Auch wenn man bis heute nicht sagen kann welche Stadt wirklich die erste war, die auf schwedischem Boden gegründet wurde, so besteht kein Zweifel darüber, dass Sigtuna die älteste Stadt Schwedens ist, die noch heute besteht und nicht irgendwann verlassen werden musste.
Ausgrabungen in Sigtuna und das Durchsuchen der bis zu drei Meter dicken schwarzen Erde (svarta jorden) bewiesen, dass die Stadt etwa gegen 980 gegründet wurde, vermutlich also von Erik Segersäll, und damit Birka aus bisher noch unbekannten Gründen ersetzt hat. Eine der vielleicht glaubwürdigsten Theorien geht davon aus, dass man im Laufe der Christianisierung am Mälaren eine rein christlich orientierte Stadt anlegen wollte, die gleichzeitig dazu diente die Machtverhältnisse neu zu regelten und mit dem heidnischen Birka endgültig abschließen sollte.
Die Geschichtsschreibung des 17. Jahrhunderts wollte Sigtuna im Rahmen des Grossmachtdenkens zum historisch bedeutendsten Ort Schwedens machen und verfälschte nicht nur schriftlichen Belege, sondern schuf mit dem Kartenwerk ”Suecia antiqua et hodierna” auch Pläne und neue Dokumente, die vollkommen aus der Luft gegriffen waren, jedoch bis zur Neuzeit die Geschichtsschreibung beeinflussten, so dass auch heute noch vieles geschrieben wird, das wenig mit dem tatsächlichen Sigtuna der Wikingerzeit zu tun hat und auf Dokumente der letzten Jahrhunderte aufbaut.
Sicher ist jedenfalls, dass sich Sigtuna gegen das Ende der Wikingerzeit ein Machtzentrum am Mäleren wurde, der sich die kleineren Regenten der Umgebung sehr schnell anschlossen. Wer sich nicht durch großzügige Gaben bestechen ließ war durch neue Gesetze und die Einführung von Münzen durch Olof Eriksson Skötkonung sehr schnell gezwungen sich der Vormacht Sigtunas anzuschließen und auch den neuen Glauben anzunehmen.
Da das Prägen von Münzen um diese Zeit in Schweden unüblich war, auch wenn die Wikinger bereits Münzen kannten, so holte Olof Skötkonung englische Münzmeister nach Sigtuna und ließ ab 995 auch Münzen nach englischem Vorbild wählen. Im Jahre 1990 konnte man bei Ausgrabungen mit Hilfe eines Blei-Probedruckes selbst das erste Münzhaus der Stadt , und damit ganz Schwedens, lokalisieren.
Sigtuna war, im Gegensatz zu allen vorherigen und verschwundenen Städten Schwedens, eine von Grund auf geplante Stadt, die zu beiden Seiten der Straße Wohnhäuser hatte und im Zentrum, wo sich heute das Sigtuna Museum befindet, auch einen bedeutenden Bau, der als Kungsgården betrachtet wird, also das Regierungsgebäude des Königs. Auf diesem Grundstück wurde Ende des 11. Jahrhunderts auch die erste Steinkirche der Stadt errichtet, die allerdings noch im Mittelalter wieder abgerissen wurde, als man der Stadt den heute noch sichtbaren Charakter gab.
Sigtuna ist auch deshalb von geschichtlicher Bedeutung, weil trotz seiner tausendjährigen Existenz der ursprüngliche Bauplan der Stadt noch nachvollziehbar ist, wenn auch nicht sichtbar für Besucher, und daher viel über die Struktur der ersten Städte Schwedens aussagt.
Sigtuna, das ab Mitte des 11. Jahrhunderts, wenn auch nur für rund 100 Jahre, ein Bischofssitz war, ist die erste Ansiedlung Schwedens in der man keinerlei heidnischen Grabstädten aus dieser Epoche fand, was darauf schließen lässt, dass die Stadt vollkommen vom Christentum dominiert war. Dies wird auch dadurch gestützt, dass bereits im frühen Mittelalter nicht weniger als sechs oder sieben Steinkirchen in Sigtuna erbaut worden waren, darunter die Sankt Olofs Kirche und die Sankt Pers Kirche, die beide noch als Ruinen existieren..
