionen Einwohnern sieht und das Land als gering besiedelt betrachtet, so muss man bedenken, dass diese Zahl in keiner Weise einen Rückschluss auf die geschichtliche Zeit gibt, denn wenn man liest, dass Schweden bereits im Mesolithikum bewohnt war, so handelte es sich in dieser Zeit erst um weniger als 100 Einwohner und selbst während des Übergangs zum Neolithikum, also in einem Zeitraum von rund 6000 Jahren vermehrte sich die Bevölkerung, vor allem durch Einwanderung, nur auf etwa 2000 bis 4000 Personen. Das Klima und die, im Verhältnis zu den südlicheren Ländern, primitive Lebensweise konnte kaum eine größere Menge an Einwanderern anziehen. Auf Grund dieser geringen Bevölkerungsmenge und Bevölkerungsdichte jener Epoche ist es auch fast unmöglich Ansiedlungen zu finden, die uns über die Bewohner Schwedens der Mittleren Steinzeit Auskunft bieten könnten.

In der jüngeren Steinzeit (4500 - 1500 vor Christus) erhöhte sich zwar die Einwohnerzahl dann auf bis zu vermutlich 10.000 Einwohner, die jedoch auch eine weitaus größere Fläche bewohnten, so dass man davon ausgehen kann, dass sich die Bevölkerungsdichte kaum veränderte und die meisten Ansiedlungen absolut isoliert waren. Verglichen mit den heutigen Zahlen, hatte jeder Bewohner des Jahres 1500 vor Christus noch 50 Quadratkilometer Fläche zur Verfügung, eine Familie also über 250 Quadratkilometer. Heute wohnen im Durchschnitt pro Quadratkilometer bereits 21 Menschen. In diesem Zusammenhang gewinnt auch Torsburgen eine andere Bedeutung, denn als diese Vorburg (Fornborg) auf Gotland gebaut wurde, lebten in ganz Schweden kaum 200.000 Einwohner.

Auch während der Epoche der Christianisierung und den Reisen der Wikinger war die Bevölkerungszahl noch relativ bescheiden, da zu Beginn des Mittelalters vermutlich gerade einmal 300.000 Personen Schweden bevölkerten, wobei jedoch im Laufe des Mittelalters die Einwohnerzahl rapide anstieg. Schon gegen  das Jahr 1300 hatte Schweden dann über eine Million Einwohner, was mit Sicherheit sowohl mit der Entwicklung der Monarchie, dem internationalen Handel und dem Einfluss der kirchlichen Erschließung des Landes zu tun hatte. Während in südlicheren Ländern die Wirtschaft bereits relativ hoch entwickelt war, zog Schweden als Entwicklungsland noch zahlreiche Investoren an, die sich hier große Gewinne versprachen.

Mit der Pest im 14. Jahrhundert kehrte sich jedoch das Bevölkerungswachstum in Schweden wieder um und zu Beginn des 15. Jahrhunderts waren daher nicht einmal mehr 400.000 Einwohner im ganzen Land zu finden, also etwas über vier Prozent der heutigen Bevölkerung. Wobei natürlich weder der Bevölkerungswachstum, noch der Pesttod in Schweden einheitlich vor sich gingen, so dass regional sehr große Schwankungen vorkommen konnten.

Das Bevölkerungswachstum bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts war vor allem von Hungersnöten und Krankheiten wie einer neuen Pestwelle, Malaria und Typhus geprägt, wobei die Bevölkerung innerhalb von 400 Jahren dann dennoch auf nahezu 2,5 Millionen Einwohner angewachsen war, was wiederum zu immer größeren Hungersnöten führte und ab Mitte des 19. Jahrhunderts, unter anderem, zur großen Auswanderungswelle führte.

Eine Veränderung des Bevölkerungswachstums brachte die Auswanderungswelle indes nicht, denn durch die gestärkte Macht der Priester und ein extrem konservatives Christentum wurde eine immer größere Anzahl an Kindern geboren, so dass die Bevölkerung Mitte des 20. Jahrhunderts auf über fünf Millionen Einwohner gewachsen war und man 1950 dann die Schwelle von sieben Millionen Einwohnern überschritten hatte.

