Wenn man in der schwedischen Geschichte von der Envälde, der Zeit der Alleinherrschaft der Könige spricht, so meint man die Zeit zwischen 1680 und 1718, also die kurze Epoche, in der erst Karl XI. und dann Karl XII. herrschten, die beiden Könige, die sich als Herrscher von Gottes Gnaden sahen und ihre persönliche Entscheidungen denen von Gott gleichsetzten, da in ihren Augen Gott den König erwählt hatte.
Diese Theorie gilt weltweit als die am häufigsten angewandte um eine absolute Monarchie oder eine Diktatur zu verteidigen und hatte in Schweden bedeutende Folgen für die gesamte Gesellschaft und sämtliche administrativen Einrichtungen und Verordnungen, da die beiden Könige kaum auf ihre Berater lauschten und das Volk zum absoluten Gehorsam zwang.
Da Karl XI. und Karl XII. ihre Gesetze von Gott gegeben sahen, hatte das Parlament keinerlei Einfluss auf die Gesetzgebung und der Staat lag ausschließlich in den Händen der Könige, eine Situation, die man auch in anderen Ländern jeweils für kürzere Perioden fand. Die Folgen dieser Epoche konnte man in Schweden bis 1975 im Ausdruck „Kunglig Majestäts proposition“ hören, wenn ein Gesetz im Parlament vorgelegt wurde, da bis zu diesem Zeitpunkt nominell immer noch der König das schwedische Reich führte.
Als 1679 der Krieg mit Dänemark und Pommern beendet war, waren in Schweden die Staatskassen leer und Reformen waren dringend nötig. Da sich Königstreue und Hochadel verfeindet hatten, war es für Karl XI. ein leichtes für eine friedliche und Frankreich feindliche Politik zu werben, zumal man Frankreich, bzw. Ludwig XIV., für die schwedischen Schwierigkeiten verantwortlich machte. Allein seine Versprechen brachten ihm dann im Parlament die Mehrheit dafür, in Zukunft allein über den Staat entscheiden zu können.
Zu den ersten wichtigen Maßnahmen von König Karl XI. gehörte die Konsolidierung des Haushalts (Drätseln) und der Aufbau der Verteidigung, was er durch Zusatzsteuern (Bevillningar) erreichte. Noch während seines Lebens konnte er die Staatsschulden dadurch auf 25 Prozent der ursprünglichen Schulden reduzieren, wenn auch auf Kosten der Bürger.
Die zweite Änderung fand in der Administration statt, die straff unter seine Führung geriet und zu klaren Gesetzen führte. Da der König jede Entscheidung über Gesetze und Verordnungen selbst fällte, schuf er damit die Grundlage für die Reichsgesetze aus dem Jahre 1734.
Unter Karl XI. wurden auch die ehemaligen dänischen Teile des Reiches zwangsintegriert, wobei er hierfür jedoch vor allem die Kirche benutzte, den Unterricht auf schwedische Verhältnisse anpasste und die Universität in Lund wieder auferstehen ließ, in der allerdings die Lehre nach seinen Ideen verbreitet werden musste.
Für die protestantische Kirche war Karl XI., der 1697 starb, ähnlich bedeutend wie einst Gustav Vasa, denn er verhalf ihr zu Kirchengesetzen, die großenteils bis ins 20. Jahrhundert gültig blieben. Unter Karl XI. entstanden Katechismus (1689), Kirchenhandbuch (1693) und ein Psalmbuch (1695). Die Bibelübersetzung, die er beauftragte und die 1703 fertig wurde, wurde bis 1917 als Grundlagenwerk betrachtet. Die Stärkung der Kirche führte zwar dazu, dass sich eine einheitliche Lehre, auch der niederen Stände, in ganz Schweden verbreitete, führte aber auch zu einer extremen Unterdrückung des Volkes, was 150 Jahre später zur großen Auswanderungswelle führte.
Als Karl XII., der Sohn von Karl XI. und Ulrika Eleonora d. Ä., dann die Regierung übernahm, wollte er in jedem Punkt seinem Vater folgen, war jedoch bereits im Glauben eines Gottgesandten aufgewachsen und hatte daher nicht das gleiche Verständnis wie sein Vorgänger. Karl XII. war noch mehr von den Gedanken der Kirche besessen und begann religiöse Minderheiten wie die Pietisten zu verfolgen und untersagte schwedischen Studenten Reisen zu den deutschen Akademien. Hinzu kamen politische Schwierigkeiten, die zum großen nordischen Krieg führten und das Ende der Alleinherrschaft heraufbeschworen. Mit dem Tode des Königs endete dann auch die Epoche der Envälde.
