Wenn man in der schwedischen Geschichte von den Kreuzzügen spricht, so unterscheidet man die Kreuzzüge in das Heilige Land, die alle unter der Aufsicht des Papstes standen und die rein schwedischen Kreuzzüge, die sich gegen Finnland, Russland und Estland richteten und bei denen die Christianisierung eigentlich nur eine kleinere Rolle spielte, sonder eher eine militärische Aktion im Vordergrund stand.
Schweden wollte sich durch die Eroberung das baltischen Raumes, Finnlands und Teilen Russlands zu einem Großreich entwickeln und machte damit vor allem Dänemark, aber auch Deutschland Konkurrenz um die Macht des Ostseeraums. Indem Schweden zu Kreuzzügen gegen die andersgläubigen Nachbarn aufbrach und nicht zu einem Krieg, so konnten weder Deutschland noch Dänemark eingreifen ohne sich den Papst zum Feinde zu machen. Vor allem die Kreuzritterorden im nordischen Raum mussten in diesem Fall gute Mine zum Spiel der Schweden machen, denn sie konnten nicht beweisen, dass Schweden in Wirklichkeit als Kriegsnation in die Nachbarländer aufbrach.
Der erste Kreuzzug Schwedens, der jedoch nicht schriftlich bestätigt ist, führte gegen 1150 nach Finnland und endete damit, dass erst Finnland und später auch das Tavastland in das schwedische Reich integriert wurden. Dieser Kreuzzug nach Finnland soll von Erik den helige (Erich dem Heiligen) in Begleitung eines Bischofs Henrik erfolgt sein. Während man diesen Feldzug, unter christlich gesteuerter Geschichtsschreibung, als Kreuzzug bezeichnete, gehen die modernen Geschichtsforscher mangels schriftlicher Quellen davon aus, dass es sich eher um einen Überfall auf Finnland handelte.
Das Tavastland wurde bei diesem ersten Kreuzzug gegen Finnland nicht eingenommen, sondern schloss sich Schweden an, da die Situation zwischen zwei Fronten sonst eine sichere Vorherrschaft Russlands bedeutet hätte. Allerdings kehrte sich das Tavastland bereits 1230 wieder von Schweden ab, was dazu führte, dass der Papst Gregorius IX. im Jahre 1237 die Schweden zu einem Kreuzzug gegen das Tavastland aufrief. In welchem Jahr dieser Kreuzzug dann tatsächlich statt fand, ist heute nicht mehr zu sagen, wobei die Erikskrönikan diesen ersten nachweislichen Kreuzzug der Schweden allerdings auf das Jahr 1240 legte.
Auch der Kreuzzug von Johan Sverkersson im Jahre 1220 nach Estland gleicht weniger einem Kreuzzug, sondern einem unter christlichem Mantel versteckten Kriegszug, da das Estland um diese Zeit offiziell bereits christianisiert war. Johann Sverkersson zog daher, gemeinsam mit jarl Karl Döve und dem Bischof aus Linköping, Karl Magnusson, durch das Land, ließ überall Kirchen bauen und machte das Volk durch Zwangstaufen zu Katholiken.
Dass Johan Sverkersson nach der Eroberung Rotalias kaum Krieger im Land zurückließ, da er keine Gefahr mehr aus Estland sah, zeigte sich jedoch als großer Fehler, denn am 8. August 1220 griff eine Truppe aus Ösel die zurückgeblieben Schweden an und töteten sie bis auf den letzten Mann. Anschließend schlugen sich dann nur noch Deutsche und Dänen um Estland, das für die Schweden damit verloren war.
Ab 1239 versuchten die Schweden dann auch die russischen Reiche in Novgorod einzunehmen, was jedoch bei der Schlacht an der Neva eher in einem Fiasko endete. Birger Jarl erreichte es jedoch, dass der Papst Alexander IV. später einem neuen Kreuzzug gegen Novgorod zustimmte, der jedoch ebenfalls ohne großen Erfolg von Schwedischer Seite endete. Es folgten dann 30 Jahre an Kämpfen zwischen schwedischen und russischen Heeren, die letztendlich damit endeten, dass die Schweden zwar eine Festung in Viborg hatten und damit auf russischen Raum vorgedrungen waren, aber Novgorod im russischen Reich belassen mussten, was 1323 dann mit dem Frieden in Nöteborg besiegelt wurde.
Als 1340 die Lage mit dem russischen Novgorod immer noch nicht zu Schwedens Gunsten geklärt war, jedoch unter den nordischen Reichen unter Magnus Eriksson eine große Ruhe eingetreten war, begann die Heilige Birgitta von einem Kreuzzug gegen Novgorod zu predigen, was Magnus Eriksson dann 1348 dazu erneut dazu zwang gegen Russland in den Krieg zu ziehen. Der Erfolg und die Einname von Nöteborg war jedoch von kurzer Dauer und die Kämpfe setzten in verminderter Kraft bis 1349 fort. Der Einzug der Pest und die zahlreichen Toten im schwedischen Raum machten eine Fortsetzung der kriegerischen Handlungen kaum möglich und als Magnus Eriksson dann 1350 den Papst Clemens VI. zu einem neuen Kreuzzug überreden konnte, in der Hoffnung, dass sich alle katholischen Heere der Kreuzritter anschließen würden, war das Echo so gering, dass 1351 die Kampfhandlungen eingestellt wurden, noch bevor ein neuer Kreuzzug in Gang gekommen war.
Der letzte schwedische Kreuzzug, der 1496 von Papst Alexander VI. ausgerufen wurde ging erneut gegen Novgorod, führte jedoch zu keinen besonderen Erfolgen, zumal große Teile Schwedens wenig später von Dänemark erobert wurden und in Schweden die katholische Dominanz seinem Ende entgegen ging. Mit Gustav Vasa und Olaus Petri setzte dann die Reformation ein und Kreuzzügen jeder Art kamen in Schweden nicht mehr ins Gespräch.
