lördag, september 1

Die Festung Karlsborg und der Finnische Krieg

Als Schweden im Jahre 1809 den Finnischen Krieg verlor und dabei auch feststellte, dass das schwedische Heer die Feinde nicht an der Ostseeküste bekämpfen konnte, sondern einen eventuellen Kamp im Hinterland führen musste, sollten zu diesem Zweck an drei Stellen Festungen gebaut werden, nämlich bei Askersund, bei Jönköping und bei Vanäs. Dieser Plan wurde jedoch bald verworfen und endete damit, dass man nur eine einzige Festung bauen wollte, jene bei Vanäs, die auch den Namen Vanäs Fästning (Festung Vanäs) erhalten sollte und heute als die Festung Karlsborg bekannt ist.

Als die Karlsborgs Fästning (Festung Karlsborg), eine der größten Festungsanlagen Schwedens, geplant wurde, sollte sie jedoch nicht nur der Verteidigung dienen, sondern auch gleichzeitig die Mitglieder des Königshauses und die Kronjuwelen, die Regierung, die militärische Leitung des Landes und sämtliche Goldreserven unterbringen können. Es war daher wichtig, dass diese Festung uneinnehmbar wurde, was der geografische Lage auf einer Landzunge des Vättern auch voll versprach.

Als man die Festung Karlsborg dann ab 1819 zu bauen begann, rechnete man damit, dass sie nach zehn Jahren fertig gestellt sei, was sich jedoch bald als Irrtum erwies, denn allein für den fünf Kilometer langen Sandwall benötigte man 15 Jahre und obwohl zeitweise bis zu 2000 Arbeiter an der Festung arbeitetet, darunter zahlreiche Zwangsarbeiter, konnte die erste Garnison, die vorher in Varberg stationiert war, erst 1831 in der Karlsborg einziehen.

Erst 1832 begann man sich dann auch Gedanken darüber zu machen wie man die Festung gegen jeden Angriff von der Landseite aus befestigen konnte. Johan von Kleen, dem die Bauarbeiten unterlagen, suchte daher bei einer Reise zu den anderen europäischen Festungen seine Inspiration und 1835 legte er dem König seine endgültigen Pläne vor, die auch genehmigt wurden.

Zwischen 1845 und 1866 wurde daher nach Plänen von Kleen ein 678 Meter langer, zweigeschossiger Bau errichtet, der mit mit seinen drei Türmen, den Kasematten und Schießscharten 6000 bis 8000 Soldaten beherbergen konnte, wobei 263 Kanonen permanent gegen den eventuellen Feind gerichtet waren.

Als dann 1870 auch die äußerste Befestigung, die aus Kalkstein gebaut wurde, der per Schiff von Omberg zur Festung verfrachtet wurde, fertig war, und die Anlage funktionsfähig war, war sie bereits so veraltet, dass sie ihren ursprünglichen Zweck verloren hatte. Endgültig fertiggestellt war die Festung Karlsborg dann 1909, also 90 Jahre nachdem man mit dem Bau begonnen hatte.

Noch heute dienen allerdings große Teile der Karlsborgs Fästning der Verteidigung Schwedens, so dass nur ein Teil der Festung besucht werden kann.

Copyright: Herbert Kårlin
 

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