Die permanent steigende Population des Landes, in Zusammenhang mit der Globalisierung und der Auslagerung von Arbeitsmöglichkeiten in Drittländer, führt seit zehn Jahren zu einem wachsenden Problem beim Arbeitsmarkt und einer relativen Verarmung eines Teiles der Bevölkerung, denn allein während der letzten zehn Jahre stieg die Bevölkerungszahl um rund 600.000 Personen an, was der doppelten gesamten Bevölkerungsanzahl während der Wikingerzeit entspricht.

Copyright: Herbert Kårlin

lördag, mars 17

Lasses Birgitta, die erste Hexe Ölands

Nach offiziellen Dokumenten Schwedens wurde Eric Clauesson bereits 1492 als erster Hexenmeister hingerichtet. Erst acht Jahre wurde dann auch die erste Hexe auf Öland zum Tode verurteilt und starb unter dem Beil des Henkers.

Während man bei Eric Clauesson noch davon ausgehen kann, dass er eigentlich wegen Häresie hingerichtet wurde, ist der Fall von Lasses Birgitta als reiner Hexenprozess zu sehen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass Lasses Birgitta entweder geistig verwirrt war, sich vor den zwei Bauern, die sie beim ersten Zauberbesuch begleiteten, aus einem unbekannten Grund wichtig machen wollte oder im Auftrag handelte.

Sicher ist jedoch, dass Lasses Birgitta (genau genommen Birgitta, Lasses Ehefrau) aus Algutsrum auf Öland 1550 bei einem Verhör im Schloss in Kalmar zugab, versucht zu haben auf dem Friedhof in Kastlösa um Mitternacht einen Toten wieder zum Leben zu erwecken. Da sie von zwei Bauern begleitet war, ist es möglich, dass sie von den beiden mit der Auferweckung betraut wurde, weil die beiden Begleiter ihr eine überirdische Macht zusprachen und auch ein Interesse daran hatten, dass der Tote wieder auferstehen sollte. Die Protokolle geben jedoch keine Auskunft darüber.

Lasses Birgitta schilderte den Vorgang so, dass sie erst dreimal um den Friedhof gegangen sei und dann in das Schlüsselloch der Kirchentür gepustet hätte, damit sich die Pforte öffnete. In der Kirche suchte sie dann erfolglos nach der Stola des Priesters und musste unverrichteter Dinge wieder gehen, wobei sie nicht vergaß die Kirchentür wieder mit ihrem Pusten abzusperren.

Birgitta erklärte dann weiter, dass sie wenige Tage später, dieses Mal allein, einen neuen Versuch unternahm. Bei diesem Mal fand sie die Stola, machte mit ihr drei Runden gegen den Uhrzeigersinn in der Kirche, sagte sich von Gott los und ging einen Bund mit dem Teufel ein, damit sie den Toten wieder zum Leben erwecken konnte und ihr andere überirdische Fähigkeiten verliehen wurden.

Auch wenn die Geschichte etwas verwirrt klang, die Woge der Hexenverfolgungen noch nicht eingesetzt hatte und der Tote nicht auferstanden war, so befand sie 1950 das Häradsnämden, das damalige Amtsgericht in ländlichen Gegenden, der Hexerei schuldig und verurteilte sie zum Tode durch das Beil, der üblichsten Todesstrafe bei Frauen. Die beiden Männer, die sie beim ersten Mal auf den Friedhof begleiteten, wurden zu Geldstrafen verurteilt, da sie weiterhin als gläubige Christen betrachtet wurden. 

