Wenn man von den ersten Stadt Schwedens spricht, so denkt man fast grundsätzlich an Birka, obwohl dieser Handelsort am Mälaren eigentlich zu klein für eine Stadt des frühen Mittelalters war und man sehr wenig über die Zusammensetzung der dortigen Einwohner weiß, denn unter den 500 bis maximal 1000 Bewohnern konnte sich viele Sklaven befinden, die nur Handelsware waren, oder aber Träl und Ambátt machten einen großen Teil der Bevölkerung aus, weil man Arbeitskräfte brauchte. Und dennoch hält sich bis heute der Ruf, dass dies die älteste Stadt Schwedens war.
Die Ursache dafür ist jedoch, dass eine Stadt diesen Namens in der Vita Anskarii erwähnt ist, weil man daher genau in dieser Gegend am frühesten mit Ausgrabungen begann und weil eine unkritische Geschichtsschreibung die wichtigste Stadt Schwedens möglichst Nahe Stockholms und Uppsalas nachweisen wollte, im Reich der Svear. Nichts unterstützt jedoch diese Theorie und Ausgrabungen ab den 90er Jahren verleiten eher zur Annahme, dass Birka weder die erste Stadt Schwedens war, noch die bedeutendste und mit aller Sicherheit nicht die größte jener Epoche. Es ist jedoch die einzige Stadt, über die ein Missionar, nämlich Sankt Ansgar, berichtet hat.
Ohne jetzt auf die Diskussion zur Größe einer Stadt, ihrer Struktur und der entsprechenden wirtschaftlichen Bedeutung zu gehen, da man hier entscheiden muss, ob das kurzlebige Birka bereits eine Stadt war, oder aber erst Sigtuna, das Birka bereits nach knapp zwei Jahrhunderten Existenz ersetze, stellt sich die allgemeine Frage welches nun die erste Stadt Schwedens war.
Wenn man nur nach der Ausdehnung, der Anzahl von Gebäuden und Bewohnern und auch nach der Menge an Fundstücken geht, so hat Uppåkra in Skåne, das ab den 90er Jahren ausgegraben wurde, mit Sicherheit ältere Rechte als Birka. Im Verhältnis zu Uppåkra war Birka, das auch erst einige hundert Jahre nach Uppåkra entstand, höchstens ein Kleinstädtchen. Aber die hergebrachte Sicherheit, dass nur Birka wichtig sein konnte, nimmt noch heute Uppåkra jede Ehre.
Wie alt und wie umfangreich die westschwedische Stadt Lödöse war, die einen direkten Zugang zum Meer nach Dänemark, England und Deutschland hatte, ist völlig unbekannt, da man bei Ausgrabungen nur ausreichend Geld dafür hatte um auf das Jahr 900 zurückzukommen. Die älteren Schichten wurden nie untersucht. Um die Geschichte davor zu erfahren, fehlt bis heute das Geld und es sind zahlreiche Bauten „im Weg“, die auf der alten Stadt errichtet wurden.
Oder der Ort Helgö, an dem man eine Buddha-Statuette aus Indien und ein Bronzewerk aus Ägypten fand, beide rund 300 Jahre älter als Birka. Zwei Fornborgar sind in der Nähe und selbst die anderen Fundstücke weisen darauf hin, dass Helgö zur Wikingerzeit hoch entwickelt war und internationalen Handel betrieb.
Aber auch Fjälkinge, eine Stadt, die erstmals im Jahre 1135 in einem offiziellen Dokument erwähnt wird, ist weitaus älter als Birka. Während man weiß, dass die Gegend bereits vor 11.000 Jahren bewohnt war und dort Rene gejagt wurden, so weiß man kaum etwas über die Ausdehnung und Bedeutung Fjälkinges zur Zeit der Wikinger.
Nicht zu vergessen auch Visby auf Gotland, das Ende des neunten Jahrhunderts nach dem Bjärköarätten bedeutende Handelsrechte verliehen bekam, aber bereits vorher eine wichtige Handelsstadt am Wasser war. Da es jedoch unmöglich ist Visby abzureißen um nach dem Ursprung und der Größe der Wikingerstadt zu suchen, wird man nie wissen welche Bedeutung Visby tatsächlich hatte als Ansgar Birka besuchte und damit über die Geschichtsschreibung eines Jahrtausends entschied.
Aber auch Gamla Uppsala war bereits ein bedeutender Ort als Birka entstand, auch wenn die landwirtschaftlichen Arbeiten dort tiefere Analysen unmöglich machten. Und welche Rolle spielten die Kungshögarna (Königshügel), die bereits vorhanden waren als Birka erst gegründet wurde. Sind diese drei Hügel isoliert zu sehen oder gehörten sie zu einer bedeutenden Stadt, die sich in der Nähe von Gamla Uppsala befand?
Nach den heutigen Kenntnissen ist es sicher, dass es neben Birka bereits zahlreiche andere Städte in Schweden gab, die weitaus bedeutender waren als das Städtchen auf der Mälareninsel, aber sie alle hatten den Nachteil, dass niemand über sie berichtete und eine große Anzahl unter ihnen bis heute nicht gefunden wurde, da Landhebungen die Geografie veränderten, Landwirtschaft Fundstücke zerstörte und auf alten Städten neue aufgebaut wurden. Birka verdankt dieser Tatsache seinen außerordentlichen Ruf, obwohl man nicht einmal weiß, ob es sich wirklich um das Birka aus dem Vita Anskarii handelt.
