Die Mehrheit der rund 10.000 Petroglyphen (Steinritzungen, Hällristningar) in Schweden stammen aus der Bronzezeit und entstanden daher zwischen 1800 und 550 vor Christus, wobei diese Art Bilderschrift bis zur Wikingerzeit auf meist eben liegenden Steinen existierte. Erst die Wikinger richteten die Steine auf und gingen dann allgemein zur Runenschrift über, auch wenn diese bereits vorher entstanden war. Alle in Stein geschlagenen „schriftlichen“ Dokumente jener Zeit sind bis heute nicht wirklich „übersetzt“ und lassen daher nur Interpretationen zu.
Steinritzungen, die auch als Felsenzeichnungen bekannt sind, wurden mit sehr primitiven Steinwerkzeugen, die man oft in der Nähe dieser Zeichnungen oder am Fuße einer beschriebenen Klippe fand, in den Stein geschlagen, was in Schweden, im Gegensatz zum Sandstein in Afrika, eine gewisse Kunstfertigkeit verlangte und sehr langwierig war.
Die Deutung der Steinritzungen ist nahezu unmöglich, da in verschiedenen Gegenden unterschiedliche Symbole verwendet wurden und eine „Bildgeschichte“ oft erst im Laufe von Jahrhunderten fertig gestellt wurde, so dass eine Geschichte bisweilen mit einfachen Bildern beginnen kann, die dann immer mehr Ausdruck erhielten. Manche der Schriftblöcke waren vermutlich nichts anderes als Grenzangaben einer Ansiedlung oder eines Jagdgebietes, während andere, wenn auch für uns nahezu unverständlich, die Geschichte einer vergangenen Zivilisation beschreiben.
Das nächste Problem der Deutung dieser Bildersprache liegt darin, dass viele der ausführlicheren Texte vermutlich in Holz geritzt wurden, ein Material, das mittlerweile verwitterte. Und ein weiteres Problem ist, dass man mit der extrem haltbaren Farbe, die die Zeichnungen im Fels besser hervorhoben, sicher auch auf unterschiedliches Material gemalt wurde, das die Jahrtausende ebenfalls nicht überstand. Die wichtigsten Geschichten der Bronzezeit, die uns die Zivilisation dieser Epoche näher bringen könnte, gingen uns leider verloren und lassen von Geschichtsphilosophen die abenteuerlichste Deutung zu.
Was man bei der Betrachtung der Stein- oder Felsritzungen feststellen kann, ist die Tatsache, dass die Zeichnungen meist nicht perspektivisch sind, sondern erklärend. Vor allem bei späteren Petroglyphen sind auch unsichtbare Teile eines Bootes, eines Wagens oder eines Tieres deutlich zu erkennen, wobei ein Boot mit allen Details gestaltet sein kann, während die Insassen dann nur als Striche abgebildet sind. Warum diese frühen Künstler der Steinzeit und der Bronzezeit diese Art der bildlichen Darstellung wählten, ist uns ebenso wenig bekannt wie der Inhalt der Geschichten, wobei wir nicht einmal wissen, ob die Geschichte von Menschen oder jene der Götter abgebildet wurde.
Aber auch Felsritzungen bringen uns einige Kenntnisse, so die Geschichte des Bootbaus, denn während Steinritzungen aus der späten Steinzeit noch Boote zeigen, die aus einem einfachen ausgehöhlten Baumstamm gefertigt wurden, entstanden im Laufe der Jahrhunderte Boote mit Auslegern, die der Stabilisierung dienten, Doppelboote, die die Vorläufer der Katamarane waren und es wurde zwischen Bug und Heck unterschieden, die, unter anderem, mit Tierköpfen geschmückt werden konnten, eine Bauart, die man später auch bei den Wikingern wieder findet.
Dank der Steinritzungen weiß man auch, dass es bereits zur Bronzezeit bereits die Gruppe der Fischer, der Bauern und die der Jäger gab, denn während in Küstennähe in nahezu allen Bildergeschichten Boote vorkommen, so zeigen die Arbeiten aus dem Landesinneren häufig Jagdszenen, wobei man hier deutlich sehen kann, dass die Jagdbeute in der Regel Bären, Rentiere, Elche und Hirsche waren. Die Jagdwaffen, die man in der Nähe dieser Felsenzeichnungen fand und Knochenfunde bestätigen diese Aussagen, denn auch während der Bronzezeit benutzte man für das Töten eines Tieres jeweils die geeignetste Waffe.
Die Steinritzungen in Schweden geben uns auch Auskunft darüber, dass die Menschen der Bronzezeit bereits Hunde gezähmt hatten und diese für die Jagd verwendeten, denn Hunde werden nie als Beute gezeigt, sondern zum Menschen gehörig. Wenig bekannt ist dagegen welche Rolle Wölfe in dieser Epoche spielten, da sie auf den Abbildungen keine Beute sind, es andererseits aber auch unwahrscheinlich ist, dass sie als Freunde des Menschen betrachtet wurden.
In keiner Weise gedeutet sind indes Zeichnungen, die Landkarten ähneln oder göttliche Symbole beinhalten, auch wenn man davon ausgehen kann, dass die „Landkarten“ eine Art Reisebeschreibung waren oder die Wanderwege von Tieren und die Sonne und der Sonnenwagen eine gewisse Anknüpfung zur nordischen Mythologie haben. Eine sichere Antwort darauf werden wir jedoch kaum erhalten.
Auffällig bei den Felsritzungen im südlichen Innenland Schwedens ist, dass man hier keinerlei Jagdszenen der Bronzezeit findet, sondern ausschließlich Symbole aus der Landwirtschaft. Gerade diese Zeichnungen lassen darauf schließen, dass die verschiedenen Gruppen, die Schweden um diese Zeit bewohnten, relativ wenig Kontakt miteinander hatten oder nur Handel betrieben. Dies bestätigen auch die unterschiedlichen Funde an den Stellen der Steinritzungen. Hätte ein bedeutender Handel zwischen den Gruppen existiert, so hätte man auch bei Fischern oder Jägern Samen gefunden und im Süden wäre das typische Jagdwerkzeug des nördlichen Schweden aufgetaucht.
Die Abbildung von Waffen und größere Ansammlungen von Menschen, wie man sie im Bohuslän gefunden hat, lassen eine gewisse kriegerische Aktivität in dieser Gegend vermuten, wobei der Feind vermutlich von der See erwartet wurde. Aber natürlich handelt es sich auch hier nur um Theorien und nicht um absolutes Wissen, denn die überlieferten Felsgeschichten reichen für eine sichere Deutung nicht aus. Die strategisch angelegten Vorburgen (Fornborgar) an der schwedischen Westküste lassen jedoch ebenfalls auf Kriege schließen und ergänzen damit Aussagen zu den Felsritzungen.
Steinritzungen, die auch als Felsenzeichnungen bekannt sind, wurden mit sehr primitiven Steinwerkzeugen, die man oft in der Nähe dieser Zeichnungen oder am Fuße einer beschriebenen Klippe fand, in den Stein geschlagen, was in Schweden, im Gegensatz zum Sandstein in Afrika, eine gewisse Kunstfertigkeit verlangte und sehr langwierig war.
Die Deutung der Steinritzungen ist nahezu unmöglich, da in verschiedenen Gegenden unterschiedliche Symbole verwendet wurden und eine „Bildgeschichte“ oft erst im Laufe von Jahrhunderten fertig gestellt wurde, so dass eine Geschichte bisweilen mit einfachen Bildern beginnen kann, die dann immer mehr Ausdruck erhielten. Manche der Schriftblöcke waren vermutlich nichts anderes als Grenzangaben einer Ansiedlung oder eines Jagdgebietes, während andere, wenn auch für uns nahezu unverständlich, die Geschichte einer vergangenen Zivilisation beschreiben.
Das nächste Problem der Deutung dieser Bildersprache liegt darin, dass viele der ausführlicheren Texte vermutlich in Holz geritzt wurden, ein Material, das mittlerweile verwitterte. Und ein weiteres Problem ist, dass man mit der extrem haltbaren Farbe, die die Zeichnungen im Fels besser hervorhoben, sicher auch auf unterschiedliches Material gemalt wurde, das die Jahrtausende ebenfalls nicht überstand. Die wichtigsten Geschichten der Bronzezeit, die uns die Zivilisation dieser Epoche näher bringen könnte, gingen uns leider verloren und lassen von Geschichtsphilosophen die abenteuerlichste Deutung zu.
Was man bei der Betrachtung der Stein- oder Felsritzungen feststellen kann, ist die Tatsache, dass die Zeichnungen meist nicht perspektivisch sind, sondern erklärend. Vor allem bei späteren Petroglyphen sind auch unsichtbare Teile eines Bootes, eines Wagens oder eines Tieres deutlich zu erkennen, wobei ein Boot mit allen Details gestaltet sein kann, während die Insassen dann nur als Striche abgebildet sind. Warum diese frühen Künstler der Steinzeit und der Bronzezeit diese Art der bildlichen Darstellung wählten, ist uns ebenso wenig bekannt wie der Inhalt der Geschichten, wobei wir nicht einmal wissen, ob die Geschichte von Menschen oder jene der Götter abgebildet wurde.
Aber auch Felsritzungen bringen uns einige Kenntnisse, so die Geschichte des Bootbaus, denn während Steinritzungen aus der späten Steinzeit noch Boote zeigen, die aus einem einfachen ausgehöhlten Baumstamm gefertigt wurden, entstanden im Laufe der Jahrhunderte Boote mit Auslegern, die der Stabilisierung dienten, Doppelboote, die die Vorläufer der Katamarane waren und es wurde zwischen Bug und Heck unterschieden, die, unter anderem, mit Tierköpfen geschmückt werden konnten, eine Bauart, die man später auch bei den Wikingern wieder findet.
Dank der Steinritzungen weiß man auch, dass es bereits zur Bronzezeit bereits die Gruppe der Fischer, der Bauern und die der Jäger gab, denn während in Küstennähe in nahezu allen Bildergeschichten Boote vorkommen, so zeigen die Arbeiten aus dem Landesinneren häufig Jagdszenen, wobei man hier deutlich sehen kann, dass die Jagdbeute in der Regel Bären, Rentiere, Elche und Hirsche waren. Die Jagdwaffen, die man in der Nähe dieser Felsenzeichnungen fand und Knochenfunde bestätigen diese Aussagen, denn auch während der Bronzezeit benutzte man für das Töten eines Tieres jeweils die geeignetste Waffe.
Die Steinritzungen in Schweden geben uns auch Auskunft darüber, dass die Menschen der Bronzezeit bereits Hunde gezähmt hatten und diese für die Jagd verwendeten, denn Hunde werden nie als Beute gezeigt, sondern zum Menschen gehörig. Wenig bekannt ist dagegen welche Rolle Wölfe in dieser Epoche spielten, da sie auf den Abbildungen keine Beute sind, es andererseits aber auch unwahrscheinlich ist, dass sie als Freunde des Menschen betrachtet wurden.
In keiner Weise gedeutet sind indes Zeichnungen, die Landkarten ähneln oder göttliche Symbole beinhalten, auch wenn man davon ausgehen kann, dass die „Landkarten“ eine Art Reisebeschreibung waren oder die Wanderwege von Tieren und die Sonne und der Sonnenwagen eine gewisse Anknüpfung zur nordischen Mythologie haben. Eine sichere Antwort darauf werden wir jedoch kaum erhalten.
Auffällig bei den Felsritzungen im südlichen Innenland Schwedens ist, dass man hier keinerlei Jagdszenen der Bronzezeit findet, sondern ausschließlich Symbole aus der Landwirtschaft. Gerade diese Zeichnungen lassen darauf schließen, dass die verschiedenen Gruppen, die Schweden um diese Zeit bewohnten, relativ wenig Kontakt miteinander hatten oder nur Handel betrieben. Dies bestätigen auch die unterschiedlichen Funde an den Stellen der Steinritzungen. Hätte ein bedeutender Handel zwischen den Gruppen existiert, so hätte man auch bei Fischern oder Jägern Samen gefunden und im Süden wäre das typische Jagdwerkzeug des nördlichen Schweden aufgetaucht.
Die Abbildung von Waffen und größere Ansammlungen von Menschen, wie man sie im Bohuslän gefunden hat, lassen eine gewisse kriegerische Aktivität in dieser Gegend vermuten, wobei der Feind vermutlich von der See erwartet wurde. Aber natürlich handelt es sich auch hier nur um Theorien und nicht um absolutes Wissen, denn die überlieferten Felsgeschichten reichen für eine sichere Deutung nicht aus. Die strategisch angelegten Vorburgen (Fornborgar) an der schwedischen Westküste lassen jedoch ebenfalls auf Kriege schließen und ergänzen damit Aussagen zu den Felsritzungen.
Copyright: Herbert Kårlin
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