Zu einem der wichtigsten Monumente des schwedischen Mittelalters gehört der Stein von Mora, die Mora Stenar, die etwa zehn Kilometer südöstlich von Uppsala lagen. An diesen Steinen fand die Wahl von mindestens acht schwedischen Königen statt, wobei sich diese Stelle mitten unter den Thingsplätzen der früheren Volkländer (Folklanden) Attundaland und Tiundaland befanden, also dem wichtigsten mittelalterlichen Platz im Uppland.
Diese historische Stelle wird erstmals in den Västgötalagen mit folgenden Worten erwähnt: „Sveaer egho konung at taka ok sva vraekae.“ Dies bedeutet soviel, dass dort die Svear ihren König wählen und absetzen können. In den späteren Landskapslagen des Sveareiches, den Upplandslagen und den Södermannalagen, wurde diese Bestimmung dann dahingehend erweitert, dass dort die drei Folklanden Tiundaland, Attundaland und Fjädrundaland den schwedischen König wählen dürfen und dann der Lagman des Upplands die Wahl bekannt gibt.
Auch warum die Steine gegen 1515 zerstört und teilweise entfernt wurden, ist unbekannt, wobei mehrere Legenden um dieses Thema kursieren. Manche Geschichtswissenschaftler sind selbst der Meinung, dass Gustav Vasa den Platz zerstörte, weil er das königliche Erbrecht durchsetzen wollte, die Mora Stenar jedoch eindeutig ein Symbol für die Königswahl waren. Wo sich der Hauptstein, der tatsächlich Stein von Mora, befindet, ist bis heute unbekannt.
Wann der erste und der letzte schwedische König an den Mora Stenar gewählt wurde, ist nicht mit eindeutiger Sicherheit bekannt. Der erste König, der nachweislich dort ernannt wurde, war Magnus Ladulås im Jahre 1275, wobei man in den Upplandslagen genauere Hinweise zu den damals geltenden Wahlrechten findet. Die letzte Königswahl fand dann am 2. Juli 1457 statt, als Kristian I. beim Stein von Mora zum König Schwedens wurde.
An den Mora Stenar wurde 1275 Magnus Ladulås, 1319 Magnus Eriksson, 1362 Håkan Magnusson, 1364 Albrekt von Mecklenburg, 1396 Erik von Pommern, 1441 Kristofer von Bayern, 1448 Karl Knutsson (Bonde) und 1457 Kristian I. zu den Königen Schwedens gewählt.
Copyright: Herbert Kårlin
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