måndag, september 3

Die Verteidigungskirche in Halltorp

Ab Ende des 12. Jahrhunderts entstanden an der Küste Ölands und entlang der Ostküste des Smålands Steinkirchen besonderer Art, da es sich dabei um Bauten handelte, die nicht nur die Gläubigen anziehen sollten, sondern auch bei der Verteidigung des Landes gegen die meist dänischen Invasoren dienen sollten. Eine dieser Kirchen ist die Halltorps Kirche (Halltorps Kyrka) in der Nähe von Kalmar.

Die Verteidigungskirche in Halltorp wurde Ende des 12. Jahrhunderts gebaut und hatte ursprünglich vier Etagen, wobei der Kirchenraum im ersten Stock war und die oberste Etage mit Schießscharten versehen war von wo aus der Feind bei einem Überfall abgewehrt werden sollte. Die Kirche in Halltorp war jene, die am allernächsten der dänischen Grenze lag und war daher auch jene, die am meisten bedroht war. Über Kämpfe, die hier stattfanden, liegen leider keinerlei Dokumente vor.

Unbekannt ist, warum die Halltorp Kirche dann bereits im 15. Jahrhundert umgebaut wurde und dabei den Burgcharakter verlor, da die Gefahr aus Dänemark nicht verschwunden war. Trotz dem Umbau kann man noch heute an der strategischen Lage und an den Mauern des Gebäudes den ursprünglichen Zweck deutlich erkennen. Der ursprüngliche Baustil ist auch noch am südlichen Eingang, den Mauern in der Kelleretage und in Teilen des Erdgeschosses zu finden.

Auch wenn die Kirche in Halltorp noch heute in vielen Punkten einer Burg ähnelt, so darf man jedoch nicht vergessen, dass mehrere Anbauten erst aus dem 18. und dem 19. Jahrhundert kommen, der Bau daher vorher noch weitaus kompakter wirkte. Auch der separate Glockenturm stammt erst von 1725, was auch logisch ist, da mittelalterliche Kirchen in Schweden über keine Glockentürme verfügten, sondern die Türme überwiegend der Überwachung von Bränden dienten oder von ihnen aus die Ankunft eines Feindes rechtzeitig entdeckt werden sollte.

Der älteste erhaltene Teil innerhalb der Kirche ist das Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert, das die typischen Züge des Mittelalters trägt und, nachdem es eine Zeit lang als Trinkbecken für landwirtschaftliche Tiere und dann als Gartentisch diente, seinen Weg zurück in die Kirche fand.

Die Maße der Kirche, die aus Sandstein erbaut wurde, waren sehr großzügig bemessen, da sie im Ernstfall nicht nur die Soldaten und die Bewohner der umliegenden Häuser beherbergen musste, sondern dort auch Wertgegenstände gelagert werden sollten und selbst Tiere der Landwirtschaft unterkommen mussten.


Copyright: Herbert Kårlin
 

Inga kommentarer:

Skicka en kommentar