Visar inlägg med etikett Sankt Ansgar. Visa alla inlägg
Visar inlägg med etikett Sankt Ansgar. Visa alla inlägg

måndag, juni 18

Björkö als Zentrum der schwedischen Wikinger

Die Mälarinsel Björkö mit dem legendären Birka gehört heute zu einem der bedeutendsten Ausflugsorte für jene, die die Heimat der schwedischen Wikinger suchen und in die touristisch aufbereitete Vergangenheit zurückkehren wollen. Seit Birka im Jahre 1993 in das Welterbe der Unesco aufgenommen wurde, fließen die Gelder für weitere Ausgrabungen und die Erschließung der Insel, auch wenn sich vieles während der rund 200-jährigen Hochkultur der Insel anders verhalten hat als heute dem Massenbesucher dargestellt wird.

Wann Björkö erstmals besiedelt wurde, ist unbekannt, wobei archäologische Analysen beweisen, dass zumindest Birka als solches zwischen 790 und 990 nach Christus existierte und auf der höchsten Stelle des Ingaberget Grabhügel zu finden sind, die bis in die Bronzezeit zurückreichen.

Wenn man heute die etwa vier Kilometer lange und 1,5 Kilometer breite Insel Björkö besucht, so muss man allerdings bedenken, dass zur Zeit der Wikinger der Wasserstand um etwa fünf Meter höher lag als heute und die Insel ihr heutiges Aussehen erst durch die Landhebung erhalten hat. Zur Zeit als Birka hier eine Handelsstadt war, war der Mälaren noch eine Bucht der Ostsee.

Björkö mit Birka gehört, nicht zuletzt wegen seiner legendenumwobenen Geschichte, die über Sankt Ansgar die ganze Welt erreichte, zu den am besten erforschten Gegenden Schwedens an der kaum eine Stelle nicht nach historischen Funden durchsucht wurde. Das Resultat kann man nun in einer Mischung aus Modernität, Sagenwelt und historischen Funden während eines Tagesausflugs entdecken.

Im Norden von Björkö entdeckt man ein Grabfeld aus der Zeit der Wikinger, in denen man relativ umfangreiche Funde machte, die uns eine gewisse Auskunft über die Begräbniskultur der Wikinger des Mälaren bieten. Auf einem der Hügel Björkös sieht man noch die Reste einer Vorburg (Fornborg), die vermutlich noch vor der Ankunft der Wikinger eine gewisse Rolle spielte. Innerhalb dieser Vorburg wurde im Jahre 1834 das steinerne Ansgarskosrset errichtet, das daran erinnern soll, dass hier Ansgar einst seine Missionsarbeit leistete.

Im Jahre 1930, also noch bevor man in Schweden zu einer mehr kritischen Geschichtsschreibung griff, wurde auf Björkö nach Zeichnungen des Architekten Lars Israel Wahlman die sogenannte Ansgarkapelle mit Skulpturen von Carl Eldt geöffnet, die ganz aus rotem Sandstein gebaut wurde.

Im Birkamuseet auf Björkö bekommt man an Hand von Modellen und Fundstücken einen Eindruck wie die Insel und Birka möglicherweise während seiner Blütezeit ausgesehen hat. Da es jedoch keine zuverlässigen schriftlichen Aufzeichnungen über Björkö oder Birka gibt, konnte man bei der Rekonstruktion nur auf Theorien bauen. Der Besucher des Birka-Museums muss daher die Geschichte der Insel mit einem gewissen Abstand betrachten und mehr als Leitlinie sehen und darf sie nicht als gesicherte Tatsache nehmen. Denn auch wenn auf Björkö in gewissen Jahren vermutlich zwischen 500 und 1000 Bewohner gezählt werden konnten, so weiß man nicht wie viele unter ihnen permanent dort wohnten, welchen Tätigkeiten sie nachgingen und wie viele unter ihnen Leibeigene (Träl, Ambátt) und wie viele Sklaven waren.


Copyright: Herbert Kårlin

söndag, januari 22

Die Christianisierung Schwedens

Die Christianisierung Schwedens begann etwa ab dem Jahre 800 und war im 13. Jahrhundert abgeschlossen, als das ganze Land, zumindest offiziell, an den Gott glaubte, den die katholischen Mönche nach Schweden gebracht haben. Während man der Bewegung der Christianisierung vom Skåne aus nach Norden relativ gut folgen kann, da archäologische Funde hier eine deutliche Sprache sprechen, so ist über die Personen, die den neuen Glauben ins Land brachten, kaum etwas überliefert.

