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onsdag, september 26

Ankarede, die letzte Kirchstadt im Jämtland

Durch seine Lage spielte das Jämtland eine besondere Rolle in der schwedischen Geschichte, nicht zuletzt auch deswegen, weil es erst 1699 offiziell in das schwedische Reich eingegliedert wurde. Dies bedeutet natürlich auch dass die erste Welle der Kolonisation Nordschwedens in dieser Gegend andere Wege nahm, die vor allem von norwegischer Seite bestimmt waren, als in Lappland.

Aber auch in Jämtland wollte das schwedische Reich natürlich die samische Bevölkerung zu gläubigen Schweden machen, obwohl dies weitaus problematischer war als in Lappland, da sich die Bevölkerung weitaus mehr an Norwegen orientierte und Schweden weder die samischen Kultstellen im Jämtland kannte, noch den Handel massgeblich beeinflussen konnte.

Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts entstanden daher Bewegungen, die einerseits schwedische Siedler nach Jämtland führten, zum anderen den Sami christliche Bräuche von schwedischer Seite näher brachten. Die insgesamt neun Kirchstädte Jämtlands, von denen heute nur noch Ankarede existiert, entstanden daher erste im 19. Jahrhundert, wobei allerdings selbst die Geschichte Ankaredes nur teilweise bekannt ist.

Die erste Kapelle in Ankarede entstand vermutlich gegen das Jahr 1820 an einem Platz, den die Sami vorher für die Beerdigung ihrer Toten verwendet hatten, eine Wahl, die die Anerkennung der schwedischen Kirche einfacher machen sollte. Die heute sichtbare Kapelle ersetzte dann 1896 das erste Gebetshaus, das lediglich durch eine schriftliche Aufzeichnung bekannt ist. Erst mit der Jahrtausendwende begann sich Ankarede dann mehr und mehr zu einem Sammlungsplatz zu entwickeln und der Bau einer Kirchstadt wurde zur Notwendigkeit.

Die Kyrkstad Ankarede gehört zu den kleineren Kirchstädten Schwedens und verfügt über rund 30 Koten, etwa zehn Stugor (Wohnhütten) und fünf Lagergebäude, die alle zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden und deutlich zeigen, dass es trotz des gemeinsamen Kirchgangs und des Handels nicht zu einer Verschmelzung zwischen Schweden und Sami kam, denn auch die entsprechenden Übernachtungsstellen sind deutlich voneinander getrennt.

Was die Kyrkstad Ankarede, die südlichste Schwedens, ebenfalls von den anderen unterscheidet, ist die Tatsache, dass alle Koten im Stil der Sami aus Västerbotten entstanden und daher von Sami gebaut wurden, die im 19. Jahrhundert aus unbekannten Gründen ins Jämtland kamen. Ob sie damit der schwedischen Unterdrückung entkommen wollten, aus praktischen Gründen umzogen oder wegen Nahrungsmangel in eine neue Gegend kamen, kann man heute nicht mehr sagen. Ebenso wenig weiß man, ob die „Flüchtlinge“ den neuen Glauben bereits aus Västerbotten mitbrachten oder ihm durch den Umzug ursprünglich entkommen wollten. Ein Rätsel ist auch, wo man in Ankarede die Zeichen jener Sami findet, die bereits vorher dort lebten.

Die Kirchstadt Ankarede belebt sich vor allem zu Mittsommer, wenn dort ein dreitägiges Fest gefeiert wird, das sich allerdings jedes Jahr mehr zu einer touristischen Attraktion entwickelt.

Copyright: Herbert Kårlin

lördag, juli 21

Der Frieden von Roskilde und das heutige Schweden

Der Frieden von Roskilde am 26. Februar 1658, gemeinsam mit dem folgenden Frieden von Kopenhagen zwei Jahre später, war, vom heutigen Schweden aus gesehen, der wichtigste Friedensschluss der nordischen Länder, da durch die beiden Verträge nicht nur das heutige Schweden mit seinen Grenzen geschaffen wurde, sondern auch die Grenzen von Dänemark und Norwegen.