Schweden wollte sich durch die Eroberung das baltischen Raumes, Finnlands und Teilen Russlands zu einem Großreich entwickeln und machte damit vor allem Dänemark, aber auch Deutschland Konkurrenz um die Macht des Ostseeraums. Indem Schweden zu Kreuzzügen gegen die andersgläubigen Nachbarn aufbrach und nicht zu einem Krieg, so konnten weder Deutschland noch Dänemark eingreifen ohne sich den Papst zum Feinde zu machen. Vor allem die Kreuzritterorden im nordischen Raum mussten in diesem Fall gute Mine zum Spiel der Schweden machen, denn sie konnten nicht beweisen, dass Schweden in Wirklichkeit als Kriegsnation in die Nachbarländer aufbrach.
Der erste Kreuzzug Schwedens, der jedoch nicht schriftlich bestätigt ist, führte gegen 1150 nach Finnland und endete damit, dass erst Finnland und später auch das Tavastland in das schwedische Reich integriert wurden. Dieser Kreuzzug nach Finnland soll von Erik den helige (Erich dem Heiligen) in Begleitung eines Bischofs Henrik erfolgt sein. Während man diesen Feldzug, unter christlich gesteuerter Geschichtsschreibung, als Kreuzzug bezeichnete, gehen die modernen Geschichtsforscher mangels schriftlicher Quellen davon aus, dass es sich eher um einen Überfall auf Finnland handelte.
Das Tavastland wurde bei diesem ersten Kreuzzug gegen Finnland nicht eingenommen, sondern schloss sich Schweden an, da die Situation zwischen zwei Fronten sonst eine sichere Vorherrschaft Russlands bedeutet hätte. Allerdings kehrte sich das Tavastland bereits 1230 wieder von Schweden ab, was dazu führte, dass der Papst Gregorius IX. im Jahre 1237 die Schweden zu einem Kreuzzug gegen das Tavastland aufrief. In welchem Jahr dieser Kreuzzug dann tatsächlich statt fand, ist heute nicht mehr zu sagen, wobei die Erikskrönikan diesen ersten nachweislichen Kreuzzug der Schweden allerdings auf das Jahr 1240 legte.
Auch der Kreuzzug von Johan Sverkersson im Jahre 1220 nach Estland gleicht weniger einem Kreuzzug, sondern einem unter christlichem Mantel versteckten Kriegszug, da das Estland um diese Zeit offiziell bereits christianisiert war. Johann Sverkersson zog daher, gemeinsam mit jarl Karl Döve und dem Bischof aus Linköping, Karl Magnusson, durch das Land, ließ überall Kirchen bauen und machte das Volk durch Zwangstaufen zu Katholiken.
Dass Johan Sverkersson nach der Eroberung Rotalias kaum Krieger im Land zurückließ, da er keine Gefahr mehr aus Estland sah, zeigte sich jedoch als großer Fehler, denn am 8. August 1220 griff eine Truppe aus Ösel die zurückgeblieben Schweden an und töteten sie bis auf den letzten Mann. Anschließend schlugen sich dann nur noch Deutsche und Dänen um Estland, das für die Schweden damit verloren war.
Ab 1239 versuchten die Schweden dann auch die russischen Reiche in Novgorod einzunehmen, was jedoch bei der Schlacht an der Neva eher in einem Fiasko endete. Birger Jarl erreichte es jedoch, dass der Papst Alexander IV. später einem neuen Kreuzzug gegen Novgorod zustimmte, der jedoch ebenfalls ohne großen Erfolg von Schwedischer Seite endete. Es folgten dann 30 Jahre an Kämpfen zwischen schwedischen und russischen Heeren, die letztendlich damit endeten, dass die Schweden zwar eine Festung in Viborg hatten und damit auf russischen Raum vorgedrungen waren, aber Novgorod im russischen Reich belassen mussten, was 1323 dann mit dem Frieden in Nöteborg besiegelt wurde.
Als 1340 die Lage mit dem russischen Novgorod immer noch nicht zu Schwedens Gunsten geklärt war, jedoch unter den nordischen Reichen unter Magnus Eriksson eine große Ruhe eingetreten war, begann die Heilige Birgitta von einem Kreuzzug gegen Novgorod zu predigen, was Magnus Eriksson dann 1348 dazu erneut dazu zwang gegen Russland in den Krieg zu ziehen. Der Erfolg und die Einname von Nöteborg war jedoch von kurzer Dauer und die Kämpfe setzten in verminderter Kraft bis 1349 fort. Der Einzug der Pest und die zahlreichen Toten im schwedischen Raum machten eine Fortsetzung der kriegerischen Handlungen kaum möglich und als Magnus Eriksson dann 1350 den Papst Clemens VI. zu einem neuen Kreuzzug überreden konnte, in der Hoffnung, dass sich alle katholischen Heere der Kreuzritter anschließen würden, war das Echo so gering, dass 1351 die Kampfhandlungen eingestellt wurden, noch bevor ein neuer Kreuzzug in Gang gekommen war.
Der letzte schwedische Kreuzzug, der 1496 von Papst Alexander VI. ausgerufen wurde ging erneut gegen Novgorod, führte jedoch zu keinen besonderen Erfolgen, zumal große Teile Schwedens wenig später von Dänemark erobert wurden und in Schweden die katholische Dominanz seinem Ende entgegen ging. Mit Gustav Vasa und Olaus Petri setzte dann die Reformation ein und Kreuzzügen jeder Art kamen in Schweden nicht mehr ins Gespräch.
Copyright: Herbert Kårlin
Inga kommentarer:
Skicka en kommentar