Copyright: Herbert Kårlin

fredag, mars 16

Karl Sverkersson, der König der Svearna und der Götarna

Karl Sverkersson (1130 - 1167) regierte zu jener Zeit, als sich das Erikska Ätten (Geschlecht Eriks) des Götalands und das Sverkerska Ätten (Geschlecht Sverker) des Svealands mehrmals abwechselte, da die beiden Geschlechter, die dem Stenkilska Ätten folgten, sich wechselweise die Macht über das damalige Schweden abjagten. Es ist daher nicht erstaunlich, dass Karl Sverkersson nach dem gewaltsamen Tod seines Vaters, Sverker den äldre (Sverker der Ältere), an die Macht kam und dann seinerseits ebenfalls ermordet wurde.

Auch wenn Karl Sverkersson der erste offizielle schwedische König mit dem Namen Karl war, was zu Karl I. führen sollte, wird er nach der Historia de omnibus Gothorum Sveonomque regibus von Johannes Magnus, allgemein als Karl VII. gerechnet. Bei seiner Aufzählung der schwedischen Könige hatte Johannes Magnus eigenwillig sechs weitere, frühere Könige mit dem Namen Karl erfunden um der schwedischen Königsgeschichte mehr Bedeutung zu geben.

Karl Sverkersson ist als Sohn von Sverker den äldre und dessen Frau Ulvhild Håkansdotter auf Visingsö geboren, dem damaligen königlichen Zentrum des Sveareiches. Er wurde spätestens im Jahre 1158 König von Östergötland (Sveareich) und 1161 der König über das gesamte damalige schwedische Reich. Im Jahre 1163 heiratete er Kristina Stigsdotter Hvide, die Tochter eines mächtigen Adeligen aus Skåne, Stig Hvitaled. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor, nämlich Sverker den yngre (Sverker der Jüngere), einem späteren König Schwedens, und Kristina, die Nonne in einem Kloster wurde.

Karl Sverkersson rief sich nach dem gewaltsamen Tod seines Vaters, der zwischen 1155 und 1156 ermordet wurde, vermutlich unmittelbar als König aus, auch wenn die Beweise fehlen und er erstmals im Jahre 1158 als König von Östergötland erwähnt wird. Als er dann 1161 bei der Schlacht bei Örebro das dänische Heer von Magnus Henriksson besiegte und diesen während der Schlacht getötet hatte (dies ist geschichtlich etwas unklar), bezeichnete er sich als König der Svearna und der Götarna, also als Herrscher über das damalige schwedische Reich.

Kurz nachdem Karl Sverkersson die Macht über das damalige Schweden an sich gerissen hatte, setzte er 1164, in Übereinstimmung mit dem Papst, den schwedischen Bischöfen und dem Reichsrat Ulf jarl, in Schweden den ersten Erzbischof ein. Stefan von Alvastra, ursprünglich ein Mönch im Alvastra Kloster in Östergötland, wurde damit das Oberhaupt der katholischen Kirche mit seinem Hauptsitz in Gamla Uppsala. Die Ernennung von Stefan zum Erzbischof war die wichtigste „religiöse“ Entscheidung dieser Zeit, die dazu führte, dass sich sämtliche Bischöfe und Priester Schwedens von der dänischen kirchlichen Vorherrschaft in Lund lösen konnten. Karl Sverkersson galt seit Beginn seiner Macht als Gönner der Klöster Alvastra, Vreta und Nydala, was darauf hinweist, dass die Wahl eines Mönches des Alvastra Klosters zum Erzbischof kein Zufall war, sondern vielmehr ein politischer Schachzug des Königs.

Inwieweit Karl Sverkersson im Jahre 1164 in einen schwedischen Feldzug nach Russland beteiligt war, ist ungewiss, da nur russische Chroniken von diesem Ereignis sprechen und Russland auch damalige Herrscher im Raum des heutigen Finnland als Svear betrachtete.

Sicher ist jedoch, dass Karl Sverkersson 1167 von Knut Eriksson, dem Sohn Erich des Heiligen (Erik den heliges) auf Visingsö überfallen und getötet wurde und Knut damit die Königsmacht an sich riss. Nach alten Aufzeichnungen wurde Karl Sverkersson anschliessend im Alvastra Kloster begraben.