Dem Friedensschluss ging ein achtmonatiger Krieg zwischen dem schwedischen König Karl X. Gustav und dem dänisch-norwegischen König Fredrik III. voraus, der von Dänemark begonnen worden war um Gotland, Jämtland, Halland, Härjedalen und Ösel zurückzuerobern, die das Land mit dem Frieden in Brömsebro verloren hatte. Karl X. Gustav konnte diesen Krieg nur durch eine sehr wagemutige Aktion, die mit einem extrem kalten Winter verbunden war, gewinnen, indem er seine Truppen am 30. Januar 1658 über das Eis Richtung Dänemark schickte.

Die Friedensverhandlungen, die von Sten Nilsson Bielke, Joakim Gersdorff, Christian Skeel, Philip Meadowe und Hugues de Terlon geführt wurden, begannen Mitte Februar 1658 und bauten auf die übertriebenen Forderungen Schwedens auf, die nicht nur Blekinge, Halland uns Skåne auf dänischer Seite, das Bohuslän und das Stift Trondheim auf norwegischer Seite forderten, sondern auch Island, die Färöer, die Grafschaft Pinneberg und die dänischen Inseln Anholt, Bornholm, Læsø, Møn, Saltholm und Ven. Diese extreme Forderung sollte vermutlich dazu dienen einen Verhandlungsspielraum zu gewinnen, was sich auch dadurch ausdrückte, dass Schweden bereits am zweiten Verhandlungstag auf einige der Forderungen verzichtete.

Beim tatsächlichen Friedensschluss am 26. Februar 1658 erhielt Schweden die wichtigsten Gebiete zugesprochen, nämlich Skåne, Blekinge und Halland, was dem Land den Zugang zu den Weltmeeren öffnete, das Bohuslän mit der Bohus Fästning, die eine permanente Gefahr für das Land ausgemacht hatte, und erhielt zusätzlich Bornholm und das Stift Trondheim, also den gesamten Teil Nordnorwegens.

Noch im gleichen Sommer griff Schweden dann jedoch erneut das dänisch-norwegische Reich an und wollte damit erreichen, dass Schweden den Idefjorden und den Enningdalsäven für seinen Holzhandel und Holztransport benutzen konnte, was dann allerdings mit dem Frieden in Kopenhagen dazu führte, dass Bornholm zurück an Dänemark fiel und Trøndelag mit dem nördlichsten Teil Norwegens wieder an Norwegen ging. Schweden bekam daher 1660 endgültig die heutigen Grenzen und hatte durch den Gewinn von Blekinge, Skåne und Halland einen freien Zugang zu allen Gewässern, die vorher Dänemark kontrolliert hatte und von Schweden vorher nur durch hohe Zollabgaben benutzt werden konnten.

Auch wenn im Pararagraph neun des Friedensvertrags von Roskilde den neuen schwedischen Landschaften garantiert wurde, dass sie ihre Privilegien, ihre Gesetz und ihre Kirchenordnung beibehalten konnten, so wurden auch dort alle Gesetze und Bestimmungen stufenweise jenen Schwedens angepasst.

Copyright: Herbert Kårlin

söndag, juli 15

Håkan Magnusson, der König auf verlorenem Posten

Håkan Magnusson wurde 1340 als Sohn von Magnus Eriksson und Blanka von Namur geboren und regierte von 1355 bis zu seinem Tod im Jahre 1380 über Norwegen. Den schwedischen Thron konnte er erst 1362 besteigen, nachdem er seinen Vater Magnus Eriksson gefangen genommen hatte. Allerdings war seine Zeit als schwedischer König nie stabil und schon zwei Jahre nach der Krönung musste er die schwedische Krone an Albrecht von Mecklenburg (Albrekt av Mecklenburg) abgeben.

Während Håkan Magnusson in Norwegen als kluger König galt, war seine Situation in Schweden äußerst schwach, da er bereits zu Beginn seinem Vater den Thron entreißen wollte, der vorher als sein Vormund auch in Norwegen regiert hatte, und sich dadurch sehr viele mächtige Feinde gemacht hatte, die ihm auch die Gefangennahme des Vaters sehr übel nahmen.

Im Jahre 1363 riefen daher der Reichsrat Bo Jonsson Grip, gemeinsam mit dem Sohn der Heiligen Birgitta, Karl Ulfsson, zum Widerstand gegen den König auf. Als Håkan Magnusson die beiden Aufrührer dann des Landes verwies, so suchten diese bei Albrecht von Mecklenburg Unterstützung, der sich nicht lange darum bitten ließ, da er hierbei die Chance sah den schwedischen Thron selbst an sich reißen zu können.