Im Jahre 1237 wurde dann in Sigtuna ein Dominikanerkloster gebaut, das mit zu den ersten Klostergebäuden Schwedens gehört und nur zehn Jahre später wurde die Kirche Sankt Maria eingeweiht, die zum Kloster gehörte und eines der ältesten Gebäude aus Ziegel in Schweden ist. Wenige Jahre später bauten dann die Dominikaner auch ein Hospital.
Welche Bedeutung Sigtuna ab dem 13. Jahrhundert hatte, ist heute unbekannt, aber sicher ist, dass die Stadt noch einen bedeutenden kirchlichen Einfluss hatte, da aus einem päpstlichen Dokument aus dem Jahre 1215/1216 hervorgeht, dass der Sitz des Erzbischofs von Gamla Uppsala nach Sigtuna verlegt werden soll. Auch die heute noch vorhanden Kirchenruinen aus dem 12. und 13. Jahrhundert bestätigen diese Theorie.
Ende des 13. Jahrhunderts wurde Sigtuna dann vom neu gegründeten Östra Aros (Uppsala) und Stockholm überrundet und verlor seine Bedeutung. Mit der Reformation unter Gustav Vasa wurde dann das Dominikanerkloster abgetragen, alle katholischen Güter beschlagnahmt und die Marienkirche zu einem protestantischen Versammlungsort erklärt. Die anderen Kirchen ließ man verfallen und Sigtuna wurde von vielen Bewohnern verlassen.
Im 18. Jahrhundert erlebte Sigtuna nochmals einen kurzen Aufschwung, da sich viele Handwerker und Kleinindustrie hier niederließen, denen die anderen Großstädte zu teuer waren. Aber erst die touristische Entwicklung ab den 60er Jahren ließ Sigtuna nach über 600 Jahre Ruhe wieder wirklich aufblühen, was sicher auch mit der Nähe des Flughafens Arlanda zusammenhängt und die Suche vieler Touristen nach mittelalterlicher Umgebung.
Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte konnten belegen, dass zwar die Stadt Sigtuna im Jahre 980 gegründet wurde und einen rein christlichen Charakter hatte, was 25 Grabfelder und 35 Runensteine belegen. In der näheren Umgebung konnte man jedoch auch die Reste der Fornborgen Trollberget und einzelne Gräber aus der Bronzezeit finden, was jedoch mehr darauf hinweist, dass die gesamte Gegend um den Mälaren sehr früh besiedelt war.
Ausgrabungen in Sigtuna und das Durchsuchen der bis zu drei Meter dicken schwarzen Erde (svarta jorden) bewiesen, dass die Stadt etwa gegen 980 gegründet wurde, vermutlich also von Erik Segersäll, und damit Birka aus bisher noch unbekannten Gründen ersetzt hat. Eine der vielleicht glaubwürdigsten Theorien geht davon aus, dass man im Laufe der Christianisierung am Mälaren eine rein christlich orientierte Stadt anlegen wollte, die gleichzeitig dazu diente die Machtverhältnisse neu zu regelten und mit dem heidnischen Birka endgültig abschließen sollte.
Die Geschichtsschreibung des 17. Jahrhunderts wollte Sigtuna im Rahmen des Grossmachtdenkens zum historisch bedeutendsten Ort Schwedens machen und verfälschte nicht nur schriftlichen Belege, sondern schuf mit dem Kartenwerk ”Suecia antiqua et hodierna” auch Pläne und neue Dokumente, die vollkommen aus der Luft gegriffen waren, jedoch bis zur Neuzeit die Geschichtsschreibung beeinflussten, so dass auch heute noch vieles geschrieben wird, das wenig mit dem tatsächlichen Sigtuna der Wikingerzeit zu tun hat und auf Dokumente der letzten Jahrhunderte aufbaut.
Sicher ist jedenfalls, dass sich Sigtuna gegen das Ende der Wikingerzeit ein Machtzentrum am Mäleren wurde, der sich die kleineren Regenten der Umgebung sehr schnell anschlossen. Wer sich nicht durch großzügige Gaben bestechen ließ war durch neue Gesetze und die Einführung von Münzen durch Olof Eriksson Skötkonung sehr schnell gezwungen sich der Vormacht Sigtunas anzuschließen und auch den neuen Glauben anzunehmen.