Aus der Regierungszeit von Karl Sverkersson stammt auch die älteste schwedische Urkunde, die vom Erzbischof Stefan verfasst und dann mit dem Sigel des Königs versehen wurde. Auch dieses Sigel ist das erste, das je in Schweden nachgewiesen werden konnte und zeigt den König auf seinem Thorn sitzend.


Copyright: Herbert Kårlin

torsdag, mars 15

Die Sköldmö, die kämpfende Jungfrau in der nordischen Geschichte

Von den isländischen Sagen bis zur Heiligen Birgitta findet man in der schwedischen Geschichte immer wieder die Sköldmö (isländisch: skaldmær), eine unverheiratete Frau, oft eine Jungfrau, die erfolgreich mit in den Krieg zieht oder, im späteren Mittelalter, mit extremem Eifer für den Katholizismus kämpft.

Die bekanntesten Sköldmöerna, die in den ältesten Sagen eine bedeutende Rolle spielen, waren Hervor der Hervarar Saga und Brynhild (Brunhilde) der Vǫlsunga Saga, die oft auch als Walkyre bezeichnet wird. Aber auch in der Gesta Danorum von Saxo Grammaticus kann man lesen, dass 300 dieser Jungfrauen mit Schildern auf dänischer Seite kämpften.

Obwohl man im frühen Mittelalters mehrmals bedeutende Steinhügelgräber fand in denen Frauen mit teuren Grabbeigaben und Schildern gefunden wurden, so sind sich die Geschichtswissenschaftler nicht über die Bedeutung dieser Gräber einig. Ein Teil unter ihnen ist davon überzeugt, dass Frauen während der Epoche der Wikinger auch aktiv am Kampf teilnahmen, andere sehen in diesen Gräbern eher eine Beziehung zur nordischen Mythologie oder die Folge der Christianisierung durch Legenden aus dem keltischen Raum, wo diese Art von Sköldmöer bereits weitaus früher beschrieben wurde.

Sicher ist natürlich, dass sämtliche Werke, die von den Sköldmöerna sprechen, bereits zu christlicher Zeit verfasst wurden und diese Art der Legenden wichtig für die Christianisierung waren. Allerdings veränderte sich der Kampf im Laufe der Jahrhunderte, denn ab dem 13. Jahrhundert kämpften die Sköldmöer in Form von Märtyrinnen gegen Drachen und schließlich gegen alles Böse, das den wahren Glauben bedrohte. Vor allem die Verherrlichung der Heiligen Birgitta spielte dabei eine große Rolle, was auch dazu führte, dass eine bedeutende Anzahl an Königstöchtern und Adeligen ihr Heil in Klöstern suchten, aber damit gleichzeitig noch einen Einfluss auf die Politik des Landes ausüben konnten.

Auf Grund dieser katholischen Mystifizierung ist es heute sehr schwierig zu sagen ob es in der Geschichte Schwedens je eine dieser Sköldmöer wirklich gab oder ob sie eine Mischung aus Mythologie und katholischen Legenden sind. Gäbe es nicht vereinzelt Gräber aus dem Mittelalter in denen auch Frauen mit Schilden begraben wurden, so würde die Geschichtswissenschaft jede Sköldmö in der Mythologie und den Legenden suchen. Durch die archäologischen Funde muss man die Frage nach kämpfenden Jungfrauen jedoch offen lassen, zumal nicht bekannt ist welche Bedeutung ein Schild als Grabbeigabe hatte. Die Jungfräulichkeit kämpfender Frauen wird indes einheitlich als christliche Erfindung betrachtet.