Als Albrecht von Mecklenburg 1364 Stockholm eingenommen hatte, hatte Schweden jedoch plötzlich drei Könige, denn Magnus Eriksson regierte in Teilen Västergötlands, Håkan trat nicht zurück und Albrekt wurde nur sehr bedingt anerkannt, da der Adel einen einheimischen König wollte, vorzugsweise Magnus Eriksson. Es folgten daher nahezu acht Jahre an Bürgerkrieg, den Albrecht von Mecklenburg jedoch 1371 gewann, jedoch nur unter der Bedingung, dass die Regierungsgeschäfte weiterhin von Bo Jonsson Grip geführt wurden.

Auch das Verhältnis von Håkan Magnusson zu Dänemark war zeitweise sehr angespannt, denn noch während der Verlobung mit Margareta Valdemarsdotter, der Tochter des dänischen Königs Valdemar Atterdag, hatte der Däne Skåne in sein Reich einverleibt und Gotland erobert. Håkan wollte sich daraufhin durch eine Ehe mit Elisabet von Holstein einen deutschen Verbündeten schaffen, was jedoch bereits daran scheiterte, dass das Schiff Elisabets an der dänischen Küste anlegte und die zukünftige Königin von Atterdag gefangen genommen wurde. Håkan Magnusson machte daraufhin eine Kehrtwende und brach die Ehe mit Elisabet und heiratete, trotz der bestehenden Probleme, Atterdags Tochter Margareta.

Die Zukunft Schwedens entschied sich, trotz der weiter anhaltenden Kämpfe, bereits im Jahre 1365 bei der Schlacht am Gataskogen (Slaget vid Gataskogen), als Magnus Eriksson und Håkan Magnusson gemeinsam gegen das Heer von Albrekt av Mecklenburg kämpften. Magnus Eriksson wurde bei dieser Schlacht endgültig entmachtet, während Håkan Magnusson einen Teil des Västergötlands behalten konnte, das eng mit dem norwegischen Reich verbunden war, wo Håkan nach wie vor König war. Die schwedische Krone als solches war für ihn jedoch endgültig verloren.

Håkan Magnusson hatte mit Margarete Valdemarsdotter nur einen Sohn, Olof, der 1376 König von Dänemark und 1380 der König von Norwegen wurde. Olof wollte die schwedische Krone zurückerobern, starb jedoch als letzter König des Folkungaätten bereits im Jahre 1387 im Falsterbohus, so dass dieser Wunsch nicht mehr in Erfüllung ging.

Copyright: Herbert Kårlin

fredag, juni 22

Die mittelalterliche Stadt Kungahälla

Die mittelalterliche Stadt Kungahälle, nur wenige Kilometer von Göteborg entfernt, spielte in der schwedischen Geschichte eine bedeutende Rolle, wenn auch auf der Seite Norwegens. Erst mit dem Frieden von Roskilde, nach 700 Jahre Existenz, kam Kungahälla, das mittlerweile allerdings jede Bedeutung verloren hatte, zu Schweden.

Kungahälla wird bereits vor dem Jahre 1000 genannt und ist damit kaum jünger als Lödöse und gilt als die älteste Stadt des Bohuslän. Sehr schnell entwickelte sich Kungahälle zur strategisch wichtigsten Stadt des norwegischen Reiches und entwickelte sich im Mittelalter zeitweise auch zur größten Stadt Norwegens.

Nach Snorre Sturlasson trafen sich bereits 998 der norwegische König Olav Tryggvason mit der schwedischen Königin Sigrid Storråda in Kungahälla um über eine eventuelle Hochzeit zu diskutieren, die jedoch platzte, weil sich Sigrid weigerte den christlichen Glauben anzunehmen. Dies sollte zu den ersten offiziell genannten politischen Schwierigkeiten zwischen Schweden und Norwegen geführt haben.

1025 sollen sich der schwedische König Anund Jakob in Kungahälla mit dem norwegischen König Olav dem Heiligen getroffen haben um gemeinsam gegen den dänischen Feind zu ziehen. Obwohl die beiden Könige mit 420 Schiffen aufgebrochen waren, gewann die Schlacht bei Helge ä in Skåne, der dänische König Knut der Große.