Das einzige Dokument über die Christianisierung von Birka durch Sankt Ansgar, die Vita Anskarii, wurde erst Jahre nach dem Tode des Heiligen verfasst und ist überwiegend als christliches Dokument zu sehen und kann nur sehr eingeschränkt als geschichtlicher Beleg gewertet werden, zumal das Ergebnis Ansgars innerhalb der Bewegung der Christianisierung der am wenigsten erfolgreiche Versuch war und etwa zur gleichen Zeit auch unbekannte Missionare auf Gotland, im Västra Götaland und in Skåne aktiv gewesen sein mussten, die weitaus nachhaltigere Zeichen der Christianisierung hinterließen als Sankt Ansgar.

Da selbst die Kirche über keine Dokumente über die ersten Missionare verfügt, die ab dem 9. Jahrhundert nach Skåne kamen, völlig unbekannt ist wer in Westschweden die Missionsarbeit übernahm und unsicher ist, ob Mittelschweden von Norwegen aus oder durch die Süd-Nord-Bewegung christianisiert wurde, kann man im Grunde davon ausgehen, dass die Missionare nicht von der Kirche geschickt wurden, sondern ohne Auftrag nach Schweden kamen um ihren Glauben dort sehr erfolgreich zu predigen und dabei auch von den Höfdingen, den Dorf-Herrschern unterstützt wurden.

Auf Grund der archäologischen Funde ist auch anzunehmen, dass es sich in vielen Fällen nicht um den strikten katholischen Glauben handelte, der zu jener Zeit in südlicher gelegenen Ländern vorherrschte sondern es sich um einen Schweden angepassten Glauben handelte. Die Missionare ließen über Jahrhunderte hinweg nordische Mythologie neben der neuen Religion bestehen oder vermengten sogar beide Richtungen. So findet man auf Runensteinen der Jahrtausendwende bisweilen das christliche Kreuz und gleichzeitig die Midgårdsormen, die Schlange der nordischen Mythologie, die einen Kreis um die Erde bildete.

Man hat sich lange die Frage gestellt, warum sich das Christentum so schnell und bleibend in Schweden verbreitete und kam, nach Auswertung aller Funde, zum Ergebnis, dass die Ursache vermutlich war, dass sich die lokalen und regionalen Herrscher sehr schnell dem neuen Glauben anschlossen und diesen dann als einzigen in ihrem Reich zuließen, auch wenn alte Götter und Mythen der Mythologie bei der Bevölkerung weiterhin, oft im Geheimen, fortsetzten.

Die Herrscher ab der Jahrtausendwende haben sehr schnell verstanden, wie sie den neuen Glauben zu ihren Gunsten nutzen konnten und setzten sich Gott nahezu gleich. Ihre Entscheidungen waren von Gott eingegeben und sie waren von Gott zur Erde gesandt um ihr Volk zu führen. In diesem Sinne war es auch logisch, dass die Priester und Bischöfe dieser Epoche ebenfalls unter den König gestellt wurden, wenn auch als engste Berater und in gehobener Stellung. Dadurch wurde selbst die Schicht, die schreiben konnte und damit die höchsten Beamten des Staates waren, vom König abhängig und musste Kompromisse eingehen.

Aber auch in einem anderen Punkt geht man davon aus, dass die katholische Kirche in Schweden Zugeständnisse machte, denn nichts weist darauf hin, dass während der Christianisierung die schwedischen Frauen in die gleiche Unterdrückung gerieten wie in den bereits christlichen Ländern. Da jedoch keinerlei Aufzeichnungen über die Kirchenlehre jener Zeit bestehen, kann man nicht sagen wie die Missionare die Frauenfrage angingen. Sicher ist, dass die Lehre auf mehr Widerstand gestoßen wäre, wenn die schwedischen Frauen, die zu jener Zeit eine relativ hohe Selbständigkeit hatten, eine gleich untergeordnete Rolle erhalten hätten als in Deutschland während dieser Epoche.

Ab der Jahrtausendwende festigte sich der Stand der Kirche in immer mehr Gegenden des südlichen Schwedens, was sich auch an der Errichtung zahlreicher Kirchen in romanischem Stil, einigen Stabkirchen, den Runensteinen mit Kreuzen und schließlich den verschiedenen Klöstern zeigte. Eine der wichtigsten Rolle spielt hier der westschwedische Ort Skara, wo Kirche und Könige einen bedeutenden Treffpunkt des Mittelalters schafften.

