måndag, januari 30

Vita Anskarii, das Leben des Missionars Ansgar

Das Buch Vita Anskarii, das auch oft Vita Ansgarii geschrieben wird, wurde in den Jahren zwischen 865 bis 876 von Rimbert geschrieben, der Erzbischof in Hamburg-Bremen war und Ansgar in seinem Amt folgte. Das Werk wurde daher erst nach dem Tode Ansgars im Jahre 865 geschrieben.

Inwieweit das Vita Anskarii auf Dokumente Ansgars aufbaut, ist ungewiss, denn Ansgar kann seinem Nachfolger auch mündlich über die Zeit berichtet haben, was erklären würde, warum man, zum Beispiel, von der von Rimbert genannten Hergeirs Kirche (Hergeirs Kyrka) bisher keinerlei Anzeichen fand. Falls das Bauwerk existierte, so kann es sich auch auf einer anderen Mälarinsel und selbst irgendwo auf dem Festland gewesen sein, oder aber nur aus Holz gebaut worden sein.

Rimbert bezieht sich bei der Vita Anskarii, der Biografie Ansgars, nicht nur auf Ansgar selbst, sondern scheint auch seinen Begleiter Witmar und andere Personen, die sich mit Ansgar auf Birka aufhielten, befragt zu haben um ein möglichst exaktes Bild der Zeit abzugeben. Da er jedoch selbst nie in Schweden war, können Teile des Werkes auch zur Beschönigung der tatsächlichen Situation von Ansgar und seinen Begleitern erfunden worden sein oder sich in einem anderen Teil Schwedens zugetragen haben.

Da die Vita Anskarri das älteste Dokument über Schweden ist, war es schon immer eine Herausforderung der schwedischen Geschichtswissenschaftler die Wahrheit des Werkes zu beweisen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Vita Anskarii daher mehrmals neu übersetzt und mit wissenschaftlichen Anmerkungen versehen, ohne dass man jedoch dem Ursprung der schwedischen, geschriebenen Geschichte wirklich näher kam.

Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Vita Anskarii als geschichtliche Dokumentation betrachtet, zumal eine Kritik an kirchlichen Dokumenten als undenkbar galt. Forschungen und Ausgrabungen der letzten 50 Jahre lassen jedoch erhebliche Zweifel an den Beschreibungen Rimberts aufkommen, auch wenn ein Teil der Vita Anskarii  tatsächliche Begebenheiten umfasst, insbesondere was die dänische Geschichte betrifft.

Nach der Vita Anskarii wurden Ansgar, Witmar und Gislemar vom deutschen Kaiser damit beauftragt zu untersuchen inwieweit die nordischen Völker bereit für den christlichen Glauben waren. Sie fuhren daher mit Handelsschiffen Richtung Norden, wobei das Schiff an unbekannter Stelle von Piraten überfallen wurde und die Missionare ihren Weg zu Fuß und ohne die Gastgeschenke fortsetzen mussten. Die Reise wird dann unter Gottes Gunsten fortgesetzt, der der kleinen Gruppe auch den Weg wies.

Die Geschichte setzt dann wie eine Sage fort, denn Ansgar überwindet Seen und Flüsse, kommt zu einer Hafenstadt Birka und wird dort von König Björn empfangen, der von seinen Boten bereits von der Ankunft Ansgards informiert ist und den Zweck der Reise kennt. Die Vita Anskarii berichtet dann davon, dass einige der Bewohner Birkas sehr schnell die neue Lehre annahmen, auch wenn nirgends zu finden ist wie sich Ansgar mit dem einfachen Volk verständigte. Die Erklärung kann daher auch aus den weiteren Ausführungen des Buches kommen, denn Rimbert schreibt weiter, dass sich bereits gefangene Christen in Birka befanden, also Träl, Ambátt oder Sklaven, die sich darüber freuten wieder der alten Lehre folgen zu können.

Da nach der Vita Anskarii auch einer der mächtigsten, jedoch ungenannten Männer Hergeirs, dessen Lokalität nicht beschrieben ist, dem christlichen Glauben zuwendet und auf seinem privaten Besitztum die Hergeirs Kirche baut, gerät man bei der Beschreibung auf Widersprüche, da Birka nie dauerhaft christianisiert wurde und man bei den sehr umfangreichen Ausgrabungen bei Birka keinerlei Spuren der Kirche findet. Es wurden ohnehin relativ wenige christliche Fundstücke bei Birka entdeckt. Nach der Vita Anskarii kehrte Ansgar dann zurück zum deutschen Kaiser und berichtete ihm die erfolgreiche Missionierung und erklärte ihm, dass die Danes der neuen Religion offen sind. Wenn Rimbert hier von den Danes schreibt, so lässt dies allerdings ebenfalls keine Rückschlüsse zu, da alle nordischen Länder zu jener Zeit als „das Land der Dänen“ gesehen und beschrieben wurden.

Copyright: Herbert Kårlin

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