Im Jahre 1101 soll ebenfalls in Kungahälla das Treffen der drei nordischen Könige Inge den äldre (Schweden), Magnus Barfot (Norwegen) und Erik Ejegod (Dänemark) stattgefunden haben, das zu einem Friedensvertrag zwischen den drei nordischen Reichen geführt hat.

Bereits Mitte des 12. Jahrhunderts fand man in Kungahälla ein Augustinerkloster und eine Festung mit Wallgraben, dessen Lage noch heute diskutiert wird und sich vermutlich auf dem Klosterkullen befand, da die junge Stadt unter ständiger Bedrohung gestanden hat.

Am 10. August 1135 haben die Venden unter Herzog Ratibor Kungahälla überfallen, dabei die Kirche und die Festung dem Erdboden gleichgemacht und die Stadt geplündert, wobei Ratibor bei diesem Anlass auch den Heiligen Schrein „Camminskrinet“ mit einem Relikt des Kreuzes, an das Jesus geschlagen wurde, mitnahm. Das Relikt wurde später, allerdings ohne Schrein, in Polen wiedergefunden.

Im 13. Jahrhundert verstärkte der norwegische König Håkan Håkansson die Ringmauer um Kungahälla, was nicht nur die mittelalterliche Stadt besser schützte, sondern auch den Nordre älv zur sicheren Grenze nach Norwegen machte.

Als im 14. Jahrhundert dann die Bohus Fästning gebaut wurde, verlor Kungahälle immer mehr an Bedeutung und wurde bei fast allen wichtigen Aufgaben von Kungälv ersetzt, das zu Füssen der Festung lag. 1368 wurde Kungahälla dann auch noch während des Handelskriegs mit der Hanse abgebrannt, was die Stadt bereits so schwächte, dass man kaum noch von einer Stadt sprechen konnte.

Als dann die Schweden im 1612 Kungahälla erneut niederbrannten, wurde der Ort nicht mehr aufgebaut und die Gegend wurde zur landwirtschaftlichen Fläche mit einigen wenigen Häusern. 1613 wurde dann, im Auftrage des norwegischen Königs Kristian IV., Kungahälla verlassen und nach Ny-Kungälv verlagert, das unter den Schutz der Bohus Fästing gestellt war.

Beim Frieden von Roskilde im Jahre 1658 gingen dann Kungahälle, Kungälv und die Bohus Fästning an Schweden und die mittelalterliche Stadt verlor bei dieser Gelegenheit auch sämtliche Handelsrechte mit dem Ausland.

Heute sieht man bei einem Besuch von Kungahälla nur noch sehr wenige Spuren der Vergangenheit und selbst die Funde der Ausgrabungen, die ab 2009 erfolgten, liegen noch überwiegend in Kellerregalen. Einen Eindruck aus dieser Epoche bieten noch die sogenannten Kungahälla Medeltidsdagar, die jedes Jahr auf der Bohus Fästning stattfinden.


Copyright: Herbert Kårlin

söndag, juni 17

Olav Haraldsson, ein Heiliger oder ein brutaler Wikinger

Olav Haraldsson, vor allem bekannt als der Heilige Olav (den helige Olof), wurde vermutlich gegen 995 geboren und starb am 29. Juli 1030 bei der Schlacht von Stiklestad (Slaget vid Stiklestad) in Norwegen. Diese Schlacht wird heute jedes Jahr im norwegischen Stiklestad aus touristischen Gründen nachgestellt.

Alles, was man über den Heiligen Olav weiß, führt zur Olofssagan (Sage Olavs) von Snorre Sturlasson zurück und kann daher nur teilweise als Geschichte betrachtet werden. Sein Heiligenstatus ist von heutiger Sicht aus mehr als nur zweifelhaft, auch wenn er nach wie vor zu den wichtigsten Heiligen des Nordens zählt und ihm hunderte von Kirchen und Kapellen geweiht sind.

Olav war während seines gesamten Lebens alles andere als ein frommer Mann, der als Wikinger nicht nur in ganz Skandinavien Schrecken verbreitete, sondern auch in England und in Frankreich, wobei er sich zwar in Frankreich zum Christentum bekehrte, dies sich jedoch bei seiner Rückkehr in Norwegen nur so ausdrückte, dass er mit Drohungen und Mord den neuen Glauben verbreiten wollte, was schließlich auch dazu führte, dass er zum vermutlich verhasstesten König Norwegens wurde und er das Land im Jahre 1028 Richtung Schweden verließ um sein Unwesen am Mälaren und der Ostsee fortzusetzten.

