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tisdag, juli 10

Die Geschichte der schwedischen Flagge

Die schwedische Flagge ist, nach der dänischen, die zweitälteste Flagge weltweit, auch wenn man nicht so genau festlegen kann wann die schwedische Flagge erstmals offiziell in Schweden auftauchte, da das schriftliche Material des Mittelalters in dieser Hinsicht nur wenige Hinweise bietet. Als sicher gilt jedoch, dass sie eine Oppositionsflagge zum dänischen „Dannebrogen“ war, der dänischen Flagge, die bereits im 13. Jahrhundert dokumentiert wurde.

Da mehrere Geschichtswissenschaftler der Meinung sind, dass man im Sigel des schwedischen Königs Karl Knutsson Bonde (1408 -1470) das schwedische Kreuz erkennen kann und die Farben des Königs zudem Blau und Gold waren und der König außerdem mit Dänemark Krieg führte, geht man davon aus, dass Karl Knutsson Bonde mit seinen eigenen Farben und damit der ersten schwedischen Flagge in den Krieg zog. Der König wollte mit der Flagge, also seinem königlichen Symbol, der dänischen Flagge gegenüberstehen.

Die ersten Abbildungen der schwedischen Flagge können dann im Finnland des 16. Jahrhunderts nachgewiesen werden, denn als Gustav Vasa seinem Sohn Johan das Herzogtum Finnland  mit dem Schloss in Åbo (finnisch: Turku) gab, findet man auf seinem Schild eindeutig zwei schwedische Flaggen. Ab dieser Zeit taucht die schwedische Flagge dann gehäuft auf, wobei sie jedoch nach wie vor nur ein königliches Symbol war und für das Land als solches keinerlei Bedeutung hatte. Wenn die Flagge zu sehen war, so war auch der König in ihrer Nähe.

Bereits im 17. Jahrhundert findet man dann diese Flagge immer häufiger als Symbol der Staatsmacht, denn als erstes taucht sie dann an den Schiffen der königlichen Flotte auf. Allerdings hatte diese Flagge noch immer nicht das rechteckige Format, sondern glich einem Schwalbenschwanz. Als Ende des gleichen Jahrhunderts auch die Handelsflotte diese schwedische Schwalbenschwanz-Flagge zu benutzen begann, wurde ihr dies bald untersagt, was dazu führte, dass  die Handelsflotte die rechteckige Flagge benutzte und der König und die Marine die ursprüngliche Königsflagge. Dieser Unterschied ist auch heute noch zu beachten, denn nur der König und die Flotte führen immer noch die schwedische Flagge in Form eines Schwalbenschwanzes.

Die nächste Veränderung fand dann im 18. Jahrhundert statt, als der König Karl XIV. Johan aus dem Hause Bernadotte auf den königlichen Thron kam, denn Karl XIV. Johan brachte die französische Tradition mit, dass die Armee während einer Parade die Nationalflagge mit sich zu führen hatte. Wenn heute daher die schwedische Flagge bei offiziellen Angelegenheiten durch die Straßen getragen wird, so geht dies auf die französische Revolution zurück und kann daher weniger als königliches Symbol betrachtet werden. die rechteckige Flagge symbolisiert Schweden, nicht die Monarchie.

Als Schweden und Norwegen im Jahre 1814 eine Union eingingen, so wurde zu diesem Anlass auch eine neue Flagge eingeführt, die sogenannte „Sillsallaten“ (Heringssalad), die bis zum Ende der Union im Jahre 1905 in beiden Ländern als Nationalsymbol galt.

Mit dem Scheitern der norwegisch-schwedischen Union wurde dann nicht nur die heute übliche Flagge das Symbol Schwedens eingeführt, sondern es entwickelte sich auch ein gewisser Nationalstolz, der dazu führte, dass nahezu jedes Haus einen Flaggenmast aufstellte und an den Flaggdagarna (Flaggentagen) die Fahne hisste. Bereits 1906 kam es dann zum ersten Flaggengesetz in Schweden, das genaue Vorschriften zur Größe, den Farben und den Zeiten wann die Flagge gehisst werden darf und wann sie eingeholt werden musste, machte. Das Missachten dieser Vorschriften wurde mit Geldstrafen geahndet.

Im Jahre 1982 wurde dieses Gesetz dann etwas gelockert, so dass seither niemand mehr bestraft wird, wenn er die Flagge am falschen Tag hisst oder vergisst sie zur vorgeschriebenen Stunde wieder einzuholen. Die Größe, die Farben und die anderen Details sind jedoch nach wie vor gültig und ein Fehlverhalten erkennt jeder Schwede.

Copyright: Herbert Kårlin

lördag, april 14

Die schwedische Kolonie Guadeloupe

Offiziell gehörte die westindische Insel Guadeloupe etwas über 14 Monate lang zu Schweden und bildete dadurch die vierte Kolonie des Landes. Allerdings existierte diese Kolonie nur auf dem Papier, da sie 1814 an Frankreich zurückgegeben wurde, noch bevor das erste schwedische Schiff nach Guadeloupe aufgebrochen war.

Die Insel Guadeloupe war während der Napoleonkriege am 6. Februar 1810 von Großbritannien erobert worden, das diese Besitzung unmittelbar Jean Baptiste Bernadotte (später Karl XIV. Johan), beziehungsweise dem König Karl XIII., anbot, unter der Voraussetzung, dass Schweden nicht mehr auf Napoleons Seite kämpft, sondern Stellung gegen ihn einnimmt. Da Jean Baptiste Bernadotte bei seinem Umzug nach Schweden seine Besitztümer in Frankreich verloren hatte, nahm Schweden das Angebot daher gerne an.

Am 3. März 1813 wurde dann Guadeloupe im Rahmen des Guadeloupe-Abkommens offiziell Schweden überlassen, wobei die Insel, gemäß Vertrag, nicht nur dem gegenwärtigen König gehören sollte, sondern auch allen durch das Erbrecht folgenden Herrschern des Landes. Diese Successionsordnung (Thronfolgegesetz) war erst am 26. September 1810 entschieden worden, die dem Geschlecht der Bernadotte bis heute die Krone Schwedens sichert.

Auch wenn Guadeloupe 1813 zu einer schwedischen Kolonie geworden war, so wurde nie ein schwedischer Gouverneur zur Insel geschickt, so dass sie in der Tat weiterhin von England regiert wurde, denn die vorgesehene Expedition unter August Burchard Gyllengranat mit dem schwedischen Gouverneur , dem Freiherren Cederström, nahm so viel Zeit in Anspruch, dass Guadeloupe durch den Frieden von Paris im Jahre 1814 bereits an Frankreich zurückgegeben war bevor das Schiff überhaupt den schwedischen Hafen verlassen hatte.

Durch den Frieden von Paris und dem folgenden Kongress in Wien im Jahre 1815 wurde allerdings vereinbart, dass der französische König Ludwig XVIII. die norwegisch-schwedische Union anerkennen und Schweden finanziell den erlittenen Schaden ersetzen musste. Großbritannien bezahlte innerhalb des sogenannten Guadeloupefond ebenfalls 24 Millionen Goldfranken an das schwedische Königshaus. Da das Königshaus mit dieser Summe im Jahre 1815 die Staatsschulden bezahlte, wurde ihm im Gegenzug eine jährliche Rente in Höhe von 300.000 Kronen garantiert. Als die schwedische Regierung den Fond dann im Jahre 1983 auflöste, wurde beschlossen, dass die königliche Apanage für alle Zukunft um die entsprechende Summe erhöht wird, was bedeutet, dass das Königshaus noch heute von der ehemaligen Besitzung in Guadeloupe profitiert.

Copyright: Herbert Kårlin