Da das Prägen von Münzen um diese Zeit in Schweden unüblich war, auch wenn die Wikinger bereits Münzen kannten, so holte Olof Skötkonung englische Münzmeister nach Sigtuna und ließ ab 995 auch Münzen nach englischem Vorbild wählen. Im Jahre 1990 konnte man bei Ausgrabungen mit Hilfe eines Blei-Probedruckes selbst das erste Münzhaus der Stadt , und damit ganz Schwedens, lokalisieren.
Sigtuna war, im Gegensatz zu allen vorherigen und verschwundenen Städten Schwedens, eine von Grund auf geplante Stadt, die zu beiden Seiten der Straße Wohnhäuser hatte und im Zentrum, wo sich heute das Sigtuna Museum befindet, auch einen bedeutenden Bau, der als Kungsgården betrachtet wird, also das Regierungsgebäude des Königs. Auf diesem Grundstück wurde Ende des 11. Jahrhunderts auch die erste Steinkirche der Stadt errichtet, die allerdings noch im Mittelalter wieder abgerissen wurde, als man der Stadt den heute noch sichtbaren Charakter gab.
Sigtuna ist auch deshalb von geschichtlicher Bedeutung, weil trotz seiner tausendjährigen Existenz der ursprüngliche Bauplan der Stadt noch nachvollziehbar ist, wenn auch nicht sichtbar für Besucher, und daher viel über die Struktur der ersten Städte Schwedens aussagt.
Sigtuna, das ab Mitte des 11. Jahrhunderts, wenn auch nur für rund 100 Jahre, ein Bischofssitz war, ist die erste Ansiedlung Schwedens in der man keinerlei heidnischen Grabstädten aus dieser Epoche fand, was darauf schließen lässt, dass die Stadt vollkommen vom Christentum dominiert war. Dies wird auch dadurch gestützt, dass bereits im frühen Mittelalter nicht weniger als sechs oder sieben Steinkirchen in Sigtuna erbaut worden waren, darunter die Sankt Olofs Kirche und die Sankt Pers Kirche, die beide noch als Ruinen existieren..
Im Jahre 1237 wurde dann in Sigtuna ein Dominikanerkloster gebaut, das mit zu den ersten Klostergebäuden Schwedens gehört und nur zehn Jahre später wurde die Kirche Sankt Maria eingeweiht, die zum Kloster gehörte und eines der ältesten Gebäude aus Ziegel in Schweden ist. Wenige Jahre später bauten dann die Dominikaner auch ein Hospital.
Welche Bedeutung Sigtuna ab dem 13. Jahrhundert hatte, ist heute unbekannt, aber sicher ist, dass die Stadt noch einen bedeutenden kirchlichen Einfluss hatte, da aus einem päpstlichen Dokument aus dem Jahre 1215/1216 hervorgeht, dass der Sitz des Erzbischofs von Gamla Uppsala nach Sigtuna verlegt werden soll. Auch die heute noch vorhanden Kirchenruinen aus dem 12. und 13. Jahrhundert bestätigen diese Theorie.
Ende des 13. Jahrhunderts wurde Sigtuna dann vom neu gegründeten Östra Aros (Uppsala) und Stockholm überrundet und verlor seine Bedeutung. Mit der Reformation unter Gustav Vasa wurde dann das Dominikanerkloster abgetragen, alle katholischen Güter beschlagnahmt und die Marienkirche zu einem protestantischen Versammlungsort erklärt. Die anderen Kirchen ließ man verfallen und Sigtuna wurde von vielen Bewohnern verlassen.
Im 18. Jahrhundert erlebte Sigtuna nochmals einen kurzen Aufschwung, da sich viele Handwerker und Kleinindustrie hier niederließen, denen die anderen Großstädte zu teuer waren. Aber erst die touristische Entwicklung ab den 60er Jahren ließ Sigtuna nach über 600 Jahre Ruhe wieder wirklich aufblühen, was sicher auch mit der Nähe des Flughafens Arlanda zusammenhängt und die Suche vieler Touristen nach mittelalterlicher Umgebung.
Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte konnten belegen, dass zwar die Stadt Sigtuna im Jahre 980 gegründet wurde und einen rein christlichen Charakter hatte, was 25 Grabfelder und 35 Runensteine belegen. In der näheren Umgebung konnte man jedoch auch die Reste der Fornborgen Trollberget und einzelne Gräber aus der Bronzezeit finden, was jedoch mehr darauf hinweist, dass die gesamte Gegend um den Mälaren sehr früh besiedelt war.
Copyright: Herbert Kårlin
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