Unmittelbar nach seinem Tod begann dann jedoch die katholische Kirche Legenden um Olav Haraldsson zu verbreiten. An seinem Grab wurden Menschen geheilt, so dass immer mehr Wallfahrten zum Grab unternommen wurden, was noch heute durch mehrere Pilgerpfade in Norwegen und Schweden ausgedrückt wird, wobei der „Pilgrimsleden Västerbergslagen“ vom Mälaren nach Trondheim sogar erst 2009 eröffnet wurde, da der Olavs-Kult nach wie vor blüht und Tourismus anzieht.

Vor allem Adam von Bremen stärkte mit seinen Berichten den Glauben an die Wunder des Heiligen Olav, was  dazu führte, dass Sünder über Jahrhunderte hinweg zum Grab Olavs pilgerten, weil ihnen damit alle Sünden vergeben wurden. In der Regel bedeutete dies jedoch auch, dass die Pilger dem Heiligen Olav Geld spendeten, was der Kirche Trondheims zu einem bedeutenden Wohlstand verhalf und bei der Christianisierung Norwegens eine bedeutende Rolle spielte.

Auf den Tausenden von kirchlichen Skulpturen und Gemälden des Nordens ist Sankt Olav sehr leicht zu erkennen, denn zwischen seinen Füssen findet man ein wildes Sagentier und in der rechten Hand hält er eine Streitaxt der Wikinger. Da die Legenden um den Heiligen gemäß der vorhandenen Schriften nur sehr wage gestreut wurden, aber nie Zeugen vorhanden waren, würde er nach den heutigen Regeln des Vatikan kaum noch in den Kreis der heiligen Personen eingehen.

Olav Haraldsson war mit Astrid Olofsdotter von Schweden verheiratet. Aus dieser Ehe ging Ulfhild von Norwegen hervor. Der Sohn von Olav dem Heiligen, Magnus der Gute (Magnus den Gode) war unehelich, wobei der Name der Mutter nicht überliefert wurde.

Copyright: Herbert Kårlin

torsdag, maj 24

Die Lihultkultur des schwedischen Mesolithikum

Die als Lihultkultur bezeichnete Kulturgruppe kann im schwedischen Raum ausschließlich in Westschweden nachgewiesen werden, ist aber eine der bedeutendsten Kulturen Norwegens, wo sie als Nøstvetkulturen bekannt ist. Ob diese Volksgruppe über Norwegen nach Schweden kam oder ob es sich um eine Gruppe handelt, die Schweden nur durchquerte und sich dann vor allem in Norwegen niederließ, kann man heute nicht eindeutig beantworten, auch wenn anzunehmen ist, dass sie sich von Norwegen aus verbreitete, da sie dort bereits rund 1000 Jahre früher als in Schweden nachgewiesen werden kann.

Die Lihultkultur existierte in Schweden zwischen 6000 und 4000 vor Christus, wobei sie ihren Namen nach dem Ort Lihult, der sich in der Nähe von Strömstad befindet, erhalten hat, da man dort die erste größere Ansiedlung aus dem Mesolithikum und damit auch die Lihultkultur nachweisen konnte, deren, wenn auch geringen Werkzeugfunde, identisch mit jenen der norwegischen Nøstvetkulturen sind.

Auch die Küchenreste, die man in Lihult fand, gleichen denen aus der Region des Oslofjords. Die Ernährung war gemischt aus Meeresnahrung und Tieren des Waldes, wobei die Hauptnahrung vermutlich Robben, Seevögel, Elche und Biber war. Unter den Fundstücken waren vor allem die sogenannten Lihultäxte und Schleifsteine aus Sandstein interessant, da dies beweist, dass Waffen und Gerätschaften bereits im Mesolithikum geschliffen werden konnten.