Copyright: Herbert Kårlin

onsdag, mars 14

Die Handelsstadt Köpingsvik auf Öland

Köpingsvik auf der Insel Öland gehört mit zu den ältesten Ansiedlungen Schwedens, wo man schon während der jüngeren Steinzeit, etwa 2500 Jahre vor Christus, eine Besiedlung feststellen konnte. Archäologische Funde konnten hier selbst die ersten Robbenjäger Schwedens lokalisieren. Die zahlreichen Funde an Knochen und Zähnen sowie zahlreichem Werkzeug wie Pfeilspitzen, Messer, Harpunen, Meißel und selbst Scherben von Keramikkrügen sprechen dafür, dass es sich auf Köpingsvik um eine feste Ansiedlung handelte.

Spätere Funde beweisen dann, dass Köpingsvik sich während der Bronzezeit zu einem wichtigen Handelszentrum entwickelte, wobei das Steinhügelgrab Blå Rör, das größte Ölands, dafür spricht, dass sich hier auch bedeutende Personen in dieser Epoche niedergelassen hatten oder eine solche in der Gesellschaftsordnung einnahm.

Aus der folgenden Eisenzeit konnte man dann in Skedemosse, das direkt bei Köpingsvik liegt, einen bedeutenden Opferplatz der Insel finden, genauer genommen einen Opfersee, wo man den Toten zahlreiche Waffen mit auf die Reise ins Jenseits mitgab. Aus der gleichen Epoche stammen auch 1,3 Kilogramm Schmuck, der in Köpingsvik gefunden wurde.

Ab etwa 700 nach Christus nahm der Hafen von Köpingsvik eine immer wichtigere Rolle im Seehandel ein und der Ort entwickelte sich zu einer der ersten bedeutenden Städte Schwedens und wurde einer der wichtigsten Handelsplätze des frühen Mittelalters, der dann spätestens zu Beginn des 11. Jahrhunderts christianisiert wurde, wovon ein Runenstein mit der Inschrift „Gotte helfe seiner Seele“ zeugt. Allerdings existierten in diesem Jahrhundert vermutlich auch noch die alten Götter neben dem neuen Gott weiter.

Von besonderem archäologischen Interesse war der Fund eines Scheiterhaufens, auf dem kurz vor dem Jahre 1000 eine tote Frau verbrannt wurde, der sehr viel Schmuck mit auf die letzte Reise gegeben wurde. Mit ihr wurden auch zahlreiche Tiere wie ein Pferd, ein Hund, ein Bär und andere Tiere verbrannt. Man kann daher davon ausgehen, dass diese Frau eine sehr hohe Stellung in Köpingsvik eingenommen hatte. Da man an ihrer Seite auch einen Zeremonienstab fand, ist es nicht ausgeschlossen, dass sie bis zu ihrem Tode selbst über den Ort, oder auch die Insel, regierte.

Mehrere Archäologen des 19. Jahrhunderts waren, auf Grund der zahlreichen Funde und der geographischen Lage Köpingsviks, auch davon überzeugt, dass es sich bei diesem Ort um das legendäre Birka handelte, das Adam von Bremen in seinen Aufzeichnungen beschrieb. Hinzu kommt, dass die „schwarze Erde“ (svart jord) in Köpingsvik weitaus umfangreicher ist als jene in Birka am Mälaren und der Hafen, wie Adam von Bremen schreibt, sich im Norden befindet.

Auf Grund der Bedeutung von Köpingsvik zu Beginn des Christentums, nimmt man an, dass sich dort auch eine Stabkirche befand, die dann im 12. Jahrhundert von einer Steinkirche ersetzt wurde, obwohl man den ersten Priester dort erst 1463 nachweisen kann. Im Jahre 1805 wurde dann eine dritte Kirche erbaut, die jedoch, außer dem Turm, 1953 wegen Einsturzgefahr abgerissen wurde. Die gegenwärtige, moderne Kirche Köpingsviks wurde erst 2008 eingeweiht und ist daher kaum von geschichtlichem Interesse.

Der Niedergang von Köpingsvik wurde dann von der Gründung Kalmars eingeleitet, das über einen tieferen Hafen verfügte, wo größere Schiffe anlegen konnten, das besser zu verteidigen war und das auf dem Festland lag, also den Transport von Waren auch auf dem Landweg ermöglichte.