Diese Theorie gilt weltweit als die am häufigsten angewandte um eine absolute Monarchie oder eine Diktatur zu verteidigen und hatte in Schweden bedeutende Folgen für die gesamte Gesellschaft und sämtliche administrativen Einrichtungen und Verordnungen, da die beiden Könige kaum auf ihre Berater lauschten und das Volk zum absoluten Gehorsam zwang.
Da Karl XI. und Karl XII. ihre Gesetze von Gott gegeben sahen, hatte das Parlament keinerlei Einfluss auf die Gesetzgebung und der Staat lag ausschließlich in den Händen der Könige, eine Situation, die man auch in anderen Ländern jeweils für kürzere Perioden fand. Die Folgen dieser Epoche konnte man in Schweden bis 1975 im Ausdruck „Kunglig Majestäts proposition“ hören, wenn ein Gesetz im Parlament vorgelegt wurde, da bis zu diesem Zeitpunkt nominell immer noch der König das schwedische Reich führte.
Als 1679 der Krieg mit Dänemark und Pommern beendet war, waren in Schweden die Staatskassen leer und Reformen waren dringend nötig. Da sich Königstreue und Hochadel verfeindet hatten, war es für Karl XI. ein leichtes für eine friedliche und Frankreich feindliche Politik zu werben, zumal man Frankreich, bzw. Ludwig XIV., für die schwedischen Schwierigkeiten verantwortlich machte. Allein seine Versprechen brachten ihm dann im Parlament die Mehrheit dafür, in Zukunft allein über den Staat entscheiden zu können.
Zu den ersten wichtigen Maßnahmen von König Karl XI. gehörte die Konsolidierung des Haushalts (Drätseln) und der Aufbau der Verteidigung, was er durch Zusatzsteuern (Bevillningar) erreichte. Noch während seines Lebens konnte er die Staatsschulden dadurch auf 25 Prozent der ursprünglichen Schulden reduzieren, wenn auch auf Kosten der Bürger.
Die zweite Änderung fand in der Administration statt, die straff unter seine Führung geriet und zu klaren Gesetzen führte. Da der König jede Entscheidung über Gesetze und Verordnungen selbst fällte, schuf er damit die Grundlage für die Reichsgesetze aus dem Jahre 1734.
Unter Karl XI. wurden auch die ehemaligen dänischen Teile des Reiches zwangsintegriert, wobei er hierfür jedoch vor allem die Kirche benutzte, den Unterricht auf schwedische Verhältnisse anpasste und die Universität in Lund wieder auferstehen ließ, in der allerdings die Lehre nach seinen Ideen verbreitet werden musste.
Für die protestantische Kirche war Karl XI., der 1697 starb, ähnlich bedeutend wie einst Gustav Vasa, denn er verhalf ihr zu Kirchengesetzen, die großenteils bis ins 20. Jahrhundert gültig blieben. Unter Karl XI. entstanden Katechismus (1689), Kirchenhandbuch (1693) und ein Psalmbuch (1695). Die Bibelübersetzung, die er beauftragte und die 1703 fertig wurde, wurde bis 1917 als Grundlagenwerk betrachtet. Die Stärkung der Kirche führte zwar dazu, dass sich eine einheitliche Lehre, auch der niederen Stände, in ganz Schweden verbreitete, führte aber auch zu einer extremen Unterdrückung des Volkes, was 150 Jahre später zur großen Auswanderungswelle führte.
Als Karl XII., der Sohn von Karl XI. und Ulrika Eleonora d. Ä., dann die Regierung übernahm, wollte er in jedem Punkt seinem Vater folgen, war jedoch bereits im Glauben eines Gottgesandten aufgewachsen und hatte daher nicht das gleiche Verständnis wie sein Vorgänger. Karl XII. war noch mehr von den Gedanken der Kirche besessen und begann religiöse Minderheiten wie die Pietisten zu verfolgen und untersagte schwedischen Studenten Reisen zu den deutschen Akademien. Hinzu kamen politische Schwierigkeiten, die zum großen nordischen Krieg führten und das Ende der Alleinherrschaft heraufbeschworen. Mit dem Tode des Königs endete dann auch die Epoche der Envälde.
Copyright: Herbert Kårlin
Inga kommentarer:
Skicka en kommentar