Einige Archäologen und Geschichtsforscher gehen davon aus, dass sich die Lihultkultur auch nach Nordskandinavien ausdehnte und dort sie Suomusjärvikultur traf, was bedeutend zur Modernisierung der Waffen durch Schiefer beigetragen hat, auch wenn diese Theorie nicht in allen Punkten gestützt werden kann.
Copyright: Herbert Kårlin

onsdag, maj 9

Die Carlstens fästning auf der Insel Marstrand

Auch wenn die Insel Marstrand im Bohuslän spätestens im 13. Jahrhundert gegründet wurde und sehr früh eine bedeutende Handels- und Fischereistadt war, so kam dieser Ort erst nach dem Frieden von Roskilde im Jahre 1658 zu Schweden, war aber auch nach dem Friedensschluss noch sehr stark von Norwegen, dem vorherigen Eigentümer, bedroht, da Marstrand zu jenen westschwedischen Inseln gehörte, deren Hafen nur in den seltensten Fällen für kurze Zeit zufriert.

Aus diesem Grund entschied sich Karl X. Gustav unmittelbar die Insel mit einer Befestigungsanlage, die sich im Laufe der Zeit zur heutigen Carlstens fästning entwickelte, zu versehen. Noch im gleichen Jahr des Friedensschlusses errichtete daher Johan Wärnschöld auf der höchsten Stelle Marstrands eine provisorische Festung. Dies erwies sich bereits ein Jahr später als sehr kluge Entscheidung, weil dadurch ein erster norwegischer Angriff abgewehrt werden konnte.

Im Jahre 1666 begann man dann die erste bedeutende Festung aus Stein auf der Anhöhe anzulegen, wobei es sich dabei um einen rombischen Bau handelte, der von allen Seiten geschlossen war und daher eine Verteidigung in alle Richtungen erlaubte. Ab 1671 kam dann ein viereckiger Mittelturm hinzu, der in dieser Bauweise allgemein als Karlsten bezeichnet wurde, woher die Festung dann auch ihren Namen bekam.

Zum Bau der Festung setzte Karl X. Gustav Strafgefangene ein, die angekettet diese Schwerstarbeit leisten mussten, ihnen aber andererseits die Todesstrafe ersparte, auch wenn dies für viele nur ein Aufschub war, da eine große Anzahl unter ihnen an Krankheiten und Unterernährung starben.

Trotz der starken Befestigung in idealer Lage mussten die Schweden dann 1677 die Carlstens fästning im Skånska Kriget (1675 - 1679) an Ulrik Frederik Gyldenlöve, zumindest vorübergehend, übergeben. Bereits 1679 ging Marstrand dann jedoch zurück an Schweden und die die Festung konnte weiter ausgebaut werden, wobei die Arbeiten hauptsächlich den Zeichnungen von Erik Dahlbergh folgten. 1689 waren die Arbeiten dann abgeschlossen und die Festung nahm in groben Zügen bereits das heutige Aussehen ein.

Da die Festung Carlsten am 15. Juli 1719 erneut vor den norwegischen Truppen kapitulieren musste, entschied sich dann Fredrik I. die Festung zu reparieren und zu verstärken. Als dann die Seefahrt im 18. Jahrhundert immer bedeutender wurde, errichtete man auf dem Turm der Carlstens fästning in den Jahren 1780 bis 1783 den weltweit ersten Leuchturm mit einer rotierenden Spiegeleinrichtung.

Im 19. Jahrhundert wurde dann die Gefahr eines norwegischen oder dänischen Überfalls immer geringer, so dass sich die schwedische Verteidigung ab 1878 entschloss das Heer ganz aus der Carlstens fästning zu verlagern, was dann 1882 abgeschlossen war. Die Schwerverbrecher und politischen Gefangen, unter denen Lasse-Maja zu einer regelrechten Legende wurde, waren noch bis 1888 in der Festung untergebracht und werden dann ins Göteborger Gefängnis gebracht.

Zwischen 1906 und 1937 zog dann die schwedische Marine in die Festung Carlsten ein, wobei der Leuchtturm in dieser Zeit bereits vom vor Marstrand liegenden Pater Noster ersetzt worden war und dadurch keine Zivilbevölkerung mehr einen Zugang zur Festung benötigte. 1993 wurde dann die letzte Installation der Marine aus der Carlstens fästning entfernt, was der Beginn der touristischen Nutzung Marstrands und dieser Festung war, die im 19. Jahrhundert als die stärkste und sichertste Festung Europas galt. Vom 1. Juni bis zum 31. August finden in der Festung Carlsten täglich mehrmals Führungen in schwedischer Sprache statt.

Copyright: Herbert Kårlin