Im 20. Jahrhundert begann sich die Umgebung Köpingsvik, vor allem auf Grund der Festung Borgholm aus dem 13. Jahrhundert zu einer touristischen Gegend zu entwickeln und zieht jeden Sommer rund 300.000 Touristen nach Öland.

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tisdag, mars 13

Das Bjärköarätten der schwedischen Handelsstädte

Das Bjärköarätten (altschwedisch: bjærkøa rætter) ist eine kurze Gesetzessammlung für mittelalterliche Städte, wobei das erste bekannte Bjärköarätten im 12. Jahrhundert für die norwegischen Städte Nidaros und Bergen verfasst wurde. In Schweden betrifft das älteste Städterecht aus dem Jahre 1345 die frühere westschwedische Handelsstadt Lödöse, wobei man annimmt, dass dieses Gesetzessammlung bereits auf ein heute verschwundenes Bjärköarätten aus Stockholm aufbaut, das wiederum auf die sehr einfachen Stadslag (Städtegesetze) baute, die es bereits in Sigtuna, Visby und den anderen ersten Handelsstädten Schweden gab.

Über Jahrhunderte hinweg dachte man, dass sich der Begriff Bjärköarätten auf den Ort Birka am Mälaren bezieht, was man heute jedoch aus den verschiedensten Gründen für vollkommen ausgeschlossen hält, zumal Geschichtswissenschaftler glauben auch andere wichtige Orte mit dem Namen Birka gefunden zu haben, unter anderem Köpingsvik auf Öland.

Das Bjärköarätten gilt als das älteste schwedische Städtegesetz, das die Landschaftsgesetzte (Landskapslagar) ergänzte. Das Bjärköarätten für Lödöse wurde in einem einzigen handschriftlichen Exemplar aus dem Jahre 1345 überliefert und gibt daher  den ursprünglichsten Eindruck in das erste Handelsrecht Schwedens.

Im Gegensatz zu den Landschaftsgesetzen ist das Bjärköarätten nicht in verschiedene Abschnitte (Balkar) eingeteilt, wobei man bei der Lektüre feststellt, dass Seerecht, Handelsrecht und Strafrecht dort sehr ausführlich behandelt sind und Familienrecht oder Vermögensrecht fast zu einem Anhang degradiert wurden. An erster Stelle waren mittelalterliche Städte Schwedens für den Handel bestimmt, was durch das Stadtgesetz auch sehr deutlich ausgedrückt wird. Private, königliche und kirchliche Angelegenheiten waren ohnehin im Landskapslag geregelt, das auch für die Städte der entsprechenden Regionen gültig blieb.

Unter Magnus Eriksson (1316  - 1374) entstanden dann zwischen 1349 und 1357 aus den Bjärköarätten allgemeine Stadslagar (Stadtgesetze), die für alle schwedischen Städte galten, allerdings, im Gegensatz zu den ursprünglichen Stadtgesetzen, nicht mehr rein nordische Einflüsse zeigten, sondern stark an die deutschen Gesetze angelehnt waren und, in gewisser Weise, den deutschen Händlern ein Privileg vermittelten. Die schwedischen Stadtgesetze wurden dann unter Johan Hadorph erstmals öffentlich herausgegeben. Diese Gesetzesammlung blieb, gemeinsam mit den Kristofers Landslag, bis 1736 gültig.

Copyright: Herbert Kårlin

måndag, mars 12

Die ersten schwedischen Städte

Auch wenn erst Birger jarl ab dem Jahre 1250 der Gründer der wichtigen Städte Schwedens wurde und unter anderem auch das heutige Stockholm gründete, so gab es auch vorher einige Ansiedlungen, die man als Städte betrachten konnte, auch wenn man von den Handelsansiedlungen der Wikingerzeit absieht und daher weder Birka, noch Paviken, Köpingsvik, Helgö oder Uppåkra als Städte bezeichnet. Eine Sonderrolle nehmen auch noch Ansiedlungen in Skåne ein, da diese Städte während des frühen Mittelalters nicht zum schwedischen Reich gehörten.

Die älteste Stadt Schwedens ist mit größter Wahrscheinlichkeit Sigtuna, das vermutlich Erik Segersäll  gegen 980 gründete und Birka ablöste. Auch wenn man sich mit Sicherheit sagen kann, warum Sigtuna gegründet wurde, so liegt doch der Gedanke nahe, dass man dort eine katholische Stadt errichten wollte, die mit jenen der südlicher gelegenen Länder Stand halten konnte. Dies wird auch von der Tatsache unterstützt, dass hier die ersten Münzen Schwedens geprägt wurden.

Auch die zweite Stadt Schwedens wurde als religiöses Zentrum geschaffen, denn Skara, das im Jahre 1070 erstmals von Adam von Bremen genannt wurde, hatte kaum hundert Jahre später bereits drei Kirchen und eine Handwerksgilde. Skara bestimmte dann im 13. Jahrhundert maßgeblich das Geschehen in Västergötland, und dies nicht nur in religiöser Hinsicht.

Die nächste Stadt, die in Schweden um diese Zeit erschien, war ein Vorgänger des heutigen Göteborg. Lödöse, wie diese Stadt genannt wurde, entstand mit größter Wahrscheinlichkeit gleichzeitig, oder sogar etwas früher, als Skara, wird jedoch erstmals im Jahre 1151 schriftlich erwähnt. Im Gegensatz zu Sigtuna und Skara war Lödöse jedoch weniger eine kirchliche Stadt, sondern war, wegen ihrer Lage am Göta Älv, bereits zu Beginn als Handelsstadt geplant, die einen direkten Zugang zum Kattegat hatte.

Auch wenn Visby auf Gotland sich erst unter Magnus Ladulås dem schwedischen Reich anschloss und vorher eher als selbständiges Land zu betrachten ist, so rechnet man Visby im allgemeinen zu den ersten schwedischen Städten. Unter Umständen ist Visby weitaus älter als alle anderen Städte dieser Zeit, zumal archäologische Funde belegen, dass dort bereits gegen das Jahr 700 eine größere Ansiedlung bestand. Die älteste schriftliche noch existierende Quelle reicht bei Visby jedoch nur auf das Jahr 1203 zurück, eine Zeit, als Visby bereits größer und bedeutender war als Sigtuna. Auch Visby muss mehr als Handelsstadt gesehen werden, zumal die Bewohner Gotlands den alten Göttern weitaus treuer war als die Bewohner anderer Gegenden Schwedens.

Die wichtigste Handelsstadt Schwedens in der Epoche bevor Magnus Ladulås ein Städtenetz schuf, ist indes Söderköping. Die religiös geprägte Handelsstadt entstand vor allem wegen ihrer strategischen Lage. Zwischen 1100 und 1200 wurde aus einer kleinen Ansiedlung die vermutlich dicht besiedeltste und reichste Hafenstadt dieser Epoche. Geprägt wurde Söderköping vor allem von deutschen Handelsleuten und dem Franziskanerkloster, das dort 1235 entstand. Schriftlich erwähnt wurde die Stadt erstmals im frühen 13. Jahrhundert.

Die letzte Stadt Schwedens, die ebenfalls noch lange vor Stockholm existierte, ist Kalmar. Wann Kalmar genau entstand ist nicht bekannt, auch wenn sicher ist, dass der städtische Charakter sich erst ab 1230 voll entwickelte. Kalmar war vermutlich die Stadt, die am meisten vom deutsch-schwedischen Handel geprägt und daher gleichzeitig einem starken katholischen Einfluss ausgesetzt war. Selbst die Struktur der Stadt war mehr an die deutsche Bauweise angelehnt als an die schwedische, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass Kalmar auch überwiegend von deutschen Baumeistern erbaut wurde.


Copyright: Herbert Kårlin