Mit dem Bündnis zwischen Königreich und katholischer Kirche wurde auch in Schweden die Frage der Kreuzzüge zu einem wichtigen Thema, wobei sich die Herrscher Schwedens sehr häufig durch hohe Zahlungen an die Kirche von den Kreuzzügen befreien konnten, was der Kirche Schwedens letztendlich auch eine wichtige wirtschaftliche Rolle verlieh und ihr zu einem bedeutenden Reichtum verhalf.


Mit der Reformation unter Gustav Vasa, die vor allem von Olaus Petri in geistiger Hinsicht geführt wurde, ging die Geschichte der katholischen Kirche dann zu Beginn des 16. Jahrhunderts seinem Ende entgegen und konnte sich seither auch nicht mehr erholen.

Copyright: Herbert Kårlin

lördag, januari 7

Die Sklaverei in Schweden

Sklaverei kann man in Schweden von der Eisenzeit bis zum Mittelalter nachweisen, was jedoch nicht ausschließt, dass es bereits zur Bronzezeit Sklaven in Schweden gab, sondern nur, dass dies nicht bekannt ist. In Schweden unterschied man indes männliche Sklaven, die „Träl“ genannt wurden und weibliche Sklaven, die „Ambátt“, ein Ausdruck, der im Gegensatz zu „Träl“, einem altnordischen Begriff, vermutlich aus dem Lateinischen kommt und soviel wie „Diener“ heißt.

Da es aus der Eisenzeit Schwedens keine zuverlässigen schriftlichen Quellen gibt, so kann man über die Situation und die soziale Stellung der schwedischen Sklaven der Eisenzeit sehr wenig sagen. Die ersten Kenntnisse der frühen Sklaverei verdankt man einzig allein dem arabischen Kaufmann Ibn Fadlan, der gegen 900 schreibt, dass die Nordmänner mit Sklaven handeln und sie opfern. Grabfunde konnten diese Aussage aus der Zeit der Wikinger bestätigen.

Mit der Ausbreitung des Christentums wurde die Sklaverei in den meisten Ländern verboten, so dass die Wikinger bald die einzigen Europäer waren, die noch regen Sklavenhandel betrieben, wobei ihnen die Handelsbeziehungen mit christianisierten Ländern verbot christliche Sklaven zu kaufen, zu verkaufen oder auch nur zu besitzen. Sankt Ansgar und die späteren Missionare hatten daher nicht nur die Aufgabe das Christentum im Norden zu verbreiten, sondern sie mussten gleichzeitig gegen eine etablierte gesellschaftliche Struktur vorgehen.

Aus Gesetzestexten und Aufzeichnungen des Mittelalters weiß man, dass männliche Sklaven (Träl) für schwerere Arbeiten beim Hausbau, der Rodung oder auch dem Fischfang eingesetzt wurden, während weibliche Sklaven (Ambátt) im Stall oder im Haus arbeiteten, aber auch als Nebenfrauen angesehen wurden. Da Sklaven keinerlei Rechte besaßen, konnten sie vom Eigentümer sowohl verkauft als auch misshandelt und getötet werden. Bis zum 13. Jahrhundert war es in Schweden üblich, dass ein reicherer Haushalt zwischen drei und acht Sklaven für die gröberen Arbeiten hatte.

Während zur Zeit der Wikinger Sklaven vor allem aus fremden Ländern gekauft oder auch geraubt wurden, gab es später mehrere Arten von Sklaven. Die größte Gruppe waren natürlich die angeborenen Sklaven, da sich das Sklave sein vererbte. Arme konnten sich auch als Sklaven verkaufen und wurden dadurch, gegen Arbeitsleistung, ernährt, und Sklaventum auf Zeit oder unbegrenzt, galt auch als übliche Bestrafung bei Diebstahl oder anderen Vergehen.