Die Ursache dafür ist jedoch, dass eine Stadt diesen Namens in der Vita Anskarii erwähnt ist, weil man daher genau in dieser Gegend am frühesten mit Ausgrabungen begann und weil eine unkritische Geschichtsschreibung die wichtigste Stadt Schwedens möglichst Nahe Stockholms und Uppsalas nachweisen wollte, im Reich der Svear. Nichts unterstützt jedoch diese Theorie und Ausgrabungen ab den 90er Jahren verleiten eher zur Annahme, dass Birka weder die erste Stadt Schwedens war, noch die bedeutendste und mit aller Sicherheit nicht die größte jener Epoche. Es ist jedoch die einzige Stadt, über die ein Missionar, nämlich Sankt Ansgar, berichtet hat.
Ohne jetzt auf die Diskussion zur Größe einer Stadt, ihrer Struktur und der entsprechenden wirtschaftlichen Bedeutung zu gehen, da man hier entscheiden muss, ob das kurzlebige Birka bereits eine Stadt war, oder aber erst Sigtuna, das Birka bereits nach knapp zwei Jahrhunderten Existenz ersetze, stellt sich die allgemeine Frage welches nun die erste Stadt Schwedens war.
Wenn man nur nach der Ausdehnung, der Anzahl von Gebäuden und Bewohnern und auch nach der Menge an Fundstücken geht, so hat Uppåkra in Skåne, das ab den 90er Jahren ausgegraben wurde, mit Sicherheit ältere Rechte als Birka. Im Verhältnis zu Uppåkra war Birka, das auch erst einige hundert Jahre nach Uppåkra entstand, höchstens ein Kleinstädtchen. Aber die hergebrachte Sicherheit, dass nur Birka wichtig sein konnte, nimmt noch heute Uppåkra jede Ehre.
Wie alt und wie umfangreich die westschwedische Stadt Lödöse war, die einen direkten Zugang zum Meer nach Dänemark, England und Deutschland hatte, ist völlig unbekannt, da man bei Ausgrabungen nur ausreichend Geld dafür hatte um auf das Jahr 900 zurückzukommen. Die älteren Schichten wurden nie untersucht. Um die Geschichte davor zu erfahren, fehlt bis heute das Geld und es sind zahlreiche Bauten „im Weg“, die auf der alten Stadt errichtet wurden.
Oder der Ort Helgö, an dem man eine Buddha-Statuette aus Indien und ein Bronzewerk aus Ägypten fand, beide rund 300 Jahre älter als Birka. Zwei Fornborgar sind in der Nähe und selbst die anderen Fundstücke weisen darauf hin, dass Helgö zur Wikingerzeit hoch entwickelt war und internationalen Handel betrieb.
Aber auch Fjälkinge, eine Stadt, die erstmals im Jahre 1135 in einem offiziellen Dokument erwähnt wird, ist weitaus älter als Birka. Während man weiß, dass die Gegend bereits vor 11.000 Jahren bewohnt war und dort Rene gejagt wurden, so weiß man kaum etwas über die Ausdehnung und Bedeutung Fjälkinges zur Zeit der Wikinger.
Nicht zu vergessen auch Visby auf Gotland, das Ende des neunten Jahrhunderts nach dem Bjärköarätten bedeutende Handelsrechte verliehen bekam, aber bereits vorher eine wichtige Handelsstadt am Wasser war. Da es jedoch unmöglich ist Visby abzureißen um nach dem Ursprung und der Größe der Wikingerstadt zu suchen, wird man nie wissen welche Bedeutung Visby tatsächlich hatte als Ansgar Birka besuchte und damit über die Geschichtsschreibung eines Jahrtausends entschied.
Aber auch Gamla Uppsala war bereits ein bedeutender Ort als Birka entstand, auch wenn die landwirtschaftlichen Arbeiten dort tiefere Analysen unmöglich machten. Und welche Rolle spielten die Kungshögarna (Königshügel), die bereits vorhanden waren als Birka erst gegründet wurde. Sind diese drei Hügel isoliert zu sehen oder gehörten sie zu einer bedeutenden Stadt, die sich in der Nähe von Gamla Uppsala befand?
Nach den heutigen Kenntnissen ist es sicher, dass es neben Birka bereits zahlreiche andere Städte in Schweden gab, die weitaus bedeutender waren als das Städtchen auf der Mälareninsel, aber sie alle hatten den Nachteil, dass niemand über sie berichtete und eine große Anzahl unter ihnen bis heute nicht gefunden wurde, da Landhebungen die Geografie veränderten, Landwirtschaft Fundstücke zerstörte und auf alten Städten neue aufgebaut wurden. Birka verdankt dieser Tatsache seinen außerordentlichen Ruf, obwohl man nicht einmal weiß, ob es sich wirklich um das Birka aus dem Vita Anskarii handelt.
Copyright: Herbert Kårlin
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