Erst Magnus Eriksson schuf dann im Jahre 1335 die Sklaverei in Schweden ab, wobei zu jener Zeit bereits eine große Anzahl an Sklaven frei gegeben worden war und der Druck auf Schweden von den anderen nordischen Ländern immer größer wurde, da Norwegen und Dänemark um diese Zeit die Sklaverei längst abgeschafft hatten und Schweden daher, auch im skandinavischen Raum, auf verlorenem Posten stand. Die tatsächliche Abschaffung der Sklaverei in Schweden ging jedoch nur langsam voran, da die meisten der ehemaligen Sklaven auch nach 1335 noch bis zu ihrem Lebensende Diener bei den gleichen Herren blieben und nur den Titel Diener bekamen.

Aber auch Magnus Eriksson ließ noch eine Tür für die Sklaverei offen, denn sein Verbot galt nur innerhalb des Landes und nicht für die Kolonien, auf denen weiterhin ein reger Sklavenhandel vorkam. Erst am 9. Oktober 1847 entschied dann der schwedische Reichstag darüber die Sklaverei endgültig abzuschaffen.

Copyright: Herbert Kårlin

onsdag, januari 4

Sankt Ansgar in Birka

Sankt Ansgar, ein deutscher Mönch und Missionar wird oft als der erste Apostel des Nordens bezeichnet, da er von Ludwig dem Frommen im Jahre 829 in das Sveareich (dem damaligen Svitjod) geschickt wurde, weil es dort, nach Meinung einiger dortigen Herrscher, eine Gruppe von Personen gab, die sich zum neuen Glauben bekehren wollte. Da diese Aussage ausschließlich auf die Vita Anskarii aufbaut, ist sie jedoch mit gewissem Vorbehalt zu bewerten. 

Ob es sich dabei um die Wikinger in Birka oder noch die vorhergehenden Vendel bei Uppsala oder eine andere Volksgruppe handelte bei denen Ansgar tatsächlich ankam, ist unbekannt, da das Schiff, auf dem Sankt Ansgar reiste, von Piraten überfallen wurde und er sich daher mit seinem Helfer Witgar zu Fuß und ohne Führer auf die Suche nach seinem Ziel machen musste. Einige Geschichtswissenschaftler nehmen an, dass es sich bei der Gruppe, die Anskar missionierte, in Wirklichkeit um Sklaven oder Träl beziehungsweise Ambátt (Leibeigene) der entsprechenden Volksgruppen handelte, die christianisierte wurden und nicht um Wikinger oder Vendel.

Ansgar predigte den katholischen Glauben zwischen 829 und 831 in Birka, wo er auch eine kleine bescheidene Kirchengemeinde schuf, die mit einer gewissen Unterstützung des damaligen Herrschers Björn, wie das Werk Vita Anskarii von Rimbert erwähnt, möglich war. Björn, der mit dem Kaiser des Fränkischen Reiches befreundet war, duldete die Missionierung allerdings mehr als dass er sie wirklich unterstützte, da ihm der Handel mit dem Kaiser am Herzen lag und nicht die Christianisierung seines relativ bescheidenen Reiches.

Als Ansgar dann zwischen 851 und 852 erneut nach Birka kam, war Olof an der Regierung  und der katholische Glauben lag in Scherben, so dass Ansgar mit seiner Arbeit von vorne beginnen musste und schließlich eine noch kleinere Kirchengemeinde schaffen konnte als während seines ersten Besuches in Birka. 


Im Jahre 853 kehrte Sankt Ansgar dann ein letztes Mal nach Birka zurück, musste aber feststellen, dass die katholische Kirche aufgelöst war und die gesamte Bevölkerung zu den Göttern der nordischen Mythologie zurückgekehrt war. Auch ein späterer Versuch der Christianisierung durch den Hamburger Erzbischofs Unni, der die Arbeit Ansgars in Birka fortsetzen wollte, scheiterte.

Auch wenn Sankt Ansgar wenig Erfolg bei der Missionierung der Wikinger in Birka hatte, so wurde 1834 innerhalb einer Fornborg im ehemaligen Birka ein Steinkreuz zur 1000-jährigen Ankunft des Heiligen aufgestellt, das als das Ansgarsmonumentet bekannt ist, aber noch häufiger Ansgarskorset (Ansgarskreuz) genannt wird.


Obwohl Ansgar kaum Erfolg bei seiner Bemühung der Christianisierung aufweisen konnte, so kamen um etwa die gleiche Zeit überwiegend unbekannte Missionare in Skåne, Västergötland und Gotland an, die mit der Christianisierung des Landes begannen und damit ein wichtiges Blatt in der schwedischen Geschichte wechselten.

Copyright: